Reisetagebuch Teil 16., Grand Forks, Fort Steel, Waterton NP

 

31. August 2012

…schon lange ist es her…wieder einmal bin ich einfach nicht dazu gekommen, unseren Blog zu aktualisieren…und nun mich noch an alles so genau zu erinnern, ist nicht ganz so einfach, vor allem, wenn man nicht einmal irgendwelche Notizen gemacht hat….aber ich wage trotzdem einen Versuch…

 

 

Nach langem Hin und Her haben wir uns entschlossen, nochmals zurück nach Grand Forks zu gehen… Zum einen freuen wir uns nochmals unsere kanadischen Freunde zu sehen und zum anderen ist es für Patrick fast unmöglich ohne sein Tinggy (Queen Mary II) zu fischen….

 

Wir fahren an einem riesigen See vorbei, der eigentlich nichts anderes ist als ein gestauter Fluss. Bei einer Rast betrachten wir die Steine etwas genauer und sehen, dass ein jeder funkelt und glitzert…Wow, hätte ich doch das Werkzeug und die Gabe, daraus Schmuck zu machen!Etwas nördlicher davon besteigen wir ein weiteres mal die gratis Fähre, welche uns in etwa 40 Min. ans andere Ufer bringt.

                            

Wir geniessen es,  an einen bekannten Ort zurückzukehren. Es ist wie ein bisschen: “Nach Hause kommen”… Smiley…Es ist herrlich, zwischendurch einen “luxuriösen” Campground mit Dusche zu haben…Wir fühlen uns wieder einmal so richtig sauber und wohlduftend wie schon lange nicht mehr Zwinkerndes Smiley

Eine sehr nette deutsche Familie, (Jürgen, Sabine, Jule und Jakob) aus der Nähe von Lörrach sind “unsere Nachbarn”…Sie träumten schon lange davon, den alten Trans-Canada-Highway per Fahrrad zu radeln…Mittlerweile sind die Zustände der “Sandpisten” so schlecht, dass sie mit ihren schwer bepackten Rädern immer wieder eingesunken sind und zum anderen gibt die starke Sonneneinstrahlung ihnen noch den Rest…Schweren Herzens brechen sie die Aktion ab und lassen ihre geliebten Fahrräder in Penticton zurück und mieten stattdessen ein motorisiertes Fahrzeug…

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Wir freuen uns riesig, als wir Randy, Naida und Wally wiedersehen (Letty ist zur Zeit unterwegs in Frankreich) Smiley…einmal mehr kommen wir in den Genuss von einem erfrischenden Luftmatratzenfloating auf dem Kettleriver. Dieses mal dauerte das Vergnügen etwa 4,5 Stunden, da der Wasserstand des Flusses nun massiv gesunken ist und dadurch die Strömung viel langsamer geworden ist. Herrlich und bei diesen Temperaturen genau das Richtige!!! Die deutsche Family hat sich entschlossen, sich uns anzuschliessen und noch einen Relaxingday einzulegen…schliesslich feiert Jakob heute seinen 15. Geburi  Smiley Es ist einmal mehr ein herrlicher Tag, den wir in vollen Zügen geniessen!!! Naida und Wally sind einfach sooooooooo goldig!!!

Am darauffolgenden Tag sind wir noch bei ihnen zu einem feinen Abendessen eingeladen…Naida kochte ein leckeres, traditionelles “Borrtsch”. Die beiden geben sich so viel Mühe uns so richtig zu verwöhnen Smiley…Die Zwei sind einfach unglaublich und würden uns ein Zimmer in ihrem Heim anbieten, falls wir nach unserer Amerikatour nochmals nach Kanada zurückkommen möchten…insgeheim hoffen sie noch immer, dass wir uns in Grand Forks niederlassen, uns Land und Eigenheim kaufen…Aber: Wir frieren doch nicht gerne und wie würden wir den langen, kalten Winter nur überstehen???…Unmengen von Rotwein und Wodka können auf die Dauer nun wirklich auch keine Lösung sein…

 

Randy hat ein paar Tage frei und möchte mit uns zu einem See fahren zum Fischen…Nur, die “Strasse” dorthin ist soooooooooo schlecht…obwohl Randy ein 4×4 Truck hat und im Schlepptau noch einen Anhänger mit seinem Fischerboot, ist die schlechte Piste kaum zu bewältigen…schliesslich müssen wir in der Mitte der “Fahrbahn” das Boot abhängen und stehen lassen (die Gefahr ist sehr gering, dass sich noch andere Wahnsinnige mit dem Fahrzeug hierher verirren könnten) Wir fahren dann zum traumhaften Xenia Lake hoch…nur mit Fischen wird es heute nichts mehr…Randy ist ziemlich enttäuscht, dass es nicht geklappt hat, da er uns doch eine Freude machen wollte…uns tut aber eher Randy und das in Mitleidenschaft gezogene Fahrzeug leid…Auf dem Retourweg müssen wir dann das Boot wenden und wieder an unserem Fahrzeug anhängen…Wir hatten eigentlich ziemlich Glück, hat es “nur” das Licht abgeschlagen von Randys Boot und nicht noch mehr Schaden verursachte…

