Reisetagebuch Teil 49…Australien!!!….Im Land der Kängurus, Koalas, Kakadus, Wombats, Wallabys, Possums und Co…

 

Wir sind schon sehr gespannt und neugierig, was wir alles so sehen und erleben werden…Jedenfalls betreten wir Beide für uns “NEU-LAND”… Da mir Australien bis anhin immer “so weit weg” erschien, weiss ich eigentlich auch relativ wenig darüber. Bei uns in der Schweiz erscheint am ehesten mal ein kleiner Artikel in der Zeitung, wenn mal wieder irgendwo an einem der endlosen Strände eine blutige Hai-Attacke stattgefunden hat…Natürlich kenne ich Leute, die diesen einzigartigen Kontinenten schon besucht haben, oder habe einige Dokus im Fernsehen gesehen oder habe vor vielen Jahren einmal den “Traumfänger” gelesen…immerhin hatte ich mir 1992 schon einmal das Austr. Visum eingeholt, doch damals wegen des Balkankrieges, dass sich damals auszudehnen drohte, meine Pläne verworfen…Nun, 22 Jahre später nehmen wir es aber nochmals in den Angriff und googlen bis wir fündig werden…

 

 

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Zur Geschichte Australiens…

Australiens Aborigines leben bereits seit über 50.000 Jahren in der einzigartigen und herausfordernden Natur dieses Landes. Es wird davon ausgegangen, dass die ersten australischen Ureinwohner während der letzten Eiszeit mit dem Boot aus Südostasien kamen. Zur Zeit der europäischen Einwanderung lebten rund 1 Millionen Aborigines in 300 Volksstaaten oder Sippen auf dem gesamten Kontinent und sprachen 250 Sprachen und 700 Dialekte. Damals waren die Aborigines Jäger & Sammler und ihr Handel, die Suche nach Wasser und Nahrung sowie ihre rituellen, totemischen Zusammenkünfte führten Sie durch weite Teile des Landes. Damals wie heute hatte jede Sippe eine spirituelle Verbindung mit einem bestimmten Teil des Landes.

Trotz der Vielfalt ihrer Heimatgebiete – von den Wüsten des Outbacks über tropische Regenwälder bis hin zu schneebedeckten Bergen – haben alle Stämme der Aborigines eine tiefe und spirituelle Verbindung mit der zeitlosen, magischen Traumzeit bewahrt. In den Mythen der Traumzeit, der Schöpfung der Erde, wurden sämtliche Aspekte des Lebens von totemischen Geisterahnen erschaffen. Diese Geisterahnen verbinden auch heute noch in jedem Aspekt der Kultur der Aborigine das Land, die Naturelemente und Stammesterritorien sowie die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Großbritannien bringt seine Strafgefangenen
„Terra Australis“ war die letzte, von den europäischen Entdeckern entdeckte Landmasse. Gerüchte von diesem mystischen Land und dessen Reichtümern inspirierten die Entdecker zu ihrer Reise ins Unbekannte. Erst mit der Landung von Captain James Cook in der Botany Bay im Jahre 1770 wurde das große Südland jedoch von den Europäern offiziell in Besitz genommen.

Als Lösung für überfüllte Gefängnisse in England und die durch die Amerikanische Revolution entstandene Zerrüttung schlug der Entdecker und Botaniker Joseph Banks New South Wales als Ort für eine neue Strafkolonie vor. Am 26. Januar 1788 lief die Erste Flotte von 11 Schiffen mit 1500 Menschen an Bord – davon die Hälfte Strafgefangene – im Sydney Harbour ein. Bis zum Ende der Strafgefangenentransporte im Jahre 1868 kamen 160.000 Männer und Frauen als Strafgefangene nach Australien.

Freie Siedler strömten ab den 1790er Jahren ins Land, für die Sträflinge war jedoch das Leben unnachsichtig. Frauen lebten in ständiger Bedrohung vor sexueller Ausbeutung und Männer konnten für kleinere Vergehen wie Diebstahl gehängt werden. Für die Aborigines bedeuteten der Verlust ihres Landes sowie Krankheit und Tod durch bis dato unbekannte Krankheiten die Zerstörung ihres traditionellen Lebensstils und ihrer Praktiken.

