Reisetagebuch Teil 12
Zur einfacheren Orientierung wieder einmal eine Karte…
9. Juli, Thone Lake
Bei herrlichem Sonnenschein geniessen wir den heutigen Tag. Nutze wieder einmal die Gelegenheit wasche unsere Stinkwäsche und mache Hausputz…und Patrick geht Fischen (der hat es gut 
)…Nein, schlussendlich hat er den anstrengenderen Tag, denn er muss seinen Fang mit einem cleveren Loon (Nationalvogel) streitig machen. Diese Vögel sind so schlau, die warten meist direkt unter seinem Boot (können super tauchen) und wenn er einen Fisch am Angel hat, sind sie so blitzschnell, dass die Loon`s den Fisch direkt vom Haken weg klauen und fressen… aber zwischendurch ist Patrick noch flinker und noch schlauer als der Loon 
…also, an frischen Forellen fehlt es uns nicht!!!
Es ist traumhaft hier, ein kleiner See, inmitten einer wunderschönen Kulisse! Natur und Ruhe pur!
Wir haben einen einzelnen Platz direkt am See ergattert, wo weit und breit kein Nachbar ist…auf der anderen Seite des See’s haben wir noch einen…das ist uns somit ja auch wohler, wenn wir nicht ganz alleine sind…man weiss ja nie, wenn der Bär kommt oder so…aber wiederum, müsste man sich von (gewissen) Menschen mehr fürchten, als von einem Bären…aber denken wir mal nicht das Schlechteste…
Wir sammeln Holz und machen ein gemütliches Lagerfeuer…es könnte soooooooooooo schön sein, wenn uns nicht schon wieder ein heftiges !!! Gewitter auffinden würde…Es hat es auf uns abgesehen!!! Dick hat doch gestern gerade noch gesagt, bis Ende Juli ist es schön!!! Auf jeden fall steht uns wieder eine schlaflose Nacht bevor, mit Blitz, Donner und heftigen Regenfällen. Das 2. schlimmste Gewitter, nach den Badlands…Immerhin, unser Zelt blieb so gut wie dicht…sind wir mal zufrieden damit, es hätte ja schlimmer kommen können…
10. Juli….nochem Rägä schiennt d’Sunnä…
…so nutzen wir die Gelegenheit alles Nasse an der Sonne wieder zu trocknen…An unserem kleinen Steg begrüsst uns beim Wasserholen eine Schlange…und im Wasser befinden sich grosse, hässliche Blutegel…Ich weiss ja, zu Naturheilkundlichen Zwecken, können sie sehr hilfreich und wertvoll sein…aber hässlich bleiben sie trotzdem…wir würden gerne Baden gehen und uns erfrischen, aber da es uns ekelt, muss unser pinkiges Waschbecken wieder her und für heute muss eine Körperwäsche reichen…schliesslich haben wir ja keine Nachbarn, die uns zu nah kommen könnten
Wir starten unsere “Queen Mary 2” und gehen auf Forellenfang….natürlich erfreuen wir uns einem feinen Znacht 
yamiiiiiiii…= Mission erfolgreich!!!
12.Juli…nach langem hin und her brechen wir heute doch schon wieder auf…Unterwegs füllen wir an einer Quelle (hat uns Dick gezeigt) wieder unsere Frischwasservorräte auf….und gleichzeitig werde ich geduscht..
Beim Jewel Lake Prov. Park schlagen wir das Zelt für die kommende Nacht auf. Ein wunderschöner See mit herrlichem Badestrand und zu aller Verwunderung: angenehm warm!!! Sogar Patrick geniesst die Abkühlung im Wasser und dass soll etwas bedeuten!!! Wir lernen Naida und Letty kennen. Später laden sie uns noch ein, bei ihrem Lagerfeuer einen Besuch abzustatten…so um halb neun pm…Zum Znacht gibt es mal wieder feine Fried Noodels.