 

Mit von der Partie, die beiden Hunde: “Sergeant and Pepper”

 

 

 

17. August…Für heute Morgen haben wir uns mit dem netten Paar, Stew und Grace, in einem kleinen Cafe zum gemeinsamen Frühstück verabredet. Die beiden lernten wir etwa vor 2 Monaten in den Badlands kennen. Sie sind auf dem Rückweg von ihrer wöchigen Reise in die USA, wo sie Verwandte von Grace besuchten. Wir tauschen uns gegenseitig über die vergangenen 2 Monate aus. Stew und Grace sind 2 leidenschaftliche Hobby – Fotografen. Stew ist auch so unglaublich und würde uns einfach sein Haus zu unserer Bleibe anbieten…Falls wir nach Oliver (im Okanagan Valley) kommen würden und er gerade nicht da sei (Grace lebt in der Nähe von Vancouver), würde er uns sagen, wo er den Schlüssel hinterlegt hat. Einfach unglaublich, wir kennen uns kaum und schon ist die Haustür weitgeöffnet. Wir bedanken uns herzlichst, teilen Stew aber mit, dass wir ihn nur besuchen kommen, wenn er Zuhause sei & dass wir nicht einfach so in ein “fremdes” Haus gehen…dass würden wir uns nie getrauen…

Im Cafe lernen wir zufällig noch Marianne, eine Auslandschweizerin, kennen. Sie lebt schon seit vielen Jahren in verschiedenen Regionen  Canadas, zur Zeit aber auch in Grand Forks. Sie gibt uns gute Tipps, bezüglich Einreise in die USA…zudem macht sie uns darauf aufmerksam, dass nach dem Laborday (1. Montag im September) vieles in den USA bereits geschlossen hat…ups, und wir dachten, wir warten solange, bis die Schulferien vorüber sind und es dann ruhiger wird…Wir sind aber sehr dankbar dafür und es hilft uns enorm unsere konkreten Pläne zu schmieden…

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Heute noch fahren wir zurück nach Fort Steel, zurück an unseren Wild-Campground, direkt am Goldbach…

…unser Schatz…

Patrick sucht weiter nach Gold und ich arbeite die nächsten 2 Tage im Eiltempo den USA-Reiseführer durch…Unser Auto muss sich innen wie aussen noch einer Generalreinigung unterziehen…Patricks Haare müssen noch geschnitten werden…schliesslich wollen wir bei der Einreise nichts dem Zufall überlassen Zwinkerndes Smiley

19. August…Schon bald verlassen wir BC und das Landschaftsbild verändert sich spürbar. Das Land wird offener und weiter…Die Wälder weichen den weiten Feldern…und plötzlich muss ich einen Stopp reissen, weil ich endlich die John Deer’s gesehen habe, von denen Mirco schon lange träumt und noch länger schon Fotos sehen möchte…Smiley

 

                         

 

Auf direktem Weg gehts nochmals zum Waterton Nat. Park, in Alberta. Wir waren ja bereits vor ca. 2 Monaten mal hier und es gehörte eigentlich zu unserem Favoriten Nationalpark. Nun wissen wir aber, was es heisst: Hauptsaison. Bei so vielen Leuten und Blechlawinen verliert leider auch er an Charme und Reiz…und natürlich ist es bei so einem Auflauf kaum mehr möglich Wildtiere zu sehen…

 

 

 

Unser Fazit nach 3 Monaten Kanada:

Kanada ist nett, die Dimensionen der Wälder und Seenlandschaft gewaltig…Doch irgendwann reicht es dann auch mal mit Wald…Wir können langsam keine Tannen mehr sehen….Wir freuen uns auf die Weite…auf etwas Anderes, auf etwas Neues…auf Abwechslung…

Das absolute Highlight für uns war aber mit Sicherheit die vielen Wildtiere, die wir oft hautnah erleben durften und ganz besonders die Bären…ein Traum!!!…Wo ausser in Kanada kann man das???

Ausserdem genossen wir “meistens” das Campen, das Draussen sein….und die Ruhe & Natur haben uns sicherlich sehr gut getan Smiley

Was für uns aber immer wieder etwas ganz Besonderes und Kostbares ist, ist der herzliche Kontakt und die Freundschaft zu ganz tollen, liebenswürdigen, aussergewöhnlichen Menschen!!! Es ist wie das Salz in der Suppe…ohne diese wertvollen Bekanntschaften & Begegnungen ist eine Reise nur halb so viel wert Smiley