Reisetagebuch Teil 29…Viva la Mexico!!! Zwinkerndes Smiley Puerto Vallarta , Melaque, Morelia, Teotihuacan, San Christobal de las casas…

 

 

 

…da kommt Ferienstimmung auf Zwinkerndes Smiley

 

…Jeden Tag dürfen wir das selbe Schauspiel bewundern & doch ist er jedes Mal so einzigartig!

 

31. Oktober 2012…Wir sind gut in Puerto Vallarta angekommen und fühlen uns augenblicklich hier sehr wohl Smiley Die ersten 2 Wochen buchten wir via Internet im Hotel Belmar. Es ist ganz nach unserem Geschmack: sehr bunt! Leider befindet sich das Hotel an einer lauten, starkbefahrenen Strasse, aber es stört uns nicht mal, dafür ist es sehr zentral. Die Frau mit den frischen Fruchtsäften ist gleich um die Ecke und alles andere ist auch in unmittelbarer Nähe…und der Duft der Poulet-Grillstation strömt direkt in unser Zimmer Smiley  Na ja, es gibt Schlimmeres!!!

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…Längsstreifen wären vorteilhafter Zwinkerndes Smiley…aber dieses Luxusstück gab es nur in der Querstreifenversion für 5 Dollar bei Wal-mart…immerhin dehnt es sich hervorragend Smiley

 

Bereits am ersten oder zweiten Abend nach unserer Ankunft dürfen wir ganz zufällig am Strand beobachten, wie eine Schildkröte am Eier legen ist. Ein Polizist bewacht das ganze Geschehen und nach 2 Tagen werden die Eier eingesammelt (& hoffentlich nicht gegessen…). An einem geschützten Ort werden sie aufbewahrt, bis die Jungen schlüpfen und wieder im Meer “ausgesetzt” werden.

 

 

 

Wir geniessen es einfach mal nur zu sein und uns langsam auf Lateinamerika einzustimmen. Ich war bereits schon 2 mal in Mexico, Zentral- und Südamerika, aber für Patrick sind es die ersten “feurigen” Eindrücke. Ich freue mich auf das mexikanische Essen, für Patrick wird es zur grossen Herausforderung, denn “scharfes” Essen verträgt der Arme nicht soooo gut. Ich frage im Restaurant (oder am Ess-Stand) jeweils gezielt nach, wenn wir etwas zu Essen bestellen, ob es scharf ist. Aber meist kann man sich nicht so auf die Aussage der Mexikaner verlassen, denn alles ist ja bekanntlich relativ. Was für sie NICHT SCHARF bedeutet, kann für Patrick aber bereits schon zu scharf sein…Trauriges Smiley

 

 

Am 1. November ist der Dia del Muerto…der Tag der Toten…In den Bäckereien kann man Süsses kaufen in Form von einem Totenkopf, Skelett, Sarg, etc…der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Überall in der Stadt befinden sich bunt geschmückte Altare, gefüllt mit Opfergaben…Tagsüber und nachts befindet sich auf dem Friedhof ein grosses (Fr) Essen und Saufen, Musik und Trallala…zum Gedenken an ihre Liebsten… es gibt sämtliche Leckereien, welche die Verstorbenen besonders gerne mochten…Ein spezieller Brauch und irgendwie schön, wie die Mexikaner mit dem Tod umgehen…Ganz anders bei uns, der Tod ist eher so ein Tabu Thema…darüber spricht man nicht…aber ein jeder macht früher oder später einmal Bekanntschaft damit…Die Mexikaner hingegen gehen viel natürlicher damit um…

 

 

Im Hotel lernen wir Richard, aus Perth, Australien kennen. Er ist anfangs 60 und das erste mal so weit weg. Eine neue Welt für ihn. Er kam mit der Idee hierher, dass er sich eventuell hier (für immer…) niederlassen möchte…Sein Bruder lebt in Miami und so wäre es näher in öfters zu sehen…Die Idee hier zu leben verwarf er aber ganz schnell wieder (Ich glaube, bereits in den ersten 24 Stunden nach Ankunft…)…Er buchte für einen Monat das Hotel hier in Puerto Vallarta und etwa in der Mitte seines Urlaubs wollte er sich hier (für eine Woche) mit seinem Bruder treffen.