Haus- und Landnahme auf dem gesamten Kontinent
Bereits in den 1820er Jahren hatten viele Soldaten, Beamte und freigelassene Strafgefangene das Land, das sie von der Regierung erhalten hatten, in blühende Farmen verwandelt. Die Kunde vom billigen Land in Australien und vom Arbeitskräftemangel brachte mehr und mehr Schiffsladungen abenteuerlustiger Einwanderer aus Großbritannien hierher. Siedler oder sogenannte „Landnehmer“ begannen damit, immer tiefer in die Gebiete der Aborigines vorzudringen und – oftmals unter Einsatz von Gewehren – nach Weideland und Wasser für ihr Vieh zu suchen.

Im Jahre 1825 ließ sich eine Gruppe von Soldaten und Strafgefangenen in dem Gebiet des Yuggera-Stamms nieder, ganz in der Nähe der heutigen Stadt BrisbanePerth wurde im Jahre 1829 von englischen Gentlemen besiedelt und 1835 segelte ein Landnehmer nach Port Phillip Bay und wählte somit den Standort für Melbourne. Zur gleichen Zeit siedelte sich eine private britische Firma, die stolz darauf war, keine Verbindung zu Strafgefangenen zu haben, im heutigen Adelaide in Südaustralien an.

Der Goldrausch bringt Wohlstand, Zuwanderer und Aufstände
Im Jahre 1851 wurde in
New South Wales und Zentral-Victoria Gold entdeckt, was tausende junger Männer und einige abenteuerlustige junge Frauen aus den Kolonien anlockte. Ganze Schiffsladungen von Glücksjägern aus China sowie ein bunter Haufen von Unterhaltungskünstlern, Kneipiers, Schnapsverkäufern, Prostituierten und Quacksalbern aus der ganzen Welt kamen hinzu. In Victoria führte 1854 der Versuch des britischen Gouverneurs Ordnung herzustellen, indem er eine monatliche Lizenz und streng durchgreifende Soldaten einsetzte, zu dem blutigen Aufstand der Eureka Stockade gegen die Obrigkeit. Trotz der Gewalt auf den Goldfeldern brachte der Wohlstand von Gold und Wolle gewaltige Investitionen nach Melbourne und Sydney und schon in den 1880er Jahren waren aus beiden moderne und elegante Städte geworden.

Australien wird eine Nation
Australien wurde nach der Vereinigung der sechs Kolonien am 1. Januar 1901 eine föderative Nation. Heute besteht Australien aus sechs Bundesstaaten und zwei Territorien, die alle ihr eigenes Parlament, ihre eigene Flagge und ein Blumenemblem besitzen. Frauen erhielten 1902 das Wahlrecht und ab 1907 wurde ein Mindestlohn festgelegt.

Australier ziehen in den Krieg
Der Erste Weltkrieg hatte einen niederschmetternden Effekt auf Australien. Im Jahre 1914 gab es weniger als 3 Millionen Männer, aber fast 400.000 von ihnen meldeten sich freiwillig in den Krieg. Ungefähr 60.000 fielen und zehntausende wurden verletzt. Als Gegenreaktion auf das Leid waren die 1920er Jahre ein Wirbelwind von neuen Autos und Kino, amerikanischem Jazz und einer Leidenschaft für das Britische Empire. Als die Große Depression 1929 Australien erreichte, weitete sich die soziale und wirtschaftliche Kluft und viele Finanzinstitutionen des Landes scheiterten. Sport war die nationale Ablenkung und Sporthelden wie das Rennpferd Pharlap und der Cricket-Spieler Donald Bradman erlangten fast schon mythischen Status.

Während des Zweiten Weltkriegs trugen die australischen Soldaten maßgeblich zum Sieg der Alliierten in Europa, Asien und dem Pazifik bei. Die Generation, die am Krieg teilnahm und überlebte, tat dies mit einem Gefühl von Stolz für die australischen Fähigkeiten.

Neue Australier kommen in einem Nachkriegs-Boom an
Nach Kriegsende 1945 kamen hunderttausende von Einwanderern aus ganz Europa und dem Nahen Osten nach Australien, von denen viele Arbeit im boomenden Manufaktursektor fanden. Viele Frauen, die während des Krieges in Fabriken gearbeitet hatten, setzten auch im Frieden weiterhin ihre Arbeit dort fort.

