Reisetagebuch, Teil 13

20. Juli, Mirrow Lakezeitig wollen wir heute morgen aufbrechen. Unser Freund Roger schläft in seinem Auto und hat anscheinend seine Ohropax drin…hm….Fenster ist einen Spalt geöffnet…Warum nicht 2,3 kleine Tannzapfen hineinwerfen? Gedacht, getan…Plötzlich hören wir Roger schreien: ein Frosch, ein Frosch!!! Wir amüsieren uns riesig…aber ein ganz kleines bisschen habe ich auch ein schlechtes Gewissen, denn immerhin wussten wir, wie schreckhaft Roger ist  Verlegenes Smiley

Bei Regen besuchen wir das nahegelegene Kaslo, auch bekannt als kleines Aussteigerdörfchen. Hat sehr viel Charme und gefällt uns…aber da es ja schon wieder regnet, sehen wir keinen Grund, lange zu bleiben…charmant hin oder her…

 

Kurz vor New Denver machen wir einen kleinen Abstecher zu einem Ghost Town, Sandon. Zum Glück gingen wir ohne grosse Erwartungen, denn viel zu sehen gab es nicht, ausser einer alten Lok, und mehreren verrosteter Busse & Trucks…Eigentlich ist es mehr ein “Reinfall” & eine Alteisendeponie…aber der coole, blaue Ford hat mir dafür besonders gut gefallen!!!…den hätte ich gern mitgenommen…

 

 

In New Denver angekommen geht die Suche los, nach einem schattigen Parkplatz…Vielleicht weil ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte, hat mich noch währendem ich im Auto sass, am Rücken ein Hummeli gestochen…Verstanden, Strafe muss sein, das nächste mal entscheide ich mich schneller

 

hummel

…eigentli: Diä Ärmscht!!!

…aber die Beruhigungstropfen hätte ich besser Roger gegeben, denn als er das tote Hummeli auf meinem Fahrersitz sah, schrie und zappelte er wie “ein Verrückter” umher…Roger, take it easy…mich hat es gestochen und nun ist es tot…also KEINE PANIK !!!

Wir laufen kurz durch das kleine Nest und den noch kleineren Markt…Am See stärken wir uns mit einer Nudelsuppe, gekocht natürlich in unseren mobilen Küche…

 

Wir wollen uns für die Nacht wieder ein lauschiges Plätzchen suchen. Eine gut versteckte Schotterstrasse mitten im Wald, führt zu einem kleinen Forrestcampground, am Box Lake. Da wir zwischendurch etwas wählerisch mit dem Standort sind, denken wir, fahren wir die andere Schotterstrasse auch noch weiter. In der Hoffnung, noch weitere Stellplätze zu finden, denn die sind allesamt relativ uneben und steil. Gedacht, getan…Roger fährt voraus…Irgendwann bleibt er stecken, denn vor uns ist ein unpassierbares Hindernis, ein Bachlauf, der uns noch grössere Probleme machen könnte, als wir eh schon haben…Irgendwie stecken wir nun wirklich im Schlamassel…es geht weder vorwärts noch retour…Diese enge Schotterstrasse wäre zuuuuu riskant gewesen rückwärts zu fahren. Gemeinsam zerbrechen wir unsere Köpfe, was nun die beste Lösung für unsere Misere ist. Zu dritt schaffen wir es, dass Roger sein Fahrzeug wenden kann…ein Problem gelöst…bei mir sieht es noch riskanter aus, denn es besteht kaum Raum zum Wenden, auf der einen Seite der Hang und auf der anderen geht es das Tobel steil runter…gar nicht gut…ich versuche trotzdem irgendwie zu wenden, aber keine Chance…Meine Knie schlottern, aber es bleibt nur: Ruhe bewahren…Also versuchen wir beide Fahrzeuge dort zu kreuzen, wo Roger sein Auto mit viel Mühe wenden konnte…Mit ganz viel Glück und Geduld klappte es dann doch noch…ich glaube, der Lack von unserem Auto hat etwas gelitten, aber das erscheint mir in dieser Situation das kleinere Übel…das Wenden schaffe ich dann auch noch…