 

 

 

Da Richard alleine hier war und wir uns gegenseitig gut verstanden, entstand schnell ein morgendliches Ritual mit gemeinsamen Kaffee trinken in der Lobby, dann frischen Saft von der Jugo- Frau…danach ging jeder seinen Weg und am späteren Nachmittag trafen wir uns wieder zum gemeinsamen “Feierabend-Bier”, herrlichem Sunset und gemeinsam machten wir uns dann auf die Jagt nach etwas Essbarem…

Richard erzählte uns ganz euphorisch, wiiiiiiiiiiiiiiie nett all diese Menschen hier sind. In der Bar traf er einige Männer und alle sind sooooooooo nett und freundlich Smiley Als wir am Abend an der Strandpromenade herumschlenderten und uns auf eine Bank setzten, kam einer dieser netten Menschen direkt auf Richard zu und uns hat er natürlich links liegen gelassen und ignoriert, weil er ja sooooooooooo freundlich ist…Als sich der NETTE wieder von uns entfernte, dachten wir, es ist nun aber unsere Pflicht, Richard aufzuklären, das dieser NETTE zu 200% ein Schwuler war. Zuerst getrauten wir uns nicht so recht, weil wir uns ja nicht so ganz sicher waren, welche Ambitionen Richard hatte. Ist uns ja eigentlich auch egal und wir haben diesbezüglich ja auch absolut keine Probleme, aber er sollte vielleicht einfach nur eins wissen, das Puerto Vallarte DER SCHWULEN UND LESBEN TOWN schlechthin ist. Das erklärt diese Freundlichkeit…Richard ist schockiert! Er ist ganz ausser sich und kann es nicht fassen! Er ist so schockiert, dass ihm dies selber nicht aufgefallen ist und er ist uns riesig dankbar über diese Offenbarung…Er sei zu 100% NICHT SCHWUL und er liebe Frauen! Leider geht er nun nicht mehr so unbeschwert in der Stadt und am Strand spazieren und schätzt unsere Gesellschaft und unseren Begleitschutz noch viiiiiiiiiiiiiiel mehr Zwinkerndes Smiley…der Arme…haben wir ihm nun den unbeschwerten Urlaub versaut???

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Ich habe heute eine ganz schlechte Idee und gehe spontan zum Coiffeur. Möchte anfangs nur neue Mèches machen (Mona machte mich via Skype aufmerksam, dass ich sooooooooooooooo viele graue Haare habe Trauriges Smiley ) Früher, als man noch herkömmlich telefonierte, wäre das kein Problem gewesen und es wäre N-I-E-M-A-N-D-E-M aufgefallen Zwinkerndes Smiley…Die verpassten Mèches sind nicht der Hit, aber ich kann damit leben…Die dümmere Idee war, mir wieder einmal die Haare schneiden zu lassen! Der Kundin nebenan, schnitt sie die Haare ziemlich vertrauenswürdig, so traute ich mich auch, was ein riiiiiiiiiiiiesen Fehler war! Ich hatte danach einen Tag lang die Kriese…Eigentlich wollte ich die Länge behalten und sie sollte mir die Haare nur etwas durchstufen…aber oben hat sie mir soviel weggeschnitten uns so kurz, dass ich einfach nur geschockt war…Ganz knapp kann ich mir die Haare nun noch zusammenbinden, offen tragen geht gar nicht, da schäme ich mich…fühle mich dann wie ein Pudel, der nicht weiss, was vorne und was hinten ist…schrecklich…oben zu viiiiiiiiiiiiiel Volumen, welches dann in der Länge verloren geht…Die Coiffeuse fand das Ergebnis toll…Mann, ich hätte sie einfach nur Erwürgen können! Verärgertes SmileyTeufelVor Wut kochen Einen Tag lang schiebe ich voll die Kriese…aber schliesslich treibt mich dann der Hunger doch wieder vor die Tür…