Australiens Wirtschaft wuchs in den 1950er Jahren und viele national bedeutsame Projekte wie der Bau des Snowy Mountains Hydroelectric Scheme, Australiens größtem Bewässerungs- und Energieerzeugungssystem in den Bergen bei Canberra, wurden begonnen. Die internationale Nachfrage nach Australiens wichtigsten Exporten wie Metall, Wolle, Fleisch und Weizen wuchs und auch das vorstädtische Australien gelangte zum Wohlstand. Der Anteil an Hausbesitzern stieg von gerade einmal 40 Prozent im Jahre 1947 auf über 70 Prozent in den 1960er Jahren.

Australien wird lockerer
Wie viele andere Länder auch, wurde Australien ebenfalls von der revolutionären Atmosphäre der 1960er mitgerissen. Australiens neue ethnische Vielfalt, die wachsende Unabhängigkeit von Großbritannien und der allgemeine Widerstand gegen den Vietnamkrieg schufen eine Atmosphäre politischer, wirtschaftlicher und sozialer Veränderung. Im Jahre 1967 stimmte die überwiegende Mehrheit der Australier in einem nationalen Referendum für die Schaffung von Gesetzen durch die Bundesregierung, die beinhalten, dass Australiens Aborigines in zukünftigen Volkszählungen mit eingeschlossen werden. Das Ergebnis war der Höhepunkt einer mächtigen Kampagne von sowohl weißen Australiern als auch Aborigines.

Im Jahre 1972 wurde die Australian Labor Party unter der idealistischen Führung des Anwalts Gough Whitlam an die Macht gewählt und beendete die Nachkriegsvorherrschung der Koalition der Liberalen und Country Parteien. Diese neue Regierung beendete in den drei darauf folgenden Jahren die Wehrpflicht, schaffte Universitätsgebühren ab und führte eine kostenlose, allgemeine Krankenversicherung ein. Die White Australia-Richtlinien wurden verworfen, Multikulturalismus gefördert und die Scheidung ohne Schuldfrage sowie gleicher Lohn für Frauen eingeführt. Dennoch wurde 1975 aufgrund der Inflation und eines Skandals die Regierung durch den Gouverneur-General aufgelöst. In den darauf folgenden Wahlen erlitt die Labor Party schwere Verluste und die liberal–nationale Koalition regierte bis 1983.

Seit den 1970ern
Zwischen 1983 und 1996 führten die Hawke-Keating Labor-Regierungen eine Reihe wirtschaftlicher Reformen ein, darunter die Deregulierung des Bankwesens und die Freigabe des Wechselkurses für den Australischen Dollar. Im Jahre 1996 gewann eine von John Howard angeführte Koalitionsregierung die Wahlen und wurde 1998, 2001 und 2004 wiedergewählt. Die liberal-nationale Koalitionsregierung präsentierte eine Reihe von Reformen, darunter Änderungen am Steuersystem und dem Arbeitsrecht. 2007 gewann die von Kevin Rudd angeführte Labor Party die Wahl und widmet sich seit ihrem Regierungsantritt Fragen des Arbeitsrechts, dem Klimaschutz sowie Gesundheits- und Bildungsthemen.

 

 

…sooooooooooooooooo, nun sind wir ja ein Spürchen besser informiert über Australiens Geschichte, nun dürfen wir endlich einen Fuss auf diesen Kontinenten setzen…

 

Perth…Süd-West-Australien…

22. Januar 2014

 

