Reisetagebuch Teil 36…San Agustin…

30. März…Nach 7 Uhr früh kamen wir in San Agustin an, waren müde von der “durchzechten” Nacht und wollten zuerst einmal eine Tasse Kaffeeeeeeeeeeee, bevor wir uns mit der Unterkunft Suche befassen wollten…Uriel, ein Mann der fürs Tourismusoffice arbeitet, spricht uns an. Er ist uns auf anhieb sympathisch und empfiehlt uns eine angeblich gute Unterkunft. Er meint auch, dass bis heute morgen alle Unterkünfte im Ort ausgebucht gewesen seinen und wir riesssssssssssssssssiges Glück hätten, erst heute morgen angekommen zu sein! (…gestern dachten wir noch als wir in Neiva STRANDETEN, wir Ärmsten, was für ein Pech!!…)…und heute DIESE guten News!!! So finden wir trotz Ostern Wochenende sicherlich ein freies Bett!!!

Señor Humberto und seine Frau vom Hostel Diosa lunar sind wirklich sehr, sehr nett! Sie bemühen sich wahnsinnig, damit wir uns wohl fühlen und dass wir zufrieden sind…dabei benötigt es dafür ja gar nicht mal sooooooooooooo viel Zwinkerndes Smiley

San Agustin (ca. 1700müM), ist ein malerisches ca. 7’000 Einwohner Dörfchen in den grünen Hügeln, zu Füssen der Anden und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. In seiner Umgebung befinden sich mehrere verschiedene angesiedelte archäologische Stätte (die 2. meistbesuchten Anlagen des Landes), die jedoch zum Teil ziemlich weit auseinander liegen und auf eigene Faust nicht so leicht erreichbar sind…

….um alle, oder zumindest die wichtigsten zu besichtigen benötigt es sicherlich mindestens 2 bis 3 Tage…je nachdem, mit was und wie man unterwegs ist…

Alle empfehlen uns, heute Morgen um 9 Uhr gleich auf einen Ausflug zu gehen und uns einer Gruppe anzuschliessen, denn ab morgen werden angeblich kaum noch genügend Touristen im Ort sein, um eine Tour zu starten…es wäre zwar sicherlich möglich, ist aber viel teurer, weil wir dann für mindestens 6-7 Personen bezahlen müssten…Okay, in dem Falle ist nichts mit ausruhen…

 

 

Mit einem Pickup werden wir abgeholt…die 5 einheimischen Touristen haben in der Fahrerkabine Platz, wir beiden Schweizer Touristen werden auf die Rückbank verfrachtet…aber suuuuuper, denn da schüttelt es uns noch mehr durch und dank dem frischen Fahrtwind bleiben wir WACH…Den ersten Stopp machen wir an einem ausgewaschen Flusslaufes des Rio Magdalenas. Da es die ganze Zeit etwas nieselte, war natürlich alles nass und somit wundert es mich auch nicht, dass es keine 5 Minuten gedauert hat, bis ich schon auf dem nassen Untergrund ausrutschte und auf dem “Ranzen” lag…autsch… Trauriges Smiley …Was mich aber am meisten ärgerte war, dass die meisten Frauen entweder mit Flipflops oder “schönen” Absatzschuhen hier rumliefen, aber ich mit meinen “guten” währschaften Trekking-Schuhen, MICH hauts auf die Schnauze!!! …und meine einzige Hose steht vor Dreck…nun muss ich am heiligen Ostersonntag den ganzen Tag mit dieser dreckigen Hose rumlaufen Trauriges Smiley…Glaube, das Profil meiner Sohle ist wirklich nicht mehr die Beste…dafür können wir demnächst mal wieder Shoppen gehen Smiley

…Danach besuchen wir ein kleines Museum…Vielleicht lebten sooooo die Ureinwohner ja einmal, mit all ihren Kults und Ritualen???