Nach etwa 16 Tagen entscheiden wir uns nach Melaque zu fahren, welches je nach Bus ca. 4-6 Stunden südlich von Puerto Vallarta liegt. Melaque ist viel ruhiger und beschaulicher….Nachdem wir die erste Nacht in einem überteuerten, stinkigen Mief Loch verbringen mussten, wurden wir aber nach langem Suchen fündig und fanden eine ganz nette Unterkunft. Morgens, nach dem Frühstück kurz eine Abkühlung im Meer, danach war es zu heiss und zu gefährlich, wegen einem möglichen Sonnenbrand…Am späten Nachmittag ging es dann wieder zum Strand und wir genossen es, den vielen Pelikanen beim Fischen zuzusehen. Manchmal war es uns schon nicht ganz geheuer, wenn wir uns ebenfalls im Wasser befanden und eines dieser riesigen Urviecher im Steilflug etwa 2 Meter neben uns ins Meer preschten. Vielleicht hätte ich doch lieber meinen Vespa Helm zur Sicherheit mitgebracht?!

 

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Das Meer ist herrlich warm, aber sehr trüb…Die Kinder tauchen in dieser dunklen Sosse nach Seesternen und bringen massenweise dieser herrlichen Meerestiere an Land. Lebendig sind sie noch schön rot, gummig und biegsam, aber leider werden sie gesammelt, um sie trockenen zu lassen und nutzen die toten, verblassten zu Dekorationszwecken.

Nach dem Meeresbad befindet sich auf unserer Haut jeweils eine braune “irgendwas” Schicht…Wahrscheinlich verlieren die kleinen Fischerboote regelmässig “etwas” Öl…Was es auch war, nach einigen Tagen haben wir überall auf unserer Haut irgendwelche komischen Pickel oder Ausschläge…

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Wir lernen ein kanadisches Pärchen kennen, Gordon und Lilliane. Wie viele anderen Kanadier und Amerikaner verbringen sie den Winter hier. Unbedingt wollen sie uns auf einen Ausflug mit ihrem Auto einladen…Innert Minuten ist es uns bei dieser kurvenreichen Strasse speiübel…In dieser Umgebung kann man vielerorts freilebende Krokodile “finden”. In einem Tümpel lungern ein paar dieser riesigen Urtiere, zum Glück hinter einem Maschendrahtzaun. Als Lillian und Gordon das letzte mal hier am Strand waren, befand sich auch ein Krokodil in freier Natur, in direkter Strandnähe. Anfangs glaubten sie noch, es wäre eine steinerne Skulptur, bis sie sich bewegte…Diese heimischen Krokodile können sowohl im Meer, wie auch im Süsswasser leben. Ist das nicht gemütlich, ein gemeinsamer Strandtag mit einem Krokodil???

 

…diese roten, leuchtenden Dinger faszinierten mich beinahe noch mehr…

 

Etwas später finden wir dann aber noch einen “sichereren” Ort zum Baden. Nur: Wir müssen bei einem riesigen Gate anhalten, wo ein etwa 10 Personen Polizei Aufgebot unsere Pässe kontrolliert, zudem müssen wir aus dem Auto steigen und alles wir durchsucht…Angeblich darf man KEIN Alkohol mitbringen und ausser dem Strand ist ein absolutes Fotografier-Verbot angesagt. Gordons Bärenspray wird beschlagnahmt…Bis zur traumhaften Bucht sind es einige Kilometer. Am Strand befinden sich mehrere verlassene Restaurants und Hotelanlagen…alles leer, unbewohnt, unbenutzt…alles wirkt sehr heruntergekommen…Alle paar Meter befindet sich ein Polizeiwachposten…Ganz eigenartig, was wollen die hier mit so einem grossen Aufgebot bewachen, schützen, oder gar verdecken? Vor Sonnenuntergang müssen wir wieder verschwunden sein, “Eintritt” mussten wir aber nicht bezahlen…Aber irgendwie muss sich diese grosse Präsenz ja finanzieren? Wir können uns nur erdenken, da es sich um eine sehr gut geschützte, durch die vorgelagerten Felsen nicht einsehbare Bucht handelt, dass es sich um Drogenschmuggel handeln könnte…aber alles nur vage Vermutungen…

