Reisetagebuch Teil 40…Thailand…Phuket, Koh Samui, Bangkok…

Ankunft…5. September 2013

 

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Phuket war sicherlich nicht gerade unsere Traumdestination, aber der Flug dorthin war ziemlich günstig…Die ersten Nächte verbringen wir an einem Strand ( haha…natürlich schon in einem Hotel Zwinkerndes Smiley ) in der Nähe des Flughafens…Es ist soweit okay, schön ruhig und zum Ankommen eigentlich ideal. Wir geniessen das herrliche Essen, die fantastische Vielfalt der schmackhaften Thaiküche ist einfach genial!!!….verschiedene Currys, Limonengras, Koriander, Kefirblätter, Thaibasilikum, Limonensaft, Cocosmilch, Ingwer, etc…und meist ganz schööööööööööööööön scharf… Chilli sei Dank!!!

Das Wetter wird zwar zunehmend schlechter, aber es stört uns (noch) nicht im geringsten, obwohl es auch mal rund um die Uhr regnet…Im Gepäck haben wir genügend Bücher, die nämlich unbedingt gelesen werden müssen und wollen, damit wir dann mit leichterem Rucksack weiterreisen können…ebenso geniessen wir es nach 4 Monaten mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen…

 

 

 

2 Nächte verbrachten wir dann noch in Patong…aber dieses Klientel und dieses Halligalli ging uns dann doch ziemlich auf den Keks…weit entfernt von unseren Bedürfnissen…

Zum einen sind dort jene, die Party und Entertainment rund um die Uhr suchen…und die anderen, die mir bei weitem noch unangenehmer sind, jene “alten Säcke”, die das Verfalldatum schon ziemlich überschritten haben und sich dann eine junge Thai “kaufen”…so jung, dass sie seine Ur-ur-ur-Enkelin sein könnte…Ich verurteile weder die jungen Frauen, die sich prostituieren lassen müssen, um über ihre Runden zu kommen und das Leben ihrer Familien zu finanzieren…ich verurteile auch nicht jene, die diese besondere Dienstleistung in Anspruch nehmen…ich verurteile und verabscheue aber jene, die so alt, fett und hässlich sind und sich so ein junges Ding zur Gespielin nehmen, nur weil sie glauben und so unmoralisch sind, mit Geld alles erkaufen zu können…würden sie sich auf eine “Gleichaltrige +/-“ einlassen, sie gut behandeln,  wäre das ja okay…und die meisten Männer sind ja so was von dumm und naiv und glauben wahrscheinlich noch: es wäre wahre Liebe! Dabei geht die Liebe hier nur über das Portemonnaie!!! Aber die meisten glauben ja eh nur was sie glauben wollen…Haha…und so manch einer erwacht mit grossem Schrecken, denn oft stellt sich heraus, dass ihre Prostituierte ein Transvestit ist!

Es ist sehr traurig, denn die Realität zeigt, dass die Selbstmordrate der Prostituierten sehr sehr hoch ist, vor allem mit zunehmendem Alter. Die Frauen sind dann “verbraucht”…zu viele Drogen und Alkohol…und auf dem Markt sind sie nicht mehr gefragt…und somit stehen sie noch mehr am Rande der Existenz, als eh schon…

Da es meist nur regnet und uns die Umgebung nicht sonderlich zusagt, nehmen wir von der regnerischen Westküste, den Bus zur hoffentlich sonnigen Ostküste Thailands. In Don Sak nehmen wir die Fähre, die uns 1 1/2 Stunden später auf die Insel Koh Samui bringt….zum 5. Mal!!!

Klar, Koh Samui ist sehr touristisch geworden und in der Hochsaison möchte ich auch nicht mehr hier sein, aber für den Moment stimmt es für uns…Der Strand, das Meer ist immer noch traumhaft…und eine gewisse Infrastruktur wissen wir ja auch zu schätzen. Abends befindet sich im Zentrum der Lamai Beach immer ein kleiner Nachtmarkt, wo verschiedene Anbieter mit ihren mobilen Garküchen angereist kommen und ihr leckeres Essen zum Kauf anbieten…Schnell habe ich meinen Lieblingsstand gefunden und die nächsten 2 Wochen wechsle ich immer zwischen Massaman Curry (gelb), Penang Curry (rot), Green Curry (grün) und Kokosnuss-Suppe ab…mehr wie 4 Gerichte bieten sie nicht an, aber es schmeckt super gut und ist jeden Tag sehr frisch zubereitet…für 60 Bath (1 Sfr. entsprechen etwa 33 Bath)…Patrick stürzt sich eher auf die frisch grillierten Fleischspiesse…so gut, für jeden Geschmack wird was angeboten…Smiley mit geöffnetem Mund

