Reisetagebuch Teil 38…Auf See…Karibik…Transatlantik…

15. April…Da wir keine fixe Kabine buchten, stattdessen “nur” eine sogenannte “Glückskabine innen vario”, durfte die Crew uns irgendeine zuteilen (….unser Gedanke: hoffentlich NICHT die Besenkammer!!!). Wir hatten mal wieder riesiges Glück und kriegten eine riesige, geräumige Behindertengerechte Kabine Smiley mit grosszügigem Bad! Herrlich haben wir in diesem traumhaften Zimmer geschlafen! Super bequemes, riesiges Bett und herrlich, ungewohnt ruhig (…weder eine laute Strasse, dröhnende Musik der angrenzenden Bars, noch Geräusche von irgendwelchen Zimmernachbarn… )!!! Erholung pur!!! So stellen wir uns URLAUB vor Zwinkerndes Smiley …endlich Ferien von den “Ferien”…

Heute haben wir auch schon unseren ersten Landgang. Da wir (das Schiff natürlich…) an keinem Steg ankern, sondern auf dem offenen Meer, bringen uns kleine Boote auf die Insel, welche sich Coco Cay nennt und zu den Bahamas gehört. Die kleine Insel wirkt auf uns sehr künstlich angelegt. Zuerst einmal fallen einem nur die unzähligen Souvenirshops auf…na ja, mich wundert’s nicht, kaum ein paar Stunden später laufen schon die ersten super Touris mit ihren neu erworbenen “Coco Cay” bedruckten T-Shirts rum…jedem das Seine…

Das Wasser ist zwar schön türkisblau, aber uns zum Planschen dennoch zu kalt…so bleiben wir bei den Nichtschwimmern Zwinkerndes Smiley

Angeblich gehört diese kleine Insel der Celebrity Cruise…Am Mittag stellt das Schiffspersonal ein nettes Buffet auf, um die gesamten Kreuzfahrtgäste zu verpflegen und verwöhnen. Natürlich musste alles vom entfernten Kreuzfahrtschiff hierher transportiert werden…Dieses kleine “Paradies” erweckt ja nur zum Leben, wenn jeweils ein Schiff ankommt, ansonsten ist es unbewohnt und “tot”…Irgendwie eigenartig und fragwürdig…aber einmal mehr: nicht (hinter) fragen, nur wundern!!!

Wer will darf sich hier bis spätestens eine Viertelstunde vor Abfahrt, bis 15.45 Uhr verweilen und amüsieren…sei es mit relaxen, schnorcheln, tauchen, surfen, segeln, etc…fast alles ist hier möglich, denn das Schiffsunternehmen möchte auch hier eine paar Dollars zusätzlich verdienen…

16. April…unser erster See Tag! Es geht nicht lange und die ersten Passagiere beklagen sich schon wegen LANGWEILE! Die Celebrity Silhouette ist bekannt dafür, dass es KEIN PARTYSCHIFF ist…eher so ein gediegenes, gemütliches…genau DAS, was wir brauchten, wollten und suchten! Wir hingegen geniessen es, einfach zu sein, stundenlange aufs Wasser zu schauen…oder sich mal ins warme Jacuzzi zu setzen…oder zwischendurch eine Erkundungstour zum herrlichen Buffet zu unternehmen Zwinkerndes Smiley

Jedoch kriegen wir jeden Abend eine kleine Hauszeitung mit den gesamten Aktivitäten für den folgenden Tag, also wer wirklich “beschäftigt” werden möchte, der findet rund um die Uhr ein Angebot!

Zudem verfügt unsere schwimmender Palast über eine Bibliothek, Kino, Theater, eine Shoppingmeile, Casino, div. Restaurants, Spa & Fitness Bereich, Joggingbahn auf dem Deck, etc…Wer da über LANGWEILE klagt, der macht definitiv was falsch!!! Zudem sind die Zimmer mit einem Fernseher ausgestattet, inklusive individuellem DVD Angebot…und da noch KLAGEN??? Ich bin dafür, dass man alle unzufriedenen, verwöhnten, undankbaren Passagiere auf dem offenen Meer mit einem kleinen Gummiboot aussetzen dürfte…Da ich ja kein Unmensch bin, würde ich ihnen noch etwas Trinkwasser auf die Reise mitgeben und eine Fischerrute…dann wären sie mit anderem beschäftigt und hätten keine Zeit mehr zu jammern…und navigieren können sie ihre “Mini Queen Mary” mittels Sonnenauf- und Sonnenuntergang Zwinkerndes Smiley 