2 Wochen lange geniessen wir herrliches Essen und leckeren Wein (…haha…möchte mich danach ja nicht auf die Waage stellen müssen…aber immerhin war es mir jedes Gramm wert!!!)… Smiley Richard nennt sich selber “eingefleischter Junggeselle” (…oder Peter Pan…der Junge, der nie erwachsen wurde….) und da er sich ausschliesslich “sehr einfach” ernährt, machen wir zuerst einen kompletten Einkauf mit Frischprodukten und reichlich Gewürzen etc…und dann wird die Küche zu meinem “Territorium” erklärt…Ich geniesse mein “neues Revier” und koche mit viel Freude alles, vorauf wir seit Monaten wieder einmal Lust darauf haben Smiley Richard geniesst es, sich einfach an den gedeckten Tisch setzen zu dürfen und dann drauf los zu schaufeln Zwinkerndes Smiley…in vielem: wirklich ein wahrer Bachelor!!! Er ist mit dem Essen schon fast fertig, wenn wir noch kaum damit begonnen haben…ach ja, mit etwa 65 Jahren ändert auch er sich nicht mehr (…muss er ja auch nicht!!!!)  Zwinkerndes Smiley…aber immerhin, scheint es ihm zu schmecken (…den Essens-Spuren auf seinem T-Shirt und in seinem Gesicht zu deuten…was für ein Fleckenzwerg…)…er staunt, dass Salat nicht unbedingt wie “langweiliges Gras” schmecken muss!!!…denn Essig und Öl existiert schlichtweg nicht in seinem Haushalt, dafür reichlich “Sweet & Sour Sauce”, die streicht er dafür an ALLES…Zudem meint er, danach werde er es wieder “schwer” haben, zu seinem gewohnten “eintönigen” Fertig-Food zurückzukehren…

 

 

 

 

 

 

Manchmal besuchen wir kurz vor Sonnenuntergang ein nahegelegenes Feld, wo sich die Kängurus “gute Nacht” sagen. Tagsüber “verstecken” sie sich klugerweise (schlaue Australier) im Schatten der Bäume/Wälder und sobald es am Eindämmern ist, kommen sie aus ihren Verstecken hervor und beschaffen sich ihre Nahrung….(…haha…denn die dummen Australier gehen tagsüber bei glühender Hitze, an praller Sonne, wenn das Quecksilber auf 40 Grad steigt noch Joggen!!!…) Wir sind ja schon sooooooooooooo was von gespannt auf diese ulkigen Dinger…Sie sind sehr neugierig, machen einen Sprung weg und kommen dann mindestens 2 Sprünge näher…aber irgendwann kommen  sie mir dann doch zu nahe, was mir etwas unheimlich erscheint, denn nicht zu vergessen, es sind und bleiben Wildtiere…und wenn man ihre scharfen Krallen so aus der unmittelbaren Nähe sieht, gehe ich doch lieber ein, zwei Schritte mehr auf Distanz. Aber wir sind natürlich völlig fasziniert diese Beuteltiere in freier Natur bewundern zu dürfen und nicht in irgendeinem Zoo hinter schützenden Gehegen…Herrlich!!!und wie sie hüpfen Smiley mit geöffnetem Mund …ping, ping, ping…mit einer Leichtigkeit als hätten sie Sprungfedern in ihren Beine…

 

 

 

 

Die Strände in der Umgebung von Perth sind traumhaft…türkisfarbenes Wasser, strahlend weissen Sand, Dünen, wolkenloser Himmel und zudem fast menschenleer…dazu ein kühlender Wind, sonst wäre schon am morgen die Hitze kaum zu ertragen…tagsüber widmen wir uns eh meist einer ausgiebigen Siesta, weil uns das Klima ziemlich ermüdet…heiss, heiss, heiss…auch in den Nächten kühlt es leider nur wenig ab, sodass kaum an einen erholsamen Schlaf zu denken ist…

 

 

 

 

 

 

…und wir schaffen es sogar ins örtliche “Chääs-Blättli”, als wir gemeinsam mit Richard und seinem guten Freund Tom in einem Bier-Garten uns ein Kühles genehmigen…jaja, was für eine Heldentat, dafür muss man unbedingt auf Seite 2… Zwinkerndes Smiley

 

 

 

 

Eine etwa 25 minütige Autofahrt entfernt liegt der Yanchep NP…Dort befinden sich noch mehr freilebende Kängurus und zudem bewundern wir die ersten Koalas…Knuddlige Dinger!!! …und wie die meisten Tiere in Australien sind auch sie “nacht-aktiv”, so hängen sie tagsüber ziemlich relaxed, also irgendwie faul und träge auf den Eukalyptus-Bäumen…zwischendurch fällt wahrscheinlich mal ohne viel Energieaufwand ein Blättchen in ihr Maul…Die Koalas sind eigentlich im Osten von Australien heimisch…Richard lebt zwar schon beinahe 40 Jahre in Australien, wusste es aber auch nicht…Irgendwie, so scheint es mir, ist er noch immer viel mehr Brite als Aussie Zwinkerndes Smiley…und irgendwie viel mehr Stadt orientiert…