Die Thais empfinden wir als erstaunlich nett, denn als wir das letzte Mal in Thailand waren (vor etwa 7 Jahren), befanden wir uns unglücklicherweise inmitten der Hauptsaison…und wir erinnern uns noch sehr gut daran, da waren sie keinen Teil so freundlich!!! Aber gut, bei vielen unfreundlichen, unhöflichen, arroganten, frechen Touristen würde mir wahrscheinlich die gute Laune und ein freundliches Lächeln auch abhanden kommen…es gibt ja immer beide Seiten zu betrachten…

Was uns besonders negativ auffällt und wer uns ganz besonders nervt, sind die vielen aufdringlichen Inder (ganz genau genommen die indischen Männer)!!! In Massen haben sie überall indische Restaurants eröffnet und Geschäfte, wo sie Kleider maßschneidern lassen…Wir können innerhalb weniger Minuten mehrmals am gleichen Ort, am gleichen (lernresistenten) Inder vorbei laufen und 10 mal fragt er uns das Gleiche…auch wenn wir ihm schon mindestens 10 mal die gleiche Antwort gegeben haben: NEIN! …kein Interesse…er versucht sein Glück auch ein 11. mal…u-n-e-r-m-ü-d-l-i-c-h…

Wir wechseln etwa 4 mal die Unterkunft, bis wir dann das RICHTIGE finden…Im T&T house, grosses Zimmer, mit Fernseher, Aircon, grossem Balkon, eigenes Bad, “Küche” mit Kühlschrank und Wasserkocher…800 Bath…werden wir dann fündig und bleiben ein paar Tage… Nur, wenn dann mitten in der Nacht die lauten, besoffenen Russen “nach Hause” kommen, ist es mit unserer erholsamen Nachtruhe eh vorbei…oder man wird dann von den Nachtaktivitäten der Nachbarn im Nachbar-Schlafzimmer wachgehalten…hm, es gibt einfach Sachen und Geräusche, DIE möchte man einfach nicht mitkriegen!!!…Da wünschen wir uns oft, dass die Zimmer besser Schall isoliert wären…aber Oropax sei Dank Zwinkerndes Smiley

Wir lernen zufällig Roman, einen Schweizer kennen, der schon 4 Jahre hier lebt. Eine tragische Geschichte…Er ist Mitte 40 und fast komplett erblindet, das heisst, auf einem Auge sieht er ca. noch 15% und auf dem anderen gar nichts mehr. Er erzählt uns, dass er auf einem Auge eine Netzhautablösung habe und das andere eigentlich gesund war. Ein Unglück kommt jedoch selten alleine…Durch einen Sturz wurde der Sehnerv auf dem vorher noch gesunden Auge verletzt…Durch diese unglücklichen Lebensumstände war er verständlicherweise so ziemlich am Boden. Er kam nach Koh Samui, soff viiiiiel zuviel und jede Nacht “konsumierte” er eine andere Frau…eine andere Prostituierte…Er hätte zu jenem Zeitpunkt mit seinem Leben abgeschlossen gehabt…Durch Zufall, als er beim Coiffeur war, lernte er seine zukünftige Frau kennen…im gleichen Alter wie er…mit 2 Kindern…Er macht sich keine Illusionen, und ist sich auch bewusst, dass es immer eine Art Deal ist und nie zu 100% Liebe…Aber er ist mit seiner jetzigen IST-Situation sehr zufrieden und er schaut nun gut zu sich selber und zu seiner neuen Familie. Er gönnt sich nur noch jeweils freitags und samstags 2 kleine Biere und sonst nichts mehr an Alkohol….versucht sich täglich körperlich fit zu halten mittels Schwimmen und Fitnesstraining…Wir hoffen und wünschen ihm sehr, dass es ihm auch auf Dauer gelingt, sich vom Alkohol fern zu halten und seine Strukturen einzuhalten…denn dieses “Projekt” ist noch relativ jung…

 

 

 

Soooooooooooo dooooooooooooooooooooof…Immer haben wir uns super gut eingecremt mit Sonnenschutzfaktor 30-50zig…und sind eigentlich immer nur im Schatten unter den Palmen gelegen…Doch am letzten Tag war es so bewölkt und ich einfach zu faul und zu bequem mich einzuschmieren…natürlich hat es mich ziemlich verbrannt…Patrick wurde genötigt mir eine Schicht kühlendes Jogurth auf den Rücken aufzutragen…immerhin hat es mich nicht geschält und am drauffolgenden Tag konnte ich wenigstens wieder ziemlich schmerzfrei meinen Rucksack buckeln…Ja hoffe, dass ich nun wieder ein bisschen weiser geworden bin…