Anfangs haben wir etwas Mühe uns auf dem grossen Schiff zu orientieren und jeweils wieder die richtige Kabine zu finden. Die Silhouette hätte Kapazität für rund 2800 Passagiere und 1200 Crew Mitglieder. Laut Angaben einiger Besatzungsmitglieder sind nur etwa 70 %  der Kabinen belegt, was uns natürlich zugute kommt…So ist die Atmosphäre noch ruhiger und entspannter Smiley …und noch weniger Stau und Andrang an der Futterstation Smiley Smiley …Von morgens um etwa 7 Uhr bis  nachts 1 Uhr kann man sich unbegrenzt am Buffet bedienen…Immerhin, Patrick und ich haben uns geeinigt KEINEN Sport zu betreiben,  dafür aber auf den Lift zu verzichten und jeweils die Treppen zu benutzen…Nicht dass man uns nach 2 Wochen von Bord rollen muss wie 2 runde, schwere Bierfässer…

17. April…Puerto Rico…San Juan…Heute hatten alle deutschsprachigen Passagiere (angeblich etwa 400) eine persönliche Einladung gekriegt. Wir haben das Privileg und dürfen die Einfahrt nach San Juan vom Bug, dem Heli-Landeplatz aus, geniessen! …und noch besser: wir kriegen von Celebrity Cruise noch Champagner offeriert! Zwinkerndes Smiley…da lehnen wir natürlich nicht ab…Wollen sie bei den Passagieren so die Shoppinglaune noch fördern?

Angeblich muss es sich hier um eine super Destination zum preiswerten Shoppen handeln, aber dazu haben wir definitiv KEINE LUST, noch ergibt es Sinn, denn unser Rucksack ist nun wieder zu gut gefüllt mit Sachen, sprich Kleidern, die wir eigentlich nur wegen dieser Schiffsreise uns zulegten…(um nicht negativ aufzufallen Zwinkerndes Smiley )…

Da die Mittagssonne aber so heftig vom Himmel brennt, geben wir unseren Spaziergang und Entdeckungstour schon bald auf…Wir setzen uns stattdessen in ein gekühltes Restaurant, trinken etwas und googeln im Internet…denn noch immer wissen wir nicht so genau, was wir nach unserer Ankunft machen wollen/sollen…aber auch hier werden wir nicht wirklich fündig und verschieben diese Mission auf den nächsten oder übernächsten Landgang…denn morgen schon werden wir in Sint Maarten an Land gehen können…Wir ankern in den niederländischen Antillen, aber auf dieser speziellen Insel befindet sich auch ein französischer Teil. Irgendwie schon ein spezielles Gefühl, mal wieder auf “europäischem” Territorium zu sein!

Im Hafen, noch vom Deck des Schiffes aus, sehen wir endlich unseren ersten Delfin in freier Wildnis!!! Als ob er es gespürt hätte, als ich meine Kamera aus der Umhängtasche hervorkrame, verschwindet er auf “Nimmerwiedersehen”…kann man wirklich sooooooooooo fotoscheu sein?!?!?!

Wir stranden an einer herrlichen Bucht, weisser Strand, türkisfarbenes Wasser…Karibik pur!!! Obwohl es noch früh am Vormittag ist, hat die Sonne schon eine gewaltige Kraft, so vernünftig wie wir sind Zwinkerndes Smiley, setzen wir uns sicherheitshalber in den Schatten, lassen es uns gut gehen und geniessen stattdessen ein, zwei kühle Bierchen!…Die beste Prävention gegen Sonnenbrand und Sonnenstich Zwinkerndes Smiley

Um 17 Uhr werden die Anker wieder gehievt und wir laufen aus…Als wir unter der Dusche stehen und uns fürs Abendessen zurecht machen, ertönt eine Nachricht des Kapteins§ aus dem Lautsprechen: Er teilt uns mit, dass wir nach 1,5 Stunden Fahrt nochmals wegen einem medizinischen Notfall nach Sint Maarten zurückkehren werden! Wir spekulieren, welches tragische Schicksal, Pech, oder wie man es auch immer benennen möchte, wohl dahinter steckt, aber wir sind uns sicher:es muss etwas DRAMATISCHES sein!!!…Als wir zum Abendessen aufbrechen, kleben viele Schaulustige an der Reling und sind am runtergaffen! Was für eine Sensation! Was für eine willkommene, spannende Abwechslung zu ihrer zermürbenden Langweile an Bord!!!