 

Aus der Ferne bestaunen wir 2 imposante Wasserfälle: den Salto de Mortiño und den Salto de Bordones, der größte Wasserfall Kolumbiens und zweitgrößte des Kontinents…

Aber unser grösstes Interesse gehört natürlich den beiden beeindruckenden archäologischen Anlagen:Alto de los Idolos und Alto de las Piedras

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand der Deutsche Archäologe Konrad Preuss elf Statuen. Die meisten von ihnen standen auf dem Boden, was den Anschein erwecken lässt, dass sie von Grabsuchern auf diese Weise aufgerichtet worden sind.

Die größte Figur des Parks ist 7 Meter hoch, 4 Meter über Erde und 3 Meter unter Erde, um dieses Koloss zu stabilisieren.

 

Im Archäologischen Park Alto de los Ídolos gibt es die am besten erhaltenen Grabanlagen der Kultur von San Agustin. Auffällig am Park sind seine sehr eigenen Merkmale: Die Darstellung menschlich- und tierischen Skulpturen, ihre Ausmaße, das Vorkommen von Sarkophagen und Zeremonialbecken aus Stein und die Bemalung, sowohl der Statuen als auch der Wände der Grabstätten und der kleinen Tempel…In den Gräbern fand man natürlich ganz viel Goldschmuck und Keramik…Jedoch befinden sich diese Relikte im Museum de Oro in Bogota…

Die mit den einfachsten Werkzeugen erstellten Skulpturen stammen aus der Zeit 3300 vor bis 1200 nach Christus.
Über die Schöpfer ist nicht viel bekannt. Als die Spanier in die unwegsamen Gebiete der Anden vordrangen, waren die Tempel und Skulpturen längst von Gestrüpp und Moos überwuchert. Menschliche Figuren, wie bei alten peruanischen Kulturen mit kräftigen Raubtierreißzähnen versehen, sind aber sicherlich Darstellung von Gottheiten. Höchstwahrscheinlich Götter eines Fruchtbarkeitskultes.

Es ist ein super Ausflug, mit einer tollen Gruppe!…Müde, aber sehr zufrieden kehren wir erst nach 7 Uhr abends wieder zurück, nachdem wir beinahe 10 Stunden unterwegs waren, für NUR gerade mal 40 000 Pesos (20 Franken p.P.)…nun noch eine kalte, erfrischende Dusche (aber NUR, weil es kein heisses Wasser gab…) und dann hüpfen wir gleich ins Bett…

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Ostersonntag…Am folgenden Tag haben wir uns mit Uriel zu einer Entdeckungstour zu Pferd abgemacht…Doch bevor wir starten können, haben wir noch EIN Problem: wir haben kein Bares mehr und die beiden einzigen Bankomaten im Ort sind LEER!!! Doch der unglaubliche Señor Humberto von unserem Hostel leiht uns 200`000 Kolumbianische Peso (umgerechnet etwa 100 Franken) und meint nur:KEIN PROBLEM, macht euch keine Sorgen, an solchen Tagen sind die Bankomaten IMMER leer!!! Mit diesem Geld können wir die Pferdetour bezahlen und haben noch genügend übrig, um etwas zu Essen und Trinken zu kaufen. Es ist uns alles andere als angenehm, aber wir sind ihm enorm dankbar und staunen, über so viel geschenktes Vertrauen Fremden gegenüber!!!