Am Mittag des 28. Sept. machten wir uns mit dem Sammeltaxi auf den Weg nach Nathon, Koh Samuis “Hauptstadt”. Irgendwann legt dann wieder die Fähre nach Don Sak ab, Bus nach Surrathani…Nachtbus nach Bangkok…morgens um 4 Uhr hält der Busfahrer an, zündet gnadenlos das grelle Licht im Bus an und meint: Endstation! WAS??? Eigentlich sollten wir erst so in 2 Stunden ankommen, das heisst, dass er so gerast sein muss…und wir viel zu früh hier sind…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SUPER, so wie wir es lieben…morgens um 4 Uhr in so einer grossen Stadt anzukommen und keine Unterkunft zu haben…Mit 3 weiteren Mitreisenden suchen wir uns zuerst mal eine Kneippe, um einen Kaffee zu trinken, wach zu werden und um die erste Orientierung zu finden…die beiden jungen Girls machen sich dann auf den Weg zum Flughafen und wir beide machen uns dann gemeinsam mit einer Spanierin auf Unterkunftssuche…Es dauert und dauert…wir laufen und laufen und wir können uns irgendwie einfach für keine Bleibe entscheiden…wir sind einfach zu müde…entweder zu dreckig, zu laut, zu unsympathisch, zu unfreundlich … oder zu überteuert…oder sie haben nur Doppelzimmer und keine Einzel, welche wiederum für die Alleinreisende Spanierin zu teuer sind…oder die Unterkünfte sind ausgebucht und wir sollen am Mittag nochmals kommen, nach der Check out time…nicht einfach, zu dritt auf einen Nenner zu kommen…Bis am Mittag haben wir uns dann aber entschieden und checken dann endlich ein…

Auch Bangkok gehört nicht zu meinen Lieblingsdestinationen…aber wir müssen hier das 2 Monats-Visum für Indonesien einholen…(Dauer: 3 Werktage…) Den Flug haben wir vorab schon online gebucht, am 4. 10., nach Java, Surabaya… Denn je nach Insel setzt dort auch schon bald der Monsun ein, darum müssen wir langsam unseren Hintern in Bewegung setzen…

In der Zwischenzeit erkunden wir wenige “Highlights” von Bangkok…aber die grosse Entdeckerlust hält sich in Grenzen…ist ja auch nichts mehr Neues und alles doppelt und dreifach sehen muss ja auch nicht sein…zudem ist es viel zu heiss und zu feucht…

Obwohl ich schon das 5. mal hier bin habe ich bis jetzt noch nie den Königspalast gesehen…und somit besuchten wir diese riesige, imposante, glitzernde und funkelnde Anlage mit XXX hunderten anderen Touristen! Das macht vielleicht Spass!!! Ist es nicht toll, mit so vielen Gleichgesinnten zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein?!?!

Zum Pflichtprogramm gehört noch der Besuch zum Wat Pho, wo sich der imposante liegende Buddha (45 Meter lang!!!) befindet….

 

…und der quirlig, chaotische Chinatown…und natürlich schüttet es in Strömen…

 

 

…dann sollte ich unbedingt noch eine lange, leichte Hose haben…doch Shoppen bei so vielen Leuten, Lärm, Chaos und Angebot ist einfach nur anstrengend und überfordert mich masslos…und in der Travellergegend (Banglampoo) wo wir unsere Unterkunft haben, gibt es nur solche mit Elefantenmuster (…und ähnlichem…) drauf…S-U-P-E-R!!!…Mein Motto: Verschieben wir es auf morgen-übermorgen-und überübermorgen…!!! Habe ja eine, die hat zwar am ersten Tag in Thailand, gleich nach Ankunft am Flughafen schon den ersten Schranz abgekriegt (…bin an der defekten WC-Türe hängengeblieben….), aber hoffen wir mal, dass sie trotzdem noch ein Weilchen hält…

Das beste Transportmittel in Bangkok sind entweder das Flusstaxi auf dem Chao Phraya River…oder der Skytrain…aber da wir uns in der Gegend nahe des Flusses befinden, ist es für uns das Naheliegendste, das Boot zu benutzen…Für umgerechnet 50 Rappen können wir uns oneway von A nach B befördern lassen…ansonsten steht man stundenlange im Stau…von dem her also sehr feudal…Der Fluss selber ist eine braune, verschmutzte Kloake…aber egal, einfach den Mund immer schön geschlossen halten Zwinkerndes Smiley

 

Patricks sensibles Mäglein lässt es uns nun etwas ruhiger angehen, denn es ist immer von grossem Vorteil, wenn man weiss, wo sich das nächste, einigermassen saubere WC befindet…aber auch gut, so nehme ich mir mal wieder Zeit für den Blog…und morgen geht es ja schon wieder weiter in Richtung Indonesien…leider kommen wir erst nach Mitternacht dort an…doofe Zeit…haben aber wenigstens gleich schon ein Zimmer reserviert für eine Nacht…und dann wollen wir gleich wieder weiter zum Bromo…