Tage später erfahren wir den Grund…Der flotte Mann in gesetzterem Alter (ein Amerikaner mit syrischen Wurzeln) erzählt mir diese unglaubliche Story: Beim medizinischen Notfall handelt es sich um eine ca. 45 jährige Amerikanerin. Er lernte sie an der Poolbar kennen. Eigentlich war sie ziemlich attraktiv, hatte aber lange, haarige Büschel unter ihren Armen….brrrrrrrrrrrrrrrrrr…Sie war gerade damit beschäftigt den Beipackzettel ihres Medikamentes zu lesen. Sie muss Antibiotika einnehmen, weil sie ihre Bikinizone mittels Wachs entfernen liess und es nun angeblich eine Entzündung gegeben hätte. Der weise Amerikaner macht sie darauf aufmerksam, dass man aber das Antibiotika nicht unbedingt mittels Alkohol runterspülen sollte…Ach, das mache doch nichts und becherte feucht fröhlich weiter darauf los…

Dir arme reiche Frau, war mit ihrem Mann, Freund oder was auch immer in welcher Beziehung die miteinander standen, da…zu zweit bewohnten sie nebeneinander 2 verschiedene Suiten…Eine kostet ja nur gerade mal um die 20 000 Dollar!…dafür mit eigenem Butler…

Nun verliessen beide schon nach nur wenigen Tagen das feudale 5 Sterne Hotel auf See! Der Notfallkrankenwagen stand unten am Pier bereit, sie marschierte aber ziemlich wütend dem Medizinischen Personal entgegen…Unter einem medizinischen Notfall hatte ich mir etwas Dramatischeres vorgestellt, dass jemand mindestens mit einer Barre rausgetragen werden musste und schon beinahe halbtot war…Diese arme Frau war nun Grund dafür, dass ein Schiff mit rund 3200 Passagieren an Bord umdrehen musste…Aber wahrscheinlich wollte der Kaptein diese “schwierige Dame” von Bord haben, bevor die langen, weiten Seetage vor uns standen…Lieber jetzt noch den möglichen Ärger beseitigen…als sich tagelange damit rumschlagen und gezwungenermassen ertragen müssen!!!

Karibik ade…wir starten nun die Atlantiküberquerung und werden erst in 7 Tagen wieder auf Festland stossen…

Wir geniessen unser schwimmendes 5 Sterne Hotel…Das Wetter ist angenehm, meist Sonnenschein, manchmal aber auch etwas kühl, windig, zwischendurch fällt etwas Regen…ein bisschen von allem…

Auf dem Deck, im Freien befinden sich 2 Pools und 4 warme Jacuzzis…geschützt nochmals ein weiterer Pool und nochmals 4 Jacuzzis…überall stehen reichlich bequeme Liegen zur Verfügung und je nach Wetter auch Badetücher oder wärmende Decken…

Am 3. See Tag machen uns die 4 bis 5 Meter hohe Wellen etwas “zu schaffen” und es ist uns ziemlich übel und “chröpelig”…So seetauglich scheinen wir wohl doch noch nicht zu sein, aber man sagt ja: man gewöhnt sich schon daran!…Immerhin liegt in der Krankenstation eine grosse Box rum, gefüllt mit “Anti-Kötzeli-Tabletten”, wo man sich frei bedienen darf Zwinkerndes Smiley Die folgende Nacht, als wir im Bett liegen, schlägt uns das heftige Geschaukel von der einen Bettseite auf die andere…immer gefolgt mit der Angst, unsanft aus dem Schlafgemach zu plumpsen…Ich frage mich immer wieder: wo sind denn hier die Sicherheitsgurten??? Die Schwimmwesten unter dem Bett helfen uns da herzlich wenig…

…und natürlich war ich wie immer: M-A-S-S-L-O-S!!! Aber er war einfach sooooo genial!!! Smiley

Was ich aber immer wieder als am unangenehmsten empfinde sind DIE LIEBEN TOURISTEN!…ha ha…wir sind ja selber zwei Zwinkerndes Smiley Einige besonders hartnäckige nehmen uns immer wieder so in Beschlag und suhlen uns mit ihrem Gejammer und Nonsens ein, dass wir flüchten müssen…Nicht über Bord…Zwinkerndes Smiley Das Schiff ist zum Glück gross genug, jenen aus dem Weg zu gehen, die uns zu viel Energie rauben! Egal, es ist uns einfach nur elend und übel, teilen es unseren Gegenüber mit, die ignorieren uns & unser Leiden einfach und labern indessen froh & sehr angeregt weiter…Manooooooo, warum haben die kein Buch oder noch besser ein Hörbuch dabei?!?!…und würden uns einfach mal in Ruhe lassen!!!