Da wir beides Reitanfänger sind und bei meinem ersten Ausritt vor über 20 Jahren in Costa Rica mal ein Pferd durchbrannte, wollten wir unbedingt zwei gemütliche Gaule Zwinkerndes Smiley…uns so trotten wir so um 9 Uhr g-e-m-ü-t-l-i-c-h los…

Es ist einfach nur herrlich, durch diese traumhafte Landschaft zu reiten! Eine gewaltige Vegetation, ein Paradies, so wie man sich “Garten Eden” vorstellt!  Wir reiten an unzähligen Kaffee-, Orangen-, Bananen- und Zuckerrohrplantagen vorbei….und jedes Flecken Erde ist entweder saftig grün oder blüht in allen Farben… Hier muss man nur einen einzigen Samen auf die fruchtbare Erde fallen lassen und warten bis er keimt…und das ganze Jahr über haben sie hier ein angenehmes Klima…nie zu kalt und nie wirklich zu heiss…just perfect! Smiley

Uriel erzählt uns viel über die Natur und Pflanzen, zB. einer Frucht Namen Lulo, vorher noch nie gesehen oder gehört, aber deren Saft schmeckt leicht säuerlich und deren Geschmack erinnert etwas an Kiwi und Ananas…Herrlich erfrischend!!!

Über 500 Götter und mythische Tierfiguren befinden sich auf beiden Seiten des Rio Magdalenas…Bei La Chaquira befindet sich eine sehr imposante Felsskulptur…auf dem selben Fels befinden sich gleich 3 Figuren, auf 3 verschiedenen Seiten: eine ehrt das Wasser (Blick zum Fluss), eine den Sonnenaufgang und die andere den Sonnenuntergang (mit Blick nach Ost und West)… und von dieser Plattform aus geniessen  wir einem fantastischen Ausblick auf den Canyon!

Bei El Tablon, La Pelota und El Purutal bestaunen wir die gewaltigen Stelen und Gräber, aus längst vergangener Zeit…Unser Guide erklärt uns, dass diese Steinsäulen aus 2 verschiedenen Lavagesteinen bestehen, einem weichen und einem harten… Die “Erschaffer” haben mittels eines Saftes von einer bestimmten Pflanze die Steine weich und geschmeidig werden lassen, damit sie zu EINEM gemischt werden konnten, um ihn dann leichter zu bearbeiten…

Eine Anlage zeichnet sich durch die Besonderheit aus, dass vier Statuen und Gräber, die hier gefunden wurden, ihre Originalfarben bewahren konnten. Die natürlichen Farben wurden gewonnen, indem bestimmte Bäume an deren Rinde geritzt wurde, bis der Pflanzensaft rauslief. Gelb steht für Gold…Rot für Blut…Blau für Wasser…Schwarz für…???

Wir sind 6 Stunden unterwegs…und nach 6 Stunden reiten wissen wir bald nicht mehr, wie wir noch auf dem Pferd hocken sollen, weil uns der Hintern ziemlich weh tat…Vor allen sind unsere beiden Pferde so was von störrisch, eigensinnig und verfressen & machen vor jedem saftigen Grasbüschel am Wegrand ein kleines “Picknick”! Schliesslich sind wir froh, als wir endlich am Ziel ankommen und absteigen dürfen…das Laufen fühlt sich eigenartig an und wir haben das Gefühl, dass wir uns nun so breitspurig wie John Wayne fortbewegen Zwinkerndes Smiley…aber schöööööööööööööön war’s Smiley…und noch viel genialer ist, morgen werden wir KEINEN MUSKELKATER haben!!! Was haben wir falsch gemacht???

 

1. April…KEIN SCHERZ Zwinkerndes Smiley…Heute ist Ostermontag, aber zu unserer Freude und zu unserem Vorteil ist es im christlichen Kolumbien KEIN Feiertag! Endlich wird der leere Bankomat  aufgefüllt und wir stellen uns wie alle anderen “Mittellosen” in die lange Warteschlange…und endlich können wir bei Señor Humberto unsere Schulden begleichen!!!

 

 

Heute steht der Besuch des 3 km entfernten Archäologischen Parks von San Agustin auf dem Plan.  Die meisten dieser Statuen gehörten zu den Grabanlagen der ehemaligen Volksstämme, die diese Gegend besiedelten (ca. 3300 Jahre v.Chr. und 1200 Jahre nach Chr.) und nehmen Bezug auf Begräbnisriten, der spirituellen Macht der Toten und der übersinnlichen Welt….aber eigentlich weiss man so gut wie NICHTS über sie…

Die Gewaltigkeit der Steinstatuen und Gräber spiegelt heutzutage das komplexe Gedankensystem dieser unbekannten Kulturen wider, die der Welt auf ihre Art ihr Geheimnis für alle Ewigkeit in Stein gehauen haben und somit unsterblich wurden.