Der Drogenhandel ist in Mexico ein riesiges Problem und durch die grosse Korruption leider auch kaum in den Griff zu kriegen…zu viele Menschen bereichern sich daran…

 

In Melaque, diesem beschaulichen Fischerort wurden dieses Jahr bereits 2 Langzeit Touristen umgebracht, verstümmelt und massakriert…wahrscheinlich hat hier auch das Drogenkartell ein Exempel statuiert: legt euch mit uns nicht an!

Das Kanadische Pärchen nimmt uns mittlerweile so in Beschlag, dass wir froh sind, wieder weiterzureisen. So nett sie sind und so gut sie es mit uns meinen, es kann aber auch erdrücken…

Richard teilte uns mit, das sein Bruder aus Miami eingetroffen ist, im Schlepptau seine nörgelnde, unzufriedene Frau (so war es eigentlich weder geplant, noch abgemacht…). Es kommt wie es kommen muss: sie zerstreiten sich. Richard ist so ziemlich enttäuscht und frustriert, trotz extremer Flugangst hat er von Australien eine so weite Reise in Kauf genommen, um endlich mal wieder seinen Bruder zu sehen, mit dem er sich ja sehr gut versteht.

Da Puerto Vallarta kein grosser Umweg für uns ist, entscheiden wir uns, nochmals dorthin zurückzureisen. Wir können Richard ja nicht ganz alleine seinem Elend überlassen…Wir freuen uns gegenseitig sehr über dieses Wiedersehen und verbringen noch ein paar gemeinsame Tage miteinander und Richard weiss es seeeeeeeeehr zu schätzen!!! Wir geniessen gemeinsam unsere “alten” Rituale…Kaffeetrinken morgens, dann frischen Fruchtsaft…abends Bierchen am Strand, etc…

Obwohl wir so viel Zeit hier verbracht hatten, tauchten wir unsere Füsse nur ein einziges mal in das Meer! Unglaublich aber wahr…die Wellen sind ziemlich hoch und Strömungen stark, so machte es uns nicht wirklich an, zudem fehlte im Allgemeinen überall der Schatten, um sich länger am Strand aufzuhalten…

Als wir vor einem Monat in Puerto Vallarta ankamen, war es ziemlich ruhig und es hatte nur wenige Touristen und wenige “fliegende Händler”. Mittlerweilen hätte die Hochsaison starten sollen, aber nur etwa knapp 20% des üblichen Touristenstromes ist angekommen. Die Hotelmanagerin beklagt sich, dieses Jahr bleiben die Touristen aus, weil sie Angst haben, mit der zunehmenden Gewalt und den unberechenbaren Drogenbanden. Letztes Jahr, weil die Wirtschaftslage in den USA sehr schlecht war…und im Jahr zuvor kursierte die Vogelgrippe…Wir empfanden, dass die Leute zunehmend aggressiver werden, weil sie “hungern” und nichts an den Mann/die Frau bringen…und wenn sie jetzt in der Hochsaison nichts verkaufen und kein Geschäft machen, wann dann?!?!