Immer wieder schaffen wir es und ziehen einige der besonders mühsamen Sorte an. Menschen, die es besonders lieben SICH sprechen zu hören!!! Die Folge ist einmal mehr ein langer, nicht zu endender Monolog!!!…gähn, gähn…Wir lieben interessante Gespräche und Diskussionen mit spannenden Leuten, aber nicht dieses volllabern…es macht nur müde, es erschöpft und laugt aus…schlicht, es bereichert uns in keiner Art und Weise! Noch mehr ärgert es uns, dass wir einfach mal wieder zu anständig sind, es trotzdem irgendwie aushalten und durchstehen…weil wir ja das Gegenüber, das anscheinend nicht sehr sensibel und gespürig ist, irgendwie zu verletzen oder zu beleidigen…aber im Nachhinein fühle ich mich dann doch so ziemlich missbraucht und hintergangen! Wir müssen uns besser abgrenzen und für unsere Bedürfnisse und unsere Wohlergehen acht geben…also das nächste mal: “Halt einfach endlich die Klappe und verzieh dich!!!” …wir arbeiten noch daran Zwinkerndes Smiley

Dann gibt es auch jene, die glauben die ganze Welt gesehen, bereist und verstanden zu haben, NUR weil sie schon auf der 72. Kreuzfahrt sind…Wie kann man ein Land, Menschen, Kulturen kennen und verstehen, wenn man sich jeweils auf einem 5 Stern Bunker bewegt, logiert, isst und schläft…und zwischendurch einen geführten Landgang, einen Ausflug im schön gekühlten Aircon-Bus macht??? Kann man so wirklich den Puls, die tiefe Demut & die Not eines Volkes spüren und wahrnehmen, ohne dass man selber durch die bunten, exotisch duftenden Märkte oder durch die schmutzigen, übelstinkenden Strassen schlendert???…Ach stimmt, beinahe vergessen, der Tour Bus fährt nur an den glanzvollen, vorzeige Stadtteilen vorbei, denn man soll ja nur die schönen Dinge sehen, die FASSADEN und schliesslich ein “gutes, perfektes Bild” von einem Ort, Land und Leute bekommen…dazu noch ein tolles Essen in einem wunderschönen, “authentischen” Restaurant, dazu eventuell noch mit einem einheimischen Volkstanz oder Musik umrundet…auf jedenfall weit weit weg von Elend, Armut, Dreck und Slums…weit weit weg von der wirklichen, realen Welt….schliesslich hat man Urlaub und möchte die Bilder sehen, welche man aus den Hochglanz Katalogen der Reiseindustrie oder dem Internet kennt!!!…und NICHTS, das einem die Ferienlaune betrüben oder vermiesen könnte!!!…alles andere wäre ja ziemlich UNBEQUEM…

…nun war ich aber wieder einmal ganz ganz böse…natürlich sind nicht alle so!!! Es gibt natürlich auch die Kritischen, die dahinter sehen wollen und auch mal etwas hinterfragen & selber (mit)denken…

Ich versuche mir “Deutsche” oder deutschsprechende “Freunde” zu machen, denn so gerne würde ich mal wieder ein deutsches Buch lesen…aber gar nicht so einfach, denn entweder gehört lesen nicht zu ihrem beliebten Zeitvertreib (lieber langweilen sie sich tageweise & belabern deswegen andere Mitreisende, die gerne ihre RUHE geniessen würden Vor Wut kochen…) oder sie sind im Besitz eines E-Readers (…hm…glaube, so ein Ding muss ich mir bei Gelegenheit auch mal besorgen…)…aber meine “Hartnäckigkeit” wird schlussendlich doch noch belohnt! Smiley jipiiiiiiiiiiiiiii!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Die Weite des Atlantiks ist schon sehr eindrücklich…egal wohin sich unser Blick wendet: Wasser und nichts anderes wie WASSER! Weit und breit kein anderes Lebewesen zu sehen…keinen einzigen Wal, keinen Delfin, kein anderes Schiff, keinen Vogel, nicht mal ein winziges Mücklein…ausser zwischendurch: faszinierende, fliegende Fische!

