Reisetagebuch Teil 51…Von Port Lincoln bis und mit dem Grampians NP…
18.2.14… Es sind von Port Lincoln etwa 300 km die wir in Richtung Norden zurück legen und wir empfinden die trockene Landschaft als ziemlich öde, eintönig und langweilig…trockenes Acker-/ Weideland…alles eingezäunt…und weit und breit keine Tiere, abgesehen von wenigen Schafen und Rindern, oder schwarzen Krähen…
…etwas nördlich von Whyalla übernachten wir an der herrlichen Fitzgerald Bay…Das Besondere liegt an dem “rot-steinigen” Strand, gesäumt von Mangroven, mit Fernsicht auf die gegenüber liegende Yorke Halbinsel…
…als wir ankommen, herrscht Ebbe und wir haben das Gefühl, dass wir unser Fahrzeug weit, weit weg vom Meer geparkt haben…jedoch mit der zunehmenden Flut steigt das Wasser und nachts muss ich mehrmals einen Blick nach draussen werfen und mich vergewissern, dass unsere “Füsse” trocken bleiben…
Am Lowly Point bewundern wir zuvor aber noch den weiss, strahlenden Leuchtturm…Leuchttürme haben auf mich immer so was Magisches, Romantisches…eine Mischung aus Sehnsucht und Einsamkeit…
(…zu den Fotos: x-mal das selbe und doch jedesmal wieder sooooooooooooooooooo schön …ich liebe sie halt, die Leuchttürme…also bitte habt Erbarmen mit mir
)
Wälder am Meeresrand – Mangroven
Mangrovenwälder stellen ein überaus komplexes Ökosystem dar. Sie haben sich hervorragend an die extremen Wachstumsbedingungen – zweimal täglich wird ihr Nährboden von Meerwasser überspült und fällt dann bei Ebbe wieder trocken – angepasst. Verdunstet das Wasser bei grosser Hitze, so steigt die Salzkonzentration in den oberen Bodenschichten stark an; sie sinkt dagegen nach einem tropischen Regenguss auf ein Minimum ab. Mangroven sind in der Lage, mit ihren Wurzeln Salzwasser gewissermassen zu filtern. Die feinporigen Wände der Wurzeln dienen dabei als Scheidewand; sie lassen zwar Wasser in die Wurzeln eindringen, allerdings ohne das gelöste Salz. Aufgenommenes Salz kann konzentriert in einigen Blättern abgelagert werden, die dann vergilben und abfallen. Diese Blätter dienen Mangrovenkrabben als Nahrung oder werden von Bakterien, die am Boden leben, zersetzt und in wichtige Proteine umgewandelt.
Die Mangrovensümpfe bevölkern so unterschiedliche Tiere wie Krabben, Quallen, Schlammspringer, Grundelfische, Spinnen, Würmer, Garnelen, Krebse, Wasser- und Watvögel, aber auch Haie und Rochen, wenn der Wasserstand hoch genug ist. Mangrovensümpfe dienen darüber hinaus weiteren Tierarten als Laich-, Nist- oder Brutplätze. Eine wahre Zeit des Überflusses herrscht alljährlich während der Regenzeit. Als Folge der Überschwemmung mit nährstoffhaltigem Wasser wimmelt es im Dickicht von neuem Leben.
Die am weitesten verbreitete Mangrovenart in Australien ist die Rhizophora mit Stelzwurzeln. Sie geben ihr Halt um weichen Schlick und versorgen die Pflanze auch bei Ebbe mit Sauerstoff…
19. …Port Augusta…mal wieder duschen an der Tankstelle…und danach Besuch im Wasch-Salon…Einmal mehr statten wir dem örtlichen Visitor-Center einen Besuch ab und erkundigen uns nach den Nationalparks in Süd-Australien, welche die besten Chancen bieten möglichst viele freilebende Wild-Tiere zu sehen. Ich glaub es nicht und kriege fast die Kriiiiiiiiiiiiiiiiese!!! Sie kommt mit einem Stapel Prospekte in der Hand zurück und empfiehlt uns den weiss Gott wie viele hunderte von Kilometern entfernten Sidney Zoo und anderen Tierparks, wo man Pandabären, Giraffen, Löwen, Elefanten, Tiger, etc. bewundern kann!!! Jaaaaaaaaaaa, klingt ja alles ganz nett, aber wir sind in Australien und wir möchten deren einzigartige Tierwelt erkunden!!! Irgendwie zweifeln wir wirklich langsam an der Intelligenz der Australier und so richtig warm werden können wir mit ihnen auch immer noch nicht…doch wir geben nicht auf …die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt…
…auf gehts via Quorn und Hawker ( 2 verschlafenen kleinen Nestern mit Filmkulisse ähnelnden Häusern…) zum Flinders Ranges NP….da wir heute mal wieder richtig viiiiiiiiiiiiiiel zu erledigen hatten, kommen wir relativ spät im Park an. An der Selbstregistration – Stelle, wo man die 13 Dollar Eintrittsgebühr und 10 Dollar Campingsfee bezahlen muss, stossen wir auf ein Schweizer Pärchen aus dem Emmental…Marianne und Ueli…
Leider haben wir aber ein schlechtes Timing, denn wegen einer “Gelb-Fuss-Känguru” –Zählung sind die meisten Durchgangstrassen und Camping-Plätze im Park gesperrt/geschlossen…wiederum haben wir aber Glück im Unglück, denn für diese Nacht ist wenigstens noch ein “Übernachtungs-Platz” geöffnet, doch der ist ab morgen auch komplett geschlossen…
Wir geniessen die herrliche Szenerie…wunderbare Landschaft…tolle Farben…die unterschiedlichsten Grün-Gelb-Ocker-Braun-Beige-Blau-Töne…faszinierend!!! Dazu dieser traumhafte blaue Schäfchen-Wolkenhimmel…Herrlich!!!