 

Am 29. November heisst es dann wieder Abschied nehmen von Richard, da wir den Nachtbus via Guadalajara nach Morelia nehmen. Richard fliegt am 1. Dez. zurück nach Australien und ist froh, das Schlimmste durchgestanden zu haben und freut sich auf’s Nachhause gehen, und ist riesig dankbar, dass wir ihm soviel Beistand geleistet haben…was wir natürlich sehr, sehr gerne gemacht haben Smiley Ich kenne ja solche Situationen, wenn es einem nicht gut geht und man irgendwo alleine ist und sich nicht wirklich jemandem anvertrauen kann…

 

…es ist so befremdend, überall hier den Weihnachts-“Schmuck” zu sehen…dabei schmelzen wir hier bei dieser feucht-schwülen Hitze beinahe dahin…

 

Nach 12 Stunden Fahrt kommen wir müde in Morelia an und suchen uns eine Unterkunft, wie immer, viel zu teuer, für das was geboten wird. Uns erscheint es oft wie in Ägypten: leere Hotels, keine Touristen, aber die wenigen die da sind sollen dafür das Doppelte bezahlen…Früher konnte man wenigstens noch den Preis runterhandeln, heute besteht jedoch kaum noch Verhandlungsspielraum Trauriges Smiley

 

In Mexico gefallen uns besonders die kolonialen Bauten, die imposanten Altstädte, die mächtigen Kirchen, die traumhaften Innenhöfe…etwas, das wir die letzten Monate sehr vermissten: Kultur, Geschichte und alte Bauten!

Am folgenden Tag fahren wir zum Reserva Mariposa Monarca . Es ist ein Welt-Natur-Phänomen! Hierher verirren sich alljährlich mehrere Millionen Monarch Falter, welche 4 bis 6 Tausend Kilometer jeweils bis an ihr Zielort zurücklegen. Diese stationären Immigranten reisen von Kanada und Amerika Anfang November ein und fliegen jeweils im März wieder in ihr Ursprungsland zurück. Gewaltig! Anscheinend muss es hier das perfekte Klima haben, auf etwa 3000 Metern Höhe (oder mehr…)…

 

 

…Wir zwei faulen Säcke lassen uns ausnahmsweise von einem 4 Beiner den steilen Berg hinauf transportieren (natürlich haben wir schon etwas Mitleid mit ihnen…)…Die 3. 50 Fr. pro Person liegen gerade noch in unserem Budget Zwinkerndes Smiley…Bei dieser Höhe sind wir so ziemlich schnell ausser Puste & das viele Autofahren in Canada und Amerika macht sich nun bemerkbar…Zumindest hatte ich mir schon ewigs vorgenommen, wieder etwas fitter und aktiver zu werden…Leider ist es nur beim Vorsatz geblieben Trauriges Smiley …das Springseil liegt immer noch unbenutzt im Rucksack! Immerhin, es war nur eine 2 Franken Investition Zwinkerndes Smiley

Erst seit etwa 20 Jahren weiss man von dem Naturschauspiel, weil es zufälligerweise durch einen Touristen entdeckt wurde. Nur, irgendwie hatten wir Pech und wir hatten ganz ganz wenige Schmetterlinge gesehen Trauriges Smiley Wir waren schon ein bisschen enttäuscht, denn die gewaltigen Bilder im Internet versprachen einiges mehr. Uns war schon bekannt, dass man im März, sobald es wärmer wird, Millionen Schmetterlinge fliegen sieht und in dieser Jahreszeit sie überall den Wald und die Bäume und Tannen bedecken…aber weder noch…Immerhin, sie gaben sich Mühe, ein paar tote Schmetterlinge zusammenzusuchen und auf einen Busch zu legen…so konnte man wenigstens die fotografieren…Trauriges Smiley

 

 

Die Nächte sind auf ca. 2000 Meter Höhe wieder spürbar kalt und wir sind dankbar, dass wir einen Schlafsack mit im Reisegepäck haben…sonst wüsste ich nicht, wie ich die Nächte durchstehen würde…