Die 6 Tage auf hoher See vergingen viel zu schnell! Aber dann heisst es: Land in Sicht! Irgendwie ein etwas komisches Gefühl, sich wieder auf dem Festland zu bewegen. Patrick hat mächtig Mühe, heftiger Seegang macht sich bemerkbar, er schwankt hin und her wie ein Besoffener….der böse Boden scheint sich zu bewegen…es wird ihm sogar so übel, dass er sich auf eine Bank an der Seepromenade hinsetzen musste, nicht, dass er die Blumen in den Trögen und Rabatten noch düngt!!! Was wäre das für ein “no go” auf der vorzeige Blumeninsel Madeira, zudem heute Donnerstag noch ein heiliger Feiertag ist!!!

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Wir schlendern etwas durch Funchal Strassen und Gassen, aber es ist gar nicht viel Betrieb…Der Ort wirkt auf uns sehr ruhig & ausgestorben, irgendwie fühlten wir uns nicht so richtig willkommen…Die meisten Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, die Bürgersteige hochgeklappt…Als wir auf dem Trottoir spazieren, beschimpfen uns 2 mal jeweils ein Mann, da es sich aber um die portugiesische Sprache handelte, verstanden wir sie natürlich nicht, als sie seinem Unmut Luft machten. Irgendwie schräg…wahrscheinlich ist die ganze Welt an ihrem Dilemma oder jenem der EU schuld…Als wir dann doch noch 1, 2 geöffnete Läden finden zum Betreten, schaut die Bedienung explizit weg, damit sie uns nicht begrüssen musste…Aber egal, wir statten unserem wahren “Freund” Mc Do wieder einmal einen Besuch ab, denn der ist nämlich so freundlich und stellt uns für die kommenden 4 Stunden sein Internet und die WCs zur Verfügung Zwinkerndes Smiley …noch immer wissen wir nicht, wo wir nach der Ankunft in Civitaveccia hingehen sollen?!

 

Die 3 letzten Tage geniessen wir nochmals in vollen Zügen auf “unserem” Luxusschiff…und langsam steigt auch ein wenig Wehmut auf, denn schon bald müssen wir von unserem “Zuhause auf Zeit” wieder Abschied nehmen…Irgendwie unwirklich… und irgendwie ein sehr komisches Gefühl bald in Italien anzukommen…Wir stellten uns vor, dass uns die 16 Tage auf See wie eine Ewigkeit vorkommen würde, wir viel Zeit hätten, um uns langsam wieder an den Gedanken Europa gewöhnen zu können. Aber es ging uns definitiv doch zu schnell…Eine Zeit lang mussten wir beinahe jeden Morgen unsere Uhren eine Stunde vorstellen und somit viel das Frühstück Tag täglich immer später aus. Anfangs dachten wir, super, mit dieser Reisemethode werden wir sicherlich unter keinem Jetlag leiden, aber dass es uns trotzdem so schlapp machen würden, daran verschwendeten wir keinen einzigen Gedanken!

Leider erfolgt das Passieren der Gibraltarpassage in der Nacht, denn da könnte man wenn man Glück hat Wale und Delfine sehen…

…zuvor hatten wir aber nochmals mit einem stürmischen (elendigen) See Tag zu kämpfen, wo unsere “Kötzeli-Tabletten” nochmals zu ihrem Einsatz kamen…im Mittelmeer wurde es dann aber zunehmend ruhiger, als im zuvor rauen Atlantik…ja ja, das Ziel naht…

29. April…Heute morgen früh, so um 5 Uhr, Ankunft in Civitaveccia…Italien…back to europe!!!

Um 6 Uhr nehmen wir hier nochmals das letzte kleine Frühstück ein, bevor wir wieder bepackt mit unseren beiden Rucksäcken auf dem Rücken das Schiff verlassen und seit ziemlich genau einem Jahr wieder erstmals europäisches Festland betreten…

Ein Shuttelbus bringt uns aus dem grossen Hafengelände heraus ins Zentrum des Ortes, von da aus sind es nur noch etwa 10 Minuten Fussmarsch zum Bahnhof. Wir kaufen am Schalter 2 Tickets (gut 300 Euro…ups…natürlich haben wir kein Halbtax mehr Trauriges Smiley) in die Schweiz…via Rom, Mailand geht’s nach L-U-Z-E-R-N!…Nach Rom (Umstieg) sitzen wir erst knappe 10 Minuten im italienischen Zug, als er wegen einem technischen Problem auch schon gleich wieder zum Stillstand kommt…Es ist einfach nur heiss, denn die Lüftung funktioniert natürlich auch nicht und wir “verstrübseln” beinahe…und zudem haben wir schon all die halbwegs warmen Kleider übereinander geschichtet, um uns langsam aber sicher wieder an das Schweizer Klima anzupassen…