 

 

 

In der Anlage befinden sich vier Zonen (Mesitas – kleine Hügel), in denen man gewaltige Grabkomplexe, Steinstatuen, Gräber und künstliche Hügel bestaunen kann…

 

 

 

La Fuente de Lavapatas…Dieses aus Stein gehauene Meisterwerk ist das prachtvollste der Kulturen von San Agustin. Die Quelle besteht aus einem komplexen Labyrinth von Kanälen und gemeißelten Wasserbecken am steinernen Quellbett, mit einer Kombination von Schlangen, Eidechsen, Salamandern, Leguanen, Chamäleons, Fröschen und Schildkröten, die mit menschlichen Gesichtern und Formen in Hochrelief dargestellt sind. Vor ca. 100 Jahren wurde dieser Platz entdeckt und natürlich war alles noch in einem viel besseren Zustand und die Figuren noch viel besser erkenntlich als heute. Das Wasser und die Witterung haben an den Figuren so geschliffen, dass man sie leider nur noch ganz schlecht erkennen kann…für immer zerstört…

 

Es war sehr toll, spannend und sehr interessant, doch nun haben wir für ein Weilchen GENÜGEND Stelen, Gräber und Steine gesehen!!! Zwinkerndes Smiley…aber von der Faszination der Natur werde ich nie satt sein!!!

 

Am Abend kommen wir wieder mit dem flotten Señor Humberto ins Gespräch…Wie immer entflammt wieder schnell bei Patrick das “Goldrausch-Fieber”…Wir fragen den Einheimischen nach Möglichkeiten und Ideen, unser Glück mal an einem dieser Flüsse auszuprobieren… Plötzlich holt er ein Stoffsäcklein mit sehr interessantem Inhalt hervor. Er erzählt uns, dass viele Campesinos (Bauern) in der Umgebung ihr Land mit Schaufeln umgraben, in der Hoffnung, auf einen wertvollen SCHATZ zu stossen. Immer wieder finden sie mal wieder eine noch bis anhin unentdeckte Grabanlage und “plündern” deren unbezahlbaren Schätze!!! Diese Grabräuber suchen dann wiederum einen “Weiterverkäufer”, der ihnen hilft, ihre wertvollen Funde in gutes Geld zu verwandeln. Es ist einfach UNGLAUBLICH, Fundstücke in meiner Hand zu halten, die um die 5000 Jahre alt sind!!!

 

…und noch unglaublicher: er bietet sie uns zum Kauf an!!! Das Stück zwischen 200-300 Dollar!!! …uns stockt beinahe der Atem…Die Versuchung ist natürlich sehr gross, aber zum Einen ist es strengstens verboten solche antiken Schätze (von unbezahlbarem Wert) aus dem Land auszuführen, noch in die Schweiz einzuführen…zum Anderen gehören diese Fundstücke der gesamten Nachwelt und müssen unbedingt erhalten und beschützt werden, am besten in einem Museum!!! Aber einfach unglaublich, wieviel Kulturgut zu einem Spotpreis aus dem Land geschafft werden und nie wieder irgendwo auftauchen!!!…und wer weiss, wieviele nur den materiellen Wert erkennen, das Gold einschmelzen lassen, weil sie es sonst nie verkaufen könnten!!! ERSCHRECKEND!!! Man nimmt an, dass hier gerademal maximal 60% aller existierenden archäologischer Anlagen bisher entdeckt und ausgegraben wurden…mindesten 40% liegen irgendwo noch versteckt unter einem Hügel, unter Wiesen, Wurzeln oder Moos…und warten auf die Entdecker…in diesem Falle, DEN GRABRÄUBER!!!