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Von Morelia geht es Transit weiter nach Mexico City, dann zu den weltweit 2. grössten Pyramiden, Teotihuacan.Der Sonnen und der Mond Tempel sind riesig und überragen die gewaltige Tempelanlage. Wir stehen morgens um 7 Uhr noch vor geschlossenen Toren und müssen warten, bis der Geldeintreiber endlich seinen Dienst antritt (natürlich ist er unpünktlich Zwinkerndes Smiley). Dafür sind wir die Ersten und die Tempelanlage ist ausser ein paar Arbeitern leer. Genial, so wie wir es lieben! Mittlerweilen darf man nicht mehr ganz bis zur “Spitze” hinauf der Pyramiden, aber es reicht, um einen guten Eindruck über die gewaltige Leistung der Erbauer und die Dimensionen zu erhalten…und wie sich später herausstellt, auch um einen Muskelkater einzufangen Zwinkerndes Smiley Wenn man vor und auf diesen mächtigen Kolossen steht, fragt man sich schon, was war der Sinn und Zweck davon? Was war sooooooooooooo mächtig und musste sooooooooooooo verehrt und vergöttert werden??? Wie sah es hier aus, als die Anlage noch intakt und belebt war, und welche Zeremonien wurden hier abgehalten??? Aber wir immer, viele Fragen und keine Antworten, nur viele Spekulationen…

 

Wir haben so den leichten Verdacht, dass es in diesem Gebiet alles andere als sicher ist…Dass in jeder Ecke ein Polizist mit schusssicherer Weste steht und ein Maschinengewehr im Arm (allzeit bereit…)…da und dort Polizeikontrollen…bevor man in den Bus einsteigt wird das Handgepäck durchsucht, zum Teil durchleuchtet…man wird von Kopf bis Fuss abgetastet…Mit diesen Kontrollen möchte man möglichst vermeiden, dass ein Reisender bereits mit einer Schusswaffe in den Bus einsteigt, und später ein Überfall verübt werden kann…Diese Massnahmen sind sicherlich mal besser als gar nichts, aber leider auch keine Garantie…Vor allem, wenn der Bus-Chauffeur später, unterwegs, dann irgendwelche Getränk- und Snacksverkäufer unkontrolliert in den Bus lässt! Ansonsten, an jeder Busstation sind mehrere Polizisten präsent, welche die Reisenden “genaustens” kontollieren…

Auf der Fahrt von Teotihuacan zurück nach Mexico City ist sogar ein Polizist mit Maschinengewehr im Bus…da fühlt man sich ja sooooooooo richtig wohl und sicher!

Mal wieder stehen wir etwas unschlüssig am Busbahnhof und wissen nichts so recht, wohin des Wegs…Tula? Puebla?…da oder dorthin???…Schliesslich fahren wir nach Oaxaca (ca. 7 Stunden)…Mittlerweilen ist es schon dunkel und wir suchen eine Unterkunft. Doch irgendwie will uns wieder nichts so richtig passen…und für die lauten, miefigen Mehrbettzimmer haben wir definitiv keine Lust…Also gehen wir wieder zurück zum Busbahnhof und kaufen uns 2 weitere Tickets nach San Christobal de las casas…Da uns der Bus vor der Nase weggefahren ist, müssen wir 2 weitere Tickets nach Tuxla kaufen und dort umsteigen auf einen weiteren Bus, um schliesslich an unser Zielort zu gelangen. Aber am Mittag des folgenden Tages sind wir dann endlich da. Es war ganz witzig, jedesmal, wenn der Bus wieder bei einer Station angehalten hatte, kam ein “Sicherheits-Bediensteter” herein, “bewaffnet” mit einer Videocamera und filmte alle Reisenden…Sehr, sehr beeindruckend! Ich glaube, wenn ich wirklich nichts mehr zu verlieren hätte, am Hungertuch nagen müsste, dann würde mich auch diese Videocamera von keinem Übergriff abhalten!

