Reisetagebuch, Teil 9
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Am folgenden Tag fahren wir wieder durch die Prärie, entlang des Cowboy Trails…
Unterwegs besuchen wir das Museum „Head Smashed in Buffalo Jump“, wo eindrücklich aufzeigt, wie die Blackfoot-Indianer damals die Büffel zu einem und über einen Abgrund trieben und so den Bestand einer gesamten Herde auslöschten…schon brutal, aber für sie damals überlebenswichtig…das Fleisch nährte sie, das Fell wärmte sie und mit den Knochen bauten sie Werkzeuge und Waffen…
Ehrfürchtig setzen wir unsere Reise fort und stellen uns vor, wie es vor X Jahren hier wohl ausgesehen haben muss, wie eindrücklich, wenn überall auf diesen riesen Weiden Büffelherden weideten…einfach genial und unglaublich…Wir stellen uns das sehr mystisch vor, aber klar, dass auch damals die Realität für die Indianer anders aussah…alles andere als romantisch…Lagerfeueridylle und so…
In Lethbridge befindet sich weltweit grösste Stahlbrücke. Aber eigentlich machen wir nur einen Stopp, weil es weit und breit mal wieder eine grössere Stadt ist, wo wir uns mal wieder richtig eindecken können (mit Fischerutensilien, Regenhose, Gaskartuschen, Lebensmittel…)…im Mc Donald ein Sundee Glace, aber eher, weil es eine der seltenen Momente ist, mal wieder kurz ins Internet zu kommen…Leider sind sie aber allgemein sehr schlecht mit Steckdosen ausgerüstet, damit wir die Akkus mal wieder aufladen könnten. So bin und bleibe ich mit meinen Mails beantworten, Tagebuch schreiben, Blogg erstellen etc. weiterhin enorm im Verzug. Ich merke schnell, wenn ich das Tagebuch nach Tagen wieder einmal nachtrage, wieviel man leider soooo schnell wieder vergisst. Zum Glück bleiben da noch einige Bilder zur Gedächtnisstütze ;-)…Glücklicherweise hat Patrick im „Canadan Tire“ nun ein Ladegerät gefunden, sodass wir im Fahrzeug (natürlich nur wenn wir unterwegs sind, sonst strapazieren wir unsere neue Batterie zu fest…) anschliessen können und somit unsere Laptops aufladen kann…Wenn es funktioniert, werde ich hoffentlich mit meinem Tagebuch nicht mehr so stark hinterher hinken…
…und noch ganz speziell für meine “Eisenbähnler-Freunde”
Die Güterzüge in Canada sind ellenlang und oft stapeln sie 2 Container aufeinander..
Im Park Lake Prov. Park übernachten wir. Wie meistens, kommen wir recht spät da an, es ist kein Parkranger mehr anwesend und müssen uns somit selber registrieren. Zum Glück haben wir noch „Resten“ zum Aufwärmen, denn es windet schon wieder so stark, dass unser Gaskocher ziemlich Mühe hat, die kleine Flamme aufrecht zu erhalten. Das Wetter ist ziemlich ungemütlich…der starke Wind lässt uns noch mehr frieren, aber wir sind froh, können wir schon bald wieder in unsere „Höhle“ kriechen und uns mit einem Gläschen Roten aufwärmen…
In Volcan machen wir einen kurzen Zwischenstopp. Der kleine Ort ist bekannt für Star Trek Evants…Wenn man ein Fan ist, kriegt man hier alles über das passende Kostüm, die Mister Spok Ohren etc… Sie haben sogar kürzlich einen eigenen Walk of Fame gegründet…na ja…Immerhin hat es bereits einen einzigen Stern…
Wir fahren wieder in Richtung Rockys. Wie jeden Tag, regnet es auch heute mindestens einmal…zur Abwechslung hagelt, blitzt und donnert es aber auch noch….Wir sind in eine riesen Gewitterfront geraten…immerhin erhoffen wir uns davon, dass unser Auto mal wieder so richtig gewaschen wird…Jeder Nachteil hat doch hoffentlich auch irgendwo einen Vorteil ;-)…
Als wir am Abend dann in Banff ankommen, sind wir froh, dass wir uns schon ein bisschen auskennen und so können wir auf direktestem Weg denselben Campground (Two Jack Lake) anstreben…super: mit Dusche und WC mit Spülung (was für ein Luxus, meist hatten wir nur ein stinkiges Plumsklo)…Dick eingepackt geniessen wir noch unser Poulet und ein Bierchen. Wir frieren zwar an unsere Finger, aber es schmeckt herrlich…
….Fotos: bei einem Parkbesuch, Nähe Revelstoke