4. April 13Goldsuchen ist heute angesagt…Zu dritt trotten wir am Mittag los, wir zwei mit unserem Begleiter Albaro, der uns an den “Goldbach” bringen soll. Dabei haben wir eine Schaufel, eine Holzschürfpfanne und einen GROSSEN Sack, für den Goldfund Zwinkerndes Smiley Na ja, wir haben so das Gefühl, dass der liebe, nette Mann mit der Handhabung dieser Pfanne und vom Goldsuchen NICHT so viel Ahnung hat, wie er uns angegeben hat und uns vorzugaukeln versucht! Angeblich sucht er sonst mit einer Goldwaschrinne…und an diesem Bach versucht er auch das erste mal sein Glück, ein Tipp von seinem 93-jährigen Vater…Schon nach der ersten Pfanne, hat er ziemlich Rückenschmerzen, aber er wäscht trotzdem noch 3-4 weitere…tapfer…An seiner Technik zweifeln wir ziemlich und haben den grossen Verdacht, dass er mehr Pyrit, sogenanntes Katzengold, findet und einpackt (als Gold…)…Aber egal, wir geniessen die Ruhe und die Natur SmileyAlbaro ist aber davon überzogen, dass es sich um richtiges Gold handelt!

Nach unserem super Fund laufen wir wieder gemütlich ins Dorf zurück. Bei unserer Unterkunft bezahlen wir ihm den abgemachten “Lohn” und wollen uns eigentlich von ihm verabschieden. Er meint aber, für den grossen, wertvollen Schatz müsse er schon noch was haben. In den 3 kleinen Säcklein befindet sich zwar mehr schwarzer Sand als goldglänzendes Material, aber er möchte Anhand dieses Gewichtes einen Preis festlegen. Wir denken aber nur:Wir WOLLEN dieses Katzengold NICHT!!! Wir wollen ihm aber auch kein schlechtes Gefühl geben, schliesslich hat er sich ja sehr bemüht…So sagen wir nur, es wäre nicht recht, wenn wir dieses wertvolle Gold an uns nehmen würden, denn schliesslich hätte er ja die ganze Arbeit getan und er hätte sicherlich die bessere Verwendung dafür als wir…Ich glaube, mit dieser Reaktion hatte er nicht wirklich gerechnet, bedankte sich dann aber herzlichst dafür und verabschiedete sich von uns. Super, wir sind das KATZENGOLD los!!! Zwinkerndes Smiley

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuvor bereiste ich bereits 2 mal Südamerika (im 95/96 und im 02/03), aber zuvor noch nie Kolumbien, weil die FARC Rebellen damals noch sehr aktiv und gefährlich warenseit 10 Jahren bessert sich die Sicherheitssituation aber stetig…dazu noch einige Fakten und Hintergrundinformationen:

 

 

Die FARC-Guerilla (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo –  Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee), verfügt nach Regierungsangaben über 9200 Kämpfer. Gegründet wurden die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer. In dem Konflikt wurden Schätzungen zufolge bislang 600.000 Menschen getötet. Nach UN-Angaben wurden zudem vier Millionen Menschen vertrieben. Drei vorherige Versuche, Frieden zu schließen, scheiterten.

 

Die FARC ist gegenwärtig die größte und aktivste Guerillaorganisation Lateinamerikas.

Zu den wesentlichen Einnahmequellen der FARC gehören Entführung, Erpressung der lokalen Drogenkartelle, Goldabbau, sowie die Herstellung und der Schmuggel illegaler Drogen, wie Coca. Zu diesem Zweck haben sich einige Fronten der FARC mit einigen der mächtigsten Drogenkartelle der Umgebung verbündet, wobei sie zugleich gegen andere Kartelle und die kolumbianische Armee militärisch aktiv sind. In manchen Fällen wurden hohe Mitglieder dieser Drogenkartelle auch in die FARC als Offiziere aufgenommen. Die FARC-Guerillas werden von Kolumbien, Peru, den Vereinigten Staaten, Kanada und den 27 EU-Mitgliedsstaaten als terroristische Organisation eingestuft, während sie sich selbst als marxistische Volkskampfgruppe und Irreguläre Armee Kolumbiens benennen.