Die lange Busfahrt war eine Tortur, geschlossene Fenster und keine Lüftung die funktioniert, dazu stank es jämmerlich nach Urin und Fuss-Schweiss Trauriges Smiley

Umso glücklicher sind wir, dass wir eine geniale Unterkunft gefunden haben, das Puerto vieja !!! Ganz neu eröffnet und ganz nach unserem Geschmack Smiley Drei junge Männer haben diese herrliche Liegenschaft zu einem Juwel umgebaut, restauriert und zu einer Oase kreiert…Unglaublich ästhetisch und mit ganz viel Liebe zum Detail…dass ist man sich bei Männern ja nicht so gewohnt, alles muss ja ziemlich effizient und praktisch sein…Wir werden hier sicherlich mal ein paar Tage verbringen und uns ausruhen. Zudem benötigen wir Zeit und eine gute Infrastruktur, um uns weiter vorzubereiten und zu planen.

Eigentlich planten wir ziemlich schnell nach Guatemala weiterzureisen, aber wenn man dem EDA nur ein bisschen Glauben schenkt, muss es da noch viel gefährlicher wie in Mexico sein. Anscheinend gibt es da nicht mal ein funktionierendes Rechtssystem. Man kann also jemanden umbringen und wird dafür nicht mal verurteilt…

So gut die neue Technik wie Internet ist, so kann sie einem auch sehr verunsichern. Meine letzten beiden Reisen in diese Gegend machte ich im 95 und 02/03…Bin mir ganz sicher, dass damals das Sicherheitsrisiko nicht geringer war, aber da das Internet nicht überall so verbreitet war, wusste man es ja auch nicht so genau. Vielleicht hat es aber auch mit dem Alter und den zum Teil “schlechten” Erfahrungen, welche man gemacht hat, zu tun…Man wird vorsichtiger, ist weniger risikofreudig, man muss es nicht mehr um jeden Preis gemacht und gesehen haben…

Vor allem naht Weihnachten und Neujahr, dann wird es in Mexico überall noch schwieriger eine bezahlbare Unterkunft zu finden.

Aber was machen wir uns überhaupt für Sorgen! Der Maya Kalender endet ja eh am 21. Dezember dieses Jahres und wenn dann das “game over” ist, haben wir uns ganz vergeblich den Kopf darüber zerbrochen Zwinkerndes Smiley

Ja schauen wir mal…wir werden es euch wissen lassen Zwinkerndes Smiley …Honduras???…Belize????….Honduras???…Asien???…oder über den Sommer zurück in die Schweiz (oder Canada) zum Arbeiten & das Reisebudget aufbessern und dann nach Asien???…

(Heute ist der 8. Dezember 12)

In San Christobal kommt es immer wieder zu Ausschreitungen…viva Zapata!…Die Zapatisten, die verarmten Ureinwohner, die Indios kämpfen um mehr Rechte. Sie leben am Rande des Existenzminimums und können sich zum Teil kaum noch die Grundnahrungsmittel finanzieren & ihre Familien ernähren. Währendem Mexico die letzten Jahre verhältnismässig “teuer” geworden ist und sich eine reiche Oberschicht entwickelt hat, werden die Armen immer noch ärmer…traurig aber war…

Vor ein paar Tagen kamen die Protestierenden bewaffnet mit Feldarbeitswerkzeugen und Macheten in die Stadt und wollten auf ihre Miesere aufmerksam machen…

Gestern Morgen morgen ist ein Militärlastwagen voll gepackt mit schwer bewaffneten Militaristen durchs eigentliche beschauliche Städtchen gefahren…

Heute wieder Demonstrationen…

Eigentlich nichts Neues, denn ich bin schon das 3. Mal hier, und mehr oder weniger herrschten hier & in den umliegenden Dörfern immer irgendwelche Konflikte…Manchmal enden sie durchaus in Mord und Totschlag…Wie als ich das letzte mal hier war, gingen in den kleinen Dörfern die Menschen aufeinander los, weil sie unter anderem einer verschiedenen Glaubensrichtung angehörten…und richteten ein blutiges Massaker an…

Aber im Moment scheint es glücklicherweise nicht gar sooooooooo schlimm zu sein Zwinkerndes Smiley