Mit grosser Erleichterung geht es dann zurück zum “nicht ganz idealen” Campground…Eine Lektion haben wir daraus gelernt: Nicht so wählerisch zu sein Zwinkerndes Smiley

…Nach diesem Schrecken haben wir uns aber ein erfrischendes Bier verdient…Smiley

 

natürlich lässt uns das Wetter schon bald wieder im Regen stehen, aber wir nehmen es einmal mehr mit Humor (schliesslich haben wir heute schon SCHLIMMERES gemeistert) und machen das Beste draus… Es regnet fast die ganze Nacht, aber mehr Sorgen bereitet uns, der kleine Bach. Gleich daneben steht unsere kleine Wohnung und man weiss ja, bei heftigem Regen kann aus dem kleinsten Bach ein reissender Fluss werden…Natürlich sind wir so wachsam, dass wir kaum ein Aug zutun…Patrick steht zwischendurch auf und beobachtet den Wasserstand, aber der scheint glücklicherweise stabil zu bleiben…

 

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Am nächsten Tag gönnen wir uns einen entspannenden Tag bei den Halcyon, Hot Springs…Einfach nur herrlich dieses heisse Wasser, so eine Wohltat für unseren Körper und die Sinne! Obwohl wir so einen relaxing day hatten, sind wir am Abend alle 3 so ziemlich erledigt und total müde…heute gibt es “ausnahmsweise” weder Ausgang, noch Fernsehen Zwinkerndes Smiley

22. Juli…Heute Morgen heisst es Abschied nehmen von Roger Weinendes Smiley Wir hatten eine tolle, gemeinsame Zeit…wir lachten & alberten viel…aber zwischendurch gab es auch ganz tolle, wertvolle Gespräche!!!…und mit seiner extremen Schreckhaftigkeit brachte er uns zusätzlich sehr, sehr oft zum Lachen!!! Roger, herzlichen Dank für diese unvergessliche Zeit und deine Freundschaft!!!…

 

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Seinen treuen Beifahrer (seit 2 Monaten), eine Kiste gefüllt mit Holz, haben wir Wilson getauft…..inspiriert vom Film Castaway…Armer Wilson, in 3 Tagen wird er von seinem Thron verbannt und muss Karolina, Rogers Freundin, Platz machen…

 

Nun sind Patrick und ich wieder “alleine” unterwegs…nachdem wir 6 tolle Tage mit Roger verbracht hatten…

Wir fahren in Richtung Norden, an Naqusp vorbei, zu der Fährenanlegestelle: Galena Bay…die Überfahrt dauert etwa 30 Min…eine herrliche Fahrt über den Arrow Lake, zu der gegenüberliegenden Shelter Bay…Für uns unvorstellbar, dass so eine Fahrt kostenlos ist!!! Uns freut es natürlich Smiley

 

 

Wir sind hundemüde und wollen somit keine allzulange Tagesetappe zurücklegen. Im Blanket Creek Prov. Park schlagen wir unser Nachtlager auf…es ist zwar erst 2 Uhr pm aber wir legen uns in unser Zelt und schlafen erst mal 3 Stunden…tief und fest… Danach erkunden wir etwas den Park. Mittendrin liegt ein künstlich angelegter Pool, von etwa 40m Durchmesser, umgeben von glitzerndem Sand. Sieht traumhaft aus!

Wir werfen einen Blick auf die Wettervorhersage:

 

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Für die kommende Nacht hat sich wieder ein Thunderstorm angekündigt…Wir hatten aber riesiges Glück, ausser Donner, Blitz & reichlich Wind, nur ganz wenig Regen…

23. Juli/24. Juli…Revelstoke…hier waren wir vor etwa 6 Wochen schon mal und das Wetter war gleich schlecht…Dafür hat der ca. 7000 Einwohner grosse Ort eine gute Infrastruktur und ich geniesse es, wieder einmal zu schreiben und unseren Blogg zu aktualisieren…

Da ich sooooooooooooooooo im Verzug war, habe ich nun vieles im Schnelldurchlauf auf-/abgearbeitet (und sicherlich auch einiges weggelassen und vergessen)…aber ich freue mich, das ERSTE Mal up to date zu sein SmileySmileySmiley