Am See belästigten uns die Rossbremen und nun machen uns die vielen Stechmücken das Leben schwer. Wir sind gut eingepackt, haben uns eingesprüht und zusätzlich stellen wir Moskitocoils auf, aber nichts hilft…
…ausser die Dinger zu metzgen…
Wir sind sooooooooo müde, gehen aber doch noch auf einen kurzen Sprung bei Naida und Letty vorbei, aber sie sind noch nicht vom Kajaken zurück…also ergreifen wir von den blutrünstigen Mücken ganz die Flucht und gehen “ab ins Zelt”…Ihr glaubt es nicht: schon wieder erfreut 
uns ein heftiges Gewitter…es ist soooo schön, dass es gleich das ganze Zelt erleuchtet!!! Kein Wunder sind wir ständig so müde, wenn die Naturgewalten uns ständig um unseren Schlaf berauben… böse, böse Gewitter…
Freitag, der 13.….wir sind mal gespannt, welches Glück uns dieser Tag bringen wird…zur Abwechslung vielleicht: Regen???
Am Morgen sind wir früh wach und wollen gleich ohne Frühstück los, denn bis Grand Forks, unserem nächsten Ziel ist es nicht sehr weit…und wir haben keine Lust mehr, uns den Mücken zum Frass auszustellen…Wir fahren bei Naidas und Lettys Campground vorbei und wollen uns verabschieden. Stattdessen winkt uns ein Mann zu, Randy, Lettys Eheann. Er ist sehr herzlich und wir unterhalten uns, bis wir schliesslich auch noch Wally (Naidas Mann) geweckt haben…als Naida und Letty auch noch wach sind (oder wegen uns wach wurden…
), werden wir zu einem feinen Kaffee und Frühstück mit erfrischenden Melonen und Kuchen eingeladen. So nett!!! (…wir wecken alle auf und werden dafür noch belohnt…) Wir unterhalten uns ganz angeregt und die Zeit verfliesst wieder wie im Fluge…Es ist so schön, einfach diese Zeit zu haben und sich diese wertvolle Zeit nehmen zu können. Wir geniessen es sehr und wissen es auch sehr zu schätzen!!! Nun müssen wir aber langsam aufbrechen, denn wir wollen auf Nummer sicher gehen, dass in Grand Forks noch ein Campplätzchen für uns frei ist.Wir verabschieden uns herzlich und mit der Option, dass wir uns bald Wiedersehen, denn die 4 wohnen in diesem kleinen Städtchen…
Wie immer haben wir Glück und wir ergattern uns problemlos ein Plätzchen. Eigentlich sollte der Campground WIFI haben, damit wir mal wieder ins Internet können, nur leider zur unsere Überraschung: funktioniert es nicht…
Dafür liegt der Campground sehr zentral und wir können alles zu Fuss bewältigen (was in Canada eher Seltenheitswert hat)…und zum Abkühlen den erfrischenden Kettle River. Als wir beim Znacht sind (Patrick hat beim ersten Wurf natürlich schon wieder eine Forelle gefangen!) besuchen uns Randy und Letty. Sie wohnen gleich nebenan und haben eine kleine Kajak Tour gemacht. Wir verbringen noch einen sehr schönen Abend miteinander, lachen viel und unterhalten uns wunderbar…Auf dem Nachhauseweg kommen uns eine Deermutter mit 2 kleinen Kids entgegen…die lassen sich aber nicht von uns stören und grasen direkt auf unserem Campground…
…und wie gewohnt: Ihr dürft 3 mal raten….Richtig!!!…es blitzt, donnert und regnet…wir haben aber gerade noch Glück und können trocken ins Zelt hüpfen……wir sind schon Glückspilze…
Wir geniessen ein paar ruhige Tage in diesem kleinen, überschaubaren Städtchen. Es tut gut, einfach einmal zu sein und meine ersten !!! Karten zu schreiben. Schon vor Wochen habe ich sie gekauft, aber nie bin ich dazugekommen. Da es zur Abwechslung mal wieder regnet, nehme ich die Kühlbox als Tisch und verschanze mich im Auto…
Am Sonntag hatten die meisten Kaffees und die Bibliothek geschlossen, wo Internetanschluss angeboten hätten. Die nette Erika vom Visitor Center anerbot uns, bei ihr im Büro unsere Laptops aufzuladen und das Internet zu benützen…mega, mega nett!!! Endlich konnte ich wieder einmal eine Seite unseres Blogs erstellen und raufladen…
Da es am Abend natürlich zur Abwechslung mal wieder regnet und es ungemütlich frisch ist, verschanzen wir uns schon früh in unserem Zelt. Wir geniessen noch das letzte Schlücklein Rotwein zum aufwärmen und wollen und das erste Mal seit Wochen einen Film auf dem Laptop anschauen. Leider verstehen wir kaum etwas, weil der Regen so laut ist. Aber nur gerade 5 Minuten später “klopft” Randy an unsere “Wohnungstür” und lädt uns auf eine Tasse Tee ein… Wir freuen uns riesig und nehmen dankend an …wir sind schon Glückspilze!!! Einmal mehr werden wir verwöhnt mit einem herrlich duftenden & wärmenden Chai und feinen, selbstgebackenen Törtlis…Wir geniessen den wunderschönen Abend mit Randy und Letty und die gemütliche, warme Stube war ein Traum!!! …und wie schön, auf dem Nachhauseweg regnet es nicht mehr!!!