 

 

 

Morgens um 5.30 Uhr brechen wir schon auf, um einen Ausflug in Richtung Norden, zum Nambung NP. zu machen, das Highlight: die Pinnacles…Tausende von Kalksteinsäulen ragen aus dem Wüstenboden auf. Der kalkreiche Sand besteht aus Muschelschalen, die durch den Regen zusammengepresst und dann abgetragen wurden. Ein Rundweg führt an den Formationen vorbei. Faszinierend, herrlich, was für eine traumhafte, unwirkliche Umgebung!!! Irgendwie fühlt man sich wie auf “einem anderen Planeten” ! …wir sind alle 3 fasziniert…sogar Richard ist erst das erste Mal hier, ist erstaunt und begeistert zugleich…Zudem geniessen wir das regnerische Wetter, es ist zum einen nicht so heiss, zum anderen sind wir fast die einzigen Menschenseelen…Eine 4-köpfige Emu-Karawane kreuzt noch unseren Weg, 2 Pink-Kakadus, 1 Echse…und alles andere Krabbelzeugs schlich unbemerkt an uns vorbei Zwinkerndes Smiley …jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, die Wüste lebt…

 

 

 

 

Auf dem Rückweg gings über New Norcia, wo sich eine Monastry, eine Klostersiedlung befindet, die 1846 von spanischen Benediktiner Mönchen zur Missionierung der Aborigines gegründet wurde …Richard wollte schon all die 40 Jahre die er bereits in Australien lebt mal dorthin und war schlussendlich dann aber doch enttäuscht…Zu sehen gab’s ausser den Fassaden nicht viel, alle Türen und Tore waren verschlossen, ausser man hätte sich für 25 Dollar einer Tour angeschlossen, um mit den Mönchen zu plaudern…

 

 

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Am 5. Februar heisst es Abschied nehmen von unserem quirligen Gastgeber Richard, denn heute dürfen wir unser “neues Zuhause” in Empfang nehmen….Unser Zuhause auf 4 Rädern…Anfangs ist es schon etwas ungewohnt “auf der falschen Seite” zu fahren, aber irgendwann gewöhnt man sich wohl oder übel an den Links-Verkehr…hin und wieder steige ich wie ein “Besoffener” auf der Beifahrerseite ein oder betätige den Scheibenwischer, anstatt den Blinker…ach ja, solang ich nicht auf der falschen Fahrspur fahre, geht das noch…

Zuerst volltanken und dann steuern wir ein Einkaufszentrum an, um uns mit dem Nötigsten gut einzudecken…Vorräte, Trinkwasser, Gewürze, Frischprodukte (…schliesslich haben wir in unserem eigenen Zuhause einen kleinen Kühlschrank Zwinkerndes Smiley )…und natürlich etwas Wein für die trockene Kehle…den gibt’s in den praktischen 5 Liter Boxen…den Roten für die kühleren Abende und den Weissen für die heisseren Zwinkerndes Smiley…wie immer, wir sind ja seeeeeeeeeeehr flexibel!!!

…und los geht es der Küste entlang in Richtung Süden…leider haben wir die faszinierende Jahreszeit der Wal-Beobachtung bereits verpasst, denn diese haben ihre lange Reise in Richtung Antarktis bereits angetreten…aber auch so geniessen wir immer wieder das herrliche Panorama auf die traumhaften Strände und Küsten-Landschaften…wären da nicht überall immer wieder die gefährlichen Haie, aber bei allem Respekt, es ist immerhin IHR Lebensraum und uns ist das Wasser eh zu kalt…

 

 

50 km südlich von Mandurah liegt der Yalgorup NP….Faszinierend sind die Thromboliten des Lake Clifton, sie stammen von den ältesten Organismen der Erde. Die an Steine erinnernde Strukturen sieht man am ehesten bei Niedrigwasser (vor allem im März & April…aber im Febr. auch okay Zwinkerndes Smiley )…Da wir unsere erste Übernachtung ( …unser Rekord: 7:30 Uhr Schlafenszeit…sind wir erledigt!!!) auf einem Campground ganz in der Nähe von diesem “Spektakel” verbracht haben, sind wir morgens dafür ganz alleine….Was für eine Ruhe….was für eine Idylle…Balsam für die Seeeeeeeeeeeeeeeleeeeeeeeeeeeeeeeee….