…und neben dem Strassenrand grasen friedlich die witzigen, neugierigen Emus. Knuddlig, vor allem wenn sie anfangen sich in Bewegung zu setzen, davon springen und sich ihr gesamtes Federnkleid hin-und her schüttelt…Witzige, stolze Tiere, aber irgendwie auch ein bisschen doof, denn meist springen sie noch vor dem fahrenden Auto durch, obwohl sie so viel Ausweichungs-Spielraum hätten…Suizidal???
Wundern würde es uns jedoch nicht, denn noch nirgends in Australien haben wir entlang des Strassenrandes so viele tote Tiere liegen sehen, wie hier…und dies in einem Nationalpark?!?!…ein Graus!!!
Ebenso niedlich und witzig sind natürlich die vielen Kängurus, in allen verschiedenen Grössen und Farben präsentieren sie sich…Ulkig diese Tiere…Wenn ich sie sichte, stell ich unverzüglich den Blinker, mach eine Geschwindigkeitsreduktion und kurble das Fenster runter…aber bis ich dann meine Kamera “einsatzbereit” habe, hüpfen sie freudig davon, bleiben erneut stehen und beobachten aus “sicherer Distanz” was wir nun machen…knuddlige Dinger …irgendwie eine Mischung aus Reh und Hase, mit dem kleinen Unterschied von einem “Beutel” und dass sie sich nur auf 2 Beinen fortbewegen und HÜPFEN…
Auf dem Weg zum Campeground fahren wir noch zu einem traumhaften Aussichtspunkt hoch, es weht uns zwar beinahe davon, aber Detail…Die Sonne, das Licht, der Wind ermüden uns dermassen, dass wir schnell immer wieder ziemlich k.o. sind, aber immerhin ist es ja auch schon 18 Uhr und somit bald Zeit sich hinzulegen…
Als wir schliesslich bei unserem Nachtlager eintreffen, stossen wir erneut auf Marianne und Ueli. Herrlich, wir haben den gesamten Spot in Traumlage für uns alleine…in Schweizer Händen Wir geniessen das gemütliche Zusammensein, mit einem Schlücklein Wein und nebenbei bewundern wir das herrliche Sternenzelt über uns…Das erste Mal wo sich der Himmel so klar zeigt, denn ansonsten war es immer ziemlich stark bewölkt…
Marianne und Ueli sind ziemlich zur gleichen Zeit in Perth gestartet wie wir und haben ebenso eine ziemlich ähnliche Route gewählt, nur die beiden Ärmsten haben irgendwie ganz anderes Wetter wie wir gahabt…viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Regen und Kalt!!! Was wiederum auf ein sehr aussergewöhnliches Jahr deuten lässt, denn auch diese enorm starken Winde sind äusserst ungewöhnlich…
Patrick und ich haben zum Glück unsere eigenen leichten Daunenschlafsäcke dabei, und empfinden die Nächte dennoch auch als ziemlich “erfrischend”, aber die Beiden haben nur so dünnes Bettzeug zur Verfügung gestellt gekriegt, dass sie ziemlich frieren und da hilft auch enges Aneinander-Kuscheln wenig gegen diese ungemütliche Eises-Kälte…Aber uns ist es natürlich angenehmer, als die 40 Grad, die wir in in Perth “durchleideten”…
20…Am folgenden Morgen werden wir sogleich wieder von einem neugierigen Känguru begrüsst was für ein herrlicher Start in den neuen Tag!!! Wir fahren auf einer heftigen Schotterstrasse (hin und zurück etwa 40 km…) zum Sacred Canyon…Hier befinden sich einige indigene Felsbilder in Form von Tierspuren und –figuren…Man benötigt jedoch schon eine grosse Portion Fantasie, um sie wirklich zu erkennen…
Danach fahren wir den Scenic Drive durch die Brachina Gorge…
Die Strasse ist in einem ziemlich schlechten Zustand und der Regen verursachte, dass viele Flüsse über die Ufer traten und die Fahrbahnen überschwemmten. Am Visitor-Center teilte sie uns ausdrücklich mit, dass wir diese Strasse wohl befahren können, aber weder anhalten noch aussteigen dürfen??? Keine Ahnung wieso…gefährden wir so die Gelb-Fuss-Känguru-Zählung…egal, nicht fragen, nur wundern!!!