Entwicklungen 2012

 

Am 2. Februar 2012 deponierte die FARC eine Motorradbombe in Tumaco, bei deren Explosion 11 Menschen starben und anschließend 70 Verletzte in den Krankenhäusern behandelt wurden. Am selben Tag wurden von einem Lieferwagen Gaszylinder vor einer Polizeistation in Villa Rica in die Luft gesprengt. Es starben ein Polizist, vier Erwachsene und ein Kind.

 

Im Februar 2012 kündigte die FARC an, das Entführen zwecks Lösegeld einzustellen.

Am 3. April 2012 wurde bekannt, dass die FARC die letzten 10 gefangenen Polizisten und Soldaten freiließ. Sie waren 1998 und 1999 während Angriffen entführt worden. Durch die Freilassung ist einer der wichtigsten Punkte in Richtung Friedensgesprächen erfüllt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist jedoch, dass auch alle zivilen Geiseln freikommen. Deren Zahl wird (Stand März 2012) auf über einhundert Personen geschätzt.

 

Im Oktober 2012 begannen Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC. Erste Verhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Norwegen statt. Der Regierungsdelegation gehörten u. a. die Unterhändler Humberto de la Calle, Sergio Jaramillo und Frank Pearl sowie Oscar Naranjo, früherer Chef der Nationalpolizei, Jorge Mora, ehemaliger Kommandant der Streitkräfte, und der Unternehmer Luis Carlos Villegas an. Zur FARC-Delegation zählten u. a. Iwán Márquez, der als zweitwichtigster Mann der Guerillabewegung gilt, und Rodrigo Granda. Für den Beginn der Friedensgespräche hatte Interpol auf Antrag der kolumbianischen Regierung internationale Haftbefehle gegen mehrere FARC-Vertreter aufgehoben. Präsident Juan Manuel Santos hat für die Friedensgespräche einen Zeitraum von einem Jahr eingeplant. Sie sind in die fünf Themenkreise ländliche Entwicklung, Aufnahme von demobilisierten FARC-Mitgliedern in die Politik, Bedingungen für Waffenstillstand, Drogenhandel sowie Entschädigung der Opfer eingeteilt. Die Agenda war in mehrmonatigen Treffen entstanden, die heimlich in Havanna geführt worden waren. Die Gespräche, die unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba stehen sowie von Chile und Venezuela begleitet werden, sollen am 15. November 2012 in Havanna fortgesetzt werden. Am 19. November 2012 kündigte die FARC an, eine bis zum 20. Januar 2013 andauernde Waffenruhe zu beginnen. Den Angaben der kolumbianischen Regierung zufolge soll die FARC dennoch in der Silvesternacht eine Polizeiwache im Westen des Landes angegriffen haben.

 

Entwicklungen 2013

Am 15. Januar fanden Friedensgespräche in Havanna statt. Die FARC wollte die Waffenruhe nicht verlängern da die kolumbianische Regierung weiterhin gegen Guerilla-Kämpfer vorgegangen ist. Die Gespräche sollen fortschrittlich sein. Die FARC wollte vor allem eine Landverteilung.

Ich würde Kolumbien nach wie vor nicht als SICHERES Reiseland bezeichnen, aber wir fühlten uns viel wohler und sicherer als in Mexico und ganz Zentralamerika…und eine absolute SICHERHEIT gibt es nirgends, aber da wir immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, sind wir auf der sicheren Sonnenseite des Lebens Zwinkerndes Smiley