 

In Bunbury besuchen wir das Delfin Disc. Center und bezahlen 10 Dollar Eintritt. Im Reiseführer steht, dass wir hier in dieser Bucht während dem Sommer bis zu 260 Delfine sichten können. Unsere Erwartungen sind natürlich dementsprechend gross!!! Unsere Enttäuschung hingegen aber noch viiiiiiiiiiiiiiiel grösser, denn wir kriegen leider KEINEN EINZIGEN zu Gesicht Weinendes Smiley

 

 

Busselton…deren Attraktion, der längste Anlegesteg in der südlichen Hemisphäre. Für die Restauration des 1841 m. langen Stegs, der im Jahre 1865 erbaut wurde,  wurden 27 Mio. AU Dollar bereitgestellt…Für die “Bewegungs-Faulen” steht sogar ein Touristen-Zügli zur Verfügung…haha…fast so wie in Luzern, da ist das Zügli jedoch blau-weiss Zwinkerndes Smiley

 

 

Die 2. Übernachtung verbringen wir etwas südlich von Busselton, im “Anglikan Church” Camp…Wir sind ja immer offen für Neues Zwinkerndes Smiley  Gerade kamen wir noch rechtzeitig, um den letzten freien Platz zu ergattern…Waaaaaaaaaaaas für ein Glück!!! Ein Traumstrand, doch ist uns bei diesem starken Wind das Wasser auch heute zu kalt für eine Erfrischung…zudem befinden sich angenehme, heisse Duschen in der Anlage Smiley mit geöffnetem Mund…warum also frieren?????

 

 

In den Bäumen schlafen noch die Possums…Possums!!! Die kennen wir ja nur von dem Film: Ice Age!!! Doch leider sind auch diese niedlichen Tiere nacht-aktiv…zwar sehen wir, wie sich einige weit oben etwas räkeln, doch scheinen wir noch etwas zu früh dran zu sein…als wir jedoch nach dem Abendessen zur Possum-Beobachtung erneut aufbrechen, treffen wir keinen “Kollegen” mehr an…alle sind von den Bäumen bereits runtergeklettert und haben sich vom Acker gemacht…Weinendes Smiley…was für ein schlechtes Timing, aber uns war vorher unser Essen schliesslich ja auch wichtiger…

Ein neugieriger Nimmersatt – das Possum

Wenngleich weniger bekannt als Koalas sind Possums (deutsch: Kusu), doch häufiger anzutreffen und wesentlich kontaktfreudiger. Auch auf den Campingplätzen oder in den Parks der Städte kommen sie in der Dämmerung aus ihren Schlafhöhlen und gehen auf Futtersuche in den Kühlboxen der Touristen. Dabei wird keine Rücksicht auf Tische, Teller oder Tischmanieren genommen. Gefressen wird, was schmeckt, bevorzugt ungesundes Weissbrot und eben alles, was erreichbar ist. Camper, die abends ihr Essen und ihr Geschirr draussen stehen lassen, werden irgendwann durch ein lautes Scheppern oder lautes Gezanke um die Resten geweckt. Doch niemand kann den knopfäugigen Dieben widerstehen.

Possums, nicht “Opossums”, wie fälschlicherweise manchmal behauptet wird, sind nachtaktive Tiere. Tagsüber liegen sie in Baumhöhlen und schlafen. Ihre Nahrung besteht, solange keine fütternden Menschen in der Nähe sind, aus Blättern, Samen, Blüten und Früchten. Die Nahrung wird mit den scharfen Zähnen oder Krallen abgezupft, mit den Vorderpfoten festgehalten und verzehrt.