16. Juli…Als ich am Morgen wieder tief versunken im Karten schreiben bin, überrascht mich Naida mit einem Blitzbesuch Ich freue mich riesig Sie lädt uns ein, zum gemeinsamen “Wasservergnügen”am Nachmittag…um 13 Uhr holen sie (Naida & Wally) uns ab…unsere “Queen Mary 2” ist aufgepumpt und somit startklar… Naida und Wally bieten uns stattdessen 2 Sitz-Luftmatratzen von ihnen an, weil es angeblich mehr Spass machen soll und wir lassen währenddessen unser Rubber-boat bei ihnen Zuhause in der Garage.Sie schliessen vorsichtshalber unser kostbares Schmuckstück ein, damit es nicht abhanden kommt…
…und los geht der Spass…Unser Abenteuer beginnt direkt an der US Grenze. Wallys Schwester, ebenfalls Naida, übernimmt den verantwortungsvollen Job des Barkippers…an einer Schnur führt sie eine floating Bar mit…mit Eis, damit das Bier schön cool bleibt …Sie macht ihren Job wirklich gut und ich glaube, sie macht es nicht zum ersten Mal!!! Es ist einfach nur herrlich, herrlich, herrlich!!! Wir geniessen es, uns im kühlen Nass zu erfrischen und uns auf den Luftmatratzen treiben zu lassen. Es ist mega lustig und die Fahrt ist nach 2 Stunden einfach viel zu schnell vorüber…normalerweise dauert es 4 Stunden, aber da der Wasserstand zur Zeit (wie überall, Höchststand seit 50 Jahren!!!) so hoch ist und die Strömung umso schneller, ist der Spass einfach auch umso schneller vorbei…ich könnte hier noch ein paar Wochen bleiben und jeden Tag den Kettle River gemütlich runtertreiben…mit oder ohne Bier
Als wir an Land gehen (direkt bei unserem Campground) erzählten Wally und Naida, wie sie einmal beide den Autoschlüssel vergessen hätten und wie sie nur leicht bekleidet in ihren Badeanzügen den langen Nachhauseweg zu Fuss machen mussten….es war ihnen ziemlich unangenehm, da fast jeder im Ort sie kannte. Patrick fragte: und, wie habt ihr das diesmal gelöst? Wally: Wir dachten, wir fahren mit euerm Auto zurück (Van befindet sich zwar auf dem Campground), aber den dazugehörenden Schlüssel befindet sich in einem kleinen Rucksack, sicher in Naidas und Wallys Haus ….ups….das hätten wir vorher vielleicht besser absprechen sollen
Als wir uns unserem Campplatz nähern, sehen wir, dass wir einen Nachbarn gekriegt haben. Patrick sagt: Ist das Roger (der Schweizer, den wir vor etwa 4 Wochen in Jasper kennengelernt hatten)…Ich: Nein, glaube ich nicht, er hat ein anderes Fahrzeug…Patrick: nein, ich glaube es ist Roger…Ich teste und rufe: Roger? Er kehrt sich um und zu unserer Überraschung ist es Roger!!! Wir freuen uns riesig auf dieses Wiedersehen!!! Zum Begrüssen bleibt gar nicht viel Zeit, wir erbitten ihn zum Fahrdienst…und schon geht wieder alles auf und für alles gibt es eine Lösung!…Wozu sich also lange den Kopf zerbrechen?!…
Kurz bevor wir heute Mittag zum Floaten starteten, schickten wir Roger noch eine SMS und teilten ihm mit, dass wir heute noch in Grand Forks sind und uns frühestens morgen früh auf den Weg machen könnten, um ihn irgendwo in der Mitte zu treffen. Zur Zeit war er in Revelstoke…und es war noch ungewiss, ob wir uns wirklich sehen werden, oder ob wir uns verpassen würden…umso grösser ist natürlich die Freude und seine Überraschung ist ihm also wirklich geglückt!!!