In Mailand müssen wir nochmals umsteigen, diesmal aber auf einen vertrauenswürdigen Zug der SBB SmileyGrenze…ein spezielles Gefühl, sich nach rund einem Jahr wieder auf Schweizer Boden zu befinden, auch wenn wir die Leute im Tessin noch immer nicht verstehen können Zwinkerndes Smiley Das muss gefeiert werden! Am besten mit 2 Eichhof Bieren Smiley

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Wow, wir sind wirklich wieder in der S-C-H-W-E-I-Z, wieder Z-U-H-A-U-S-E! Wenn ich während der Zugsfahrt aus dem Fenster schaue, fasziniert und begeistert die vorbeiziehende Landschaft betrachte, muss ich einmal mehr sagen: einfach nur traumhaft, ein Paradies!!!…ha ha…warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah ist?!…ja ja…ICH WEISS!

Was uns ganz komisch erscheint: Das Einreiseprozedere nach Amerika war so eine Tortur, aber weder auf den Bahamas, in Puerto Rico, San Marteen (holländische Antillen), Madeira (Portugal), in Italien oder der Schweiz, KEINER wollte unseren PASS sehen!!! Es gab KEINE EINZIGE KONTROLLE!!! Irgendwie schon eigenartig…dafür wurden immerhin die Zugstickets kontrolliert Zwinkerndes Smiley

Je weiter wir uns vom Tessin in Richtung Innerschweiz entfernen, je “chribliger” werden wir…die vertraute Umgebung…Am Luzerner Bahnhof begrüsst uns die liebe Mona! Die Gute hat uns abgeholt und Asyl gegeben Smiley mega, mega lieb!!! Vielen vielen Dank!!! Natürlich war sie auch die einzige Eingeweihte, welche von unseren spontanen Plänen wusste Zwinkerndes Smiley Alle anderen werden wir nun überraschen Zwinkerndes Smiley

Nun heisst es zuerst einmal A-N-K-O-M-M-E-N…dann mal wieder 2,3 Telefonate machen…und riesig freue ich mich natürlich ganz besonders auf den Besuch in die vertraute Ostschweiz, auf meine Familie und meine Freunde!!!

Aber “Ankommen” ist auch enorm anstrengend, schliesslich können wir nicht in unsere alte, gewohnte, vertraute Oase zurückkehren, denn wir sind ja nach wie vor “heimatlos”…

 

Wir sind riesig dankbar dafür, dass wir wieder gesund und wohlerhalten in die Schweiz zurückkehren durften…und ebenso unsere Liebsten hier wohlauf und gesund sind!!!

Die brennendsten Fragen des Umfeldes:… und jetzt, was macht ihr???…Wie lange bleibt ihr??? Wohin geht ihr??? Was habt ihr geplant???

Immer wieder viele und dieselben Fragen…Ich kenne es ja bereits von meinen letzten langen Reisen…Natürlich sind die Fragen berechtigt, aber auch enorm anstrengend…Für Schweizer Verhältnisse unvorstellbar, dass man nicht schon die “perfekte” Idee/  den “perfekten” Lebensplan hat und alles schon “perfekt” geplant hat…Das nennt man Sicherheitsdenken…In dieses Schema passen wir im Moment absolut nicht…Was aber nicht heisst, dass wir uns keine Gedanke, oder Sorgen über unsere Zukunft machen! Aber wir sind auch optimistisch und offen, denn das RICHTIGE kommt zur RICHTIGEN ZEIT Zwinkerndes Smiley

Pläne???

Den Besuch in der Schweiz betrachten wir als “Durchgangsstation”, denn danach würden wir gerne in Richtung Asien weiterreisen (…denn da schmeckt das ESSEN viiiiiiiiiiiiiiiiel besser!!!) Wann und wohin es genau weitergehen soll, das wissen wir noch nicht so genau…Gerne wären wir auf dem Landweg über den Iran nach Asien gereist, aber mal schauen wie sich das brodelnde “Pulverfass” weltpolitisch weiterentwickeln wird…Aber wir werden euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten Zwinkerndes Smiley…also bis dann…und seid herzlichst gegrüsst!

 

…FORTSETZUNG FOLGT…   Zwinkerndes Smiley