(Leider habe ich zu spät diesen Artikel gelesen, sonst hätte ich vielleicht auch mal ein leckeres Lock-Häppchen draussen stehen lassen, um vielleicht mal ein waches, aktives Possum-Exemplar zu Gesicht zu kriegen Zwinkerndes Smiley …denn auch 5 Wochen später haben wir noch keines zu Gesicht gekriegt, was wir aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wissen konnten…)

 

Morgenstund hat Gold im Mund…Da wir schon kurz nach Sonnenuntergang uns schlafen legen, stehen wir auch wiederum mit der Sonne auf…Wir fahren um das Cape Naturaliste, welches uns wieder mit weiteren Traumstränden aufwartet…einer schöner als der andere…Einmal umrunden wir zu Fuss (damit wir auch noch etwas Bewegung haben Zwinkerndes Smiley ) den Leuchtturm…der Wind bläst uns um die Ohren und die lästigen Fliegen nutzen jede feuchte Körperöffnung, wie Nasenlöcher, Mund oder die Gehörgänge…lästig und eklig zugleich!!!…vor allem, weil man weiss, wo sie sonst rumhocken…

 

 

Angeblich sind die Farmer schuld an diesem lästige Übel…denn mit der Einführung von Schafen und Rindern vermehrten sich unaufhörlich Busch- und Büffelfliegen, die den Dung der Tiere als Brutstätten nutzen. Die einheimischen Mistkäfer, deren Larven sich vom Dung ernähren, werden zwar mit den kleinen Kotkügelchen der australischen Tierwelt fertig, nicht aber mit den Fladen der Rinder, die für mehrere Monate liegen bleiben.

Dies führt nicht nur zur Vermehrung lästiger Fliegen, sondern auch zum vermehrten Wachstum ungeniessbarer Weidepflanzen. Jährlich werden so mehr als 20’000 km2 Weideland unbrauchbar!!!

Mistkäferarten aus Afrika und Hawaii sollten der Dungmassen Herr werden und die ökologische Nische füllen. Doch die meisten Arten beginnen ihre Arbeit erst, wenn die Fliegenlarven bereits geschlüpft sind, und haben somit wenig Erfolg, deren Zahl zu reduzieren. In der Hoffnung einmal den richtigen Käfer zu erwischen, importiert man nach wie vor Käferarten, die vermutlich das ökologische Gleichgewicht einmal mehr stören werden.

Ganz anders verlief der Import der vermeintlich nützlichen Agakröte (auch Ochsenfrosch genannt), die heute selbst zur Plage geworden ist. Ihre Einfuhr 1935 aus Amerika verdankt sie dem Zuckerrohrkäfer, der ganze Ernten gefährdete. Doch die Kröte

verschmähte den Käfer und frass lieber andere, auch nützliche Insekten. Zudem verbreiteten sie sich schnell im umliegenden Buschland. Da sie giftig ist, verenden Tiere, die sie fressen. So wurde auch diese Kröte, wie schon andere eingeführte Tierarten, zur grossen Plage….

…und ich glaube, weitere werden folgen…

 

In Margaret River befinden wir uns einem der Haupt-Wein-Anbau-Gebiete…genau das RICHTIGE  für uns Zwinkerndes Smiley…Ach neeeeeeeeeeeeee, wir haben ja noch unsere vollen 5 Liter Kanister….also fahren wir ziemlich ungebremst daran vorbei!!!

 

 

In der Gegend befinden sich verschiede Höhlen, welche ein weiteres Touristen-Magnet bilden. Entweder interessieren sie uns aber nicht, oder wir sind bereits zu spät dran = Öffnungszeiten verpasst…. In der Nähe des Jewel Cave, befindet sich ein staatlicher Campground…20 Dollar, ohne Wasser, nur mit Plumsklo, dafür Nachtprogramm bis 2 Uhr morgens…Eigentlich wäre die offizielle Nachtruhe ab 21 Uhr fällig, aber die partywütigen Halbwüchsigen (ca. 20!!! an der Zahl!!!), nahmen es mit dieser Regelung nicht seeeeeehr genau…aaaaaaaaach wiiiiiiiiiiiiiiiiiiie schaaaaaaaaaaaaaaaaadeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!