Am Abend sind wir schon wieder bei Letty und Randy eingeladen…Langsam haben wir ein schlechtes Gewissen…Unglaublich, wie wir wieder verwöhnt werden!!! Letty hat ein mega feines Menü hingezaubert…feinen Lachs, Couscous Salat, gemischter Blattsalat, Kartoffeln, Tomatensalat, Brötli… Und Naida hat ein traumhaftes Dessert mit ihren feinen Himbeeren aus ihrem Traumgarten kreiert! Lecker, lecker!!! Wir können nur den Wein dazu liefern…nicht so kreativ…
Es ist ein wunderschöner, unvergesslicher Abend!!! …mit wundervollen Menschen!!!
….und herzlichen Dank für eure Herzlichkeit und Freundschaft!!!
17.Juli…Happy Birthday Mona!!! Von Herzen nur das Allerbeste zu deinem 40.!!! Unbedingt wollen wir versuchen ins Internet zu kommen und mit Mona zu skypen, um ihr persönlich zu gratulieren…aber wie immer will es einfach nicht klappen…in Gedanken sind wir aber ganz nah bei ihr aber noch lieber hätten wir mit dir persönlich gefeiert!!! 
Wäre es schönes Wetter gewesen, hätten wir nochmals zum fröhlichen Luftmatratzentreiben abgemacht…mit Wally, Naida und Randy hätte uns wahrscheinlich mit seinem Kajak begleitet…aber es ist frisch und bedeckt…somit zu kühl im kalten Kettle River und es muss jederzeit mit Regen gerechnet werden…schade…wir hätten uns sooooo darauf gefreut!!!
Wir entscheiden uns morgens aufzubrechen. Randy und Letty besuchen uns nochmals auf dem Campground und so können wir uns von ihnen herzlichst verabschieden…
18. Juli…Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir. Wir statten bei Naida und Wally noch einen Besuch ab. Zum einen, weil wir uns bei ihnen verabschieden wollen und zum anderen, weil wir unser Schmuckstück abholen wollen. Nur: Leider ist niemand Zuhause!!! So bleibt uns nur, uns via Fresszettel zu verabschieden…schade…hätte sie gerne nochmals gedrückt…
Patrick ist enttäuscht…”Queen Mary 2” adeeeeeeeeeeeeeeee 
Wir stocken nochmals unsere Vorräte auf und fahren in Richtung Christina Lake… dann Nelson…Nelson ist ein herziger, kleiner Hippitown…wir machen eine kurze Besichtigung,, kühlen uns mit einem Eis, für einen langen Marsch ist es einfach zu heiss… Wir suchen verzweifelt einen schönen Campground mit der Option, Baden zu gehen und uns zu erfrischen. Es ist gar nicht so einfach, da überall der Wasserstand so hoch ist (wie noch nie) und entweder die Strände oder Stege weggespült wurden, oder die Strömung zu stark und zu gefährlich ist, sodass es zum Baden zu riskant wäre…
Beim Mirrow Lake (kurz vor Kaslo) wurden wir endlich fündig!!! Zuerst gibt sie uns einen Platz der voller Gänse- und Enten-Scheisse ist…wie eklig…hätte ich meine Gummistiefel im Gepäck und müsste mein Zelt nicht da aufstellen, ginge es ja noch…also reklamieren wir…Die Parkangestellte lacht nur…ich glaube, ihr war unser Problem bereits bekannt, aber wir konnten dann schliesslich doch wechseln und somit waren wir 3 Schweizer auch schon wieder glücklich und zufrieden und als wir dann noch ins Wasser hüpfen konnten, war sogar alles perfekt!!! …eigentlich sind wir doch mit ganz wenig zufriedenzustellen …
Ich bin besonders stolz, habe 4 Barsche zum Znacht gefangen …
Am folgenden Tag bleiben wir auch noch am Mirrow Lake und legen einen relaxing day ein…der letzte Abend war etwas zu gäch….aber mega lustig …