Ziemlich müde und genervt machen wir uns dann morgens um 6 Uhr wieder vom Acker…obwohl die Nacht sehr frisch war, liegen die Alkohol-Leichen im Wald verteilt rum…die Ärmsten haben anscheinend in ihrem Suff ihr schützendes Zelt nicht mehr gefunden…

 

Beim Cape Leeuwin erfreut uns ein idyllisches Panorama auf Küste, Strand, Dünen und Leuchtturm…und unsere genervten Gemüter haben sich bereits wieder besänftigt Zwinkerndes Smiley 

 

 

Tief versteckt in den Karri-Wäldern liegt das verschlafene Pemberton. Der kleine Ort wird von mehreren Nationalparks umgeben. Wenn man hier her kommt, bietet sich der sogenannte Karri-Forest Explorer an. Diese Touristenstrasse ist 86 km lang (…zum Teil durch ungefestigte Strassen…) und windet sich durch 3 NP…Ja, das tönt ja alles ganz nett und sehr idyllisch, bis man auf so einem “one way” Lehm-Kies-Weg durchkurvt.

 

 

Man hat kaum eine Möglichkeit anzuhalten, den Wald, die hochragenden Bäume zu geniessen, denn man hofft einfach nur: hoffentlich bleib ich in dem Dreck nicht stecken…oder hoffentlich klebt mir keiner zu nahe am A……und hoffentlich komme ich keinem Baum oder Graben zu nahe…Immerhin haben wir ein Mietfahrzeug unter unserem Hinter, zu dem wir Sorge tragen wollen …zudem ist es nur ein Campervan und kein 4×4 Allradfahrzeug…Als wir heil und mit schwitzenden Händen endlich wieder festen Untergrund unter unseren 4 Rädern haben, brechen wir diese Aktion “Wald-Erkundung” ab…

 

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Uns erscheint auch, dass in Australien jeder Baum und jeder Strauch einem sogenannten “Nat. Park” untersteht…Nett, aber “na ja”…wir haben vorerst mal genug von Bäumen und “Wald”…

In Australien gibt es eine sogenannte “ungeschriebene” Regelung, dass man 30 km von einem Ort und von einem Nat. Park entfernt frei/ wild Campen darf…so fahren wir also nochmals ein paar KM und übernachten wieder (…diesmal kostenlos und ungestört…) auf einem Parkplatz neben dem Highway…da aber nach Sonnenuntergang eh kein Fahrzeug mehr unterwegs ist, übernachten wir also sehr ruhig, irgendwo im nirgendwo…schon ein bisschen unheimlich…schliesslich weiss man ja nie, was für “Spinner” sich hier möglicherweise aufhalten…Als wir um 7 Uhr ins Bett huschen, gehen mir schon noch so ein paar Gedanken durch den Kopf, wie “das Schweigen der Lämmer”…”der Kettensägen-Mörder”…”der Überfall auf einem australischen Parkplatz”…oder so Ähnliches…Den Fahrersitz haben wir jedenfalls schön frei gelassen und die Notruf-Nummer für alle Fälle ist uns auch bekannt: 000…nur, mitteilen wo wir uns genau befinden, das hingegen könnten wir natürlich niemandem Zwinkerndes Smiley

…Was für eine ruhige Nacht…Am frühen Morgen passieren wir den Walpole-Nornalup NP… Das “Valley of de Gigants”, mit dem legendären “Tree Top Walk”, wo eine 600 Meter lange Rampe vom Talboden in die Baumkronen hinauf führt, dessen Tore sind angesichts der frühen Uhrzeit leider noch geschlossen…und da wir nicht 2 Stunden warten wollen legen wir unsere Fahrt fort…Je weiter wir uns von Perth entfernen, desto einsamer wird die Gegend…ganz nach unserem Geschmack Smiley mit geöffnetem Mund

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa endlich….der 1. Teil Australien-Reisetagebuch wäre nun mit etwa 2 Monaten Verzug auf dem Blog verewigt…Fortsetzung folgt…Morgen (19.3.), um Mitternacht, fliegen wir ja nach Neuseeland, Christchurch…hoffe, dass ich es irgendwie vorher noch schaffe, ansonsten wird’s nochmals ein paar Wochen dauern, denn in NZ werden wir (so denke ich mal)  auch kein Internetzugang haben…was wir aber irgendwie auch seeeeeeeeeeeeeeeeehr geniessen werden Zwinkerndes Smiley…schliesslich wollen wir uns voll und ganz den meckernden Schafen widmen Smiley mit geöffnetem Mund

 

In dem Sinne, macht’s ganz gut und wir werden trotzdem an EUCH denken!!! Bussy, Bussy HerzHerz …und e dicki Umarmig…

 

Patrick und Monika