(Patrick hat sicherheitshalber seine Badehose angezogen um den Check zu machen, doch das Problem ist nun nur, er darf ja gar nicht aussteigen!!!)
Da uns das lange Schotterpisten-Fahren und die grelle Sonne einmal mehr so dermassen ermüden, übernachten wir in der Nähe des Parks, diesmal aber ausserhalb auf einem “Rest-Area”…und in der Ferne grasen die ulkigen Emus…
Verspielter Riesenvogel – der Emu
Emus sind verspielte und vor allem sehr neugierige Vögel. Man weiss, von zahmen Emus, dass sie schlafende Hunde in den Schwanz zwicken und dann so schnell wie möglich das Weite suchen. Wilde Emus wurden auch schon bei einer Art Fangspiel untereinander beobachtet. Ihre Neugier machten sich einst vor allem die Arborigines bei der Jagt zunutze. Eine Methode besteht darin, sich hinter einen Busch zu setzen und anhaltend leise zu flüstern. Neugierige Emus kommen bis auf 5 m heran und sind dann eine leichte Beute. Eine andere Art der Jagt besteht darin, auf einen Baum zu klettern und einen Ball aus gefärbtem Gras oder Ähnlichem an einen Ast zu hängen und ihn in schnelle Drehungen zu versetzen. Diese Vorrichtung fasziniert Emus so sehr, dass sie sich ohne Scheu dem Baum nähern.
Emus sind, obwohl sie mehr Ähnlichkeit mit dem afrikanischen Strauss haben, näher mit den Kasuaren im tropischen Australien verwandt. Anders als diese jedoch besiedelt der bis zu 2 m hohe und 55 kg schwere Emu die ariden und semiariden Landstriche. Hier kann er bei drohender Gefahr über die offenen Flächen flüchten und ist bei einer Spitzengeschwindigkeit von 50km/h nur schwer einzuholen.
Emus zeigen wenig partnerschaftliches Brutverhalten. Nach der Begattung – die Brautschau wird vom Weibchen initiiert – legt sie ihre Eier in das vom Männchen gebaute, unauffällige Nest und such dann das Weite. Das Weibchen hat keinerlei Interesse an der Brutpflege und schliesst sich einer anderen umherziehenden Gruppe an.
Das verlassene Männchen hat dann ganz allein die Arbeit und muss 8 bis 10 Wochen lang die riesigen Eier (ca. 650g) ausbrüten. Auch nach dem Schlüpfen möchte das Weibchen nichts mit dem Nachwuchs zu tun haben. Aufzucht und Pflege ist ganz alleine Männersache.
Da Emus ungefähr 2 Jahre brauchen, bis sie erwachsen sind, hat das Männchen die Brut ganz schön lange am “Hosen – Zipfel”.
Witzig…der wird sich bestimmt nicht mehr so schnell von so einer verantwortungslosen “Schlampe” bezirzen lassen
21…Guten Mutes starten wir in den neuen Tag, als wir aber beim Mt. Remarkable Nat. Park vor geschlossenen Toren stehen, sind wir schon etwas enttäuscht, denn wir wollten die Tour zur Alligator Gorge laufen…ach, schon wieder nichts mit körperlicher Betätigung…Aber jammern nützt nichts, Planänderung…weiter gehts zuerst wie gewohnt und nicht anders erwartet, stundenlang durch Farmland…manchmal (in seltenen Fällen) kann dies durchaus reizvoll sein, doch meistens ist es schon ziemlich eintönig…
…bevor wir schliesslich das Clare-Valley…dann das legendäre Barossa Valley, die beiden Haupt-Wein-Anbaugebieten in Süd-Australien erreichen…Die deutlich deutsche Prägung der Ortschaften geht auf das Jahr 1842 zurück. Damals flohen religiös verfolgte Preussen und Schlesier als erste Siedler hierher und sie hatten Rebzweige in ihrem Gepäck…und mit grossem Erfolg mauserten sie sich zu den weltweit erfolgreichsten Weingütern.
“Zuhause” lernten wir die Weine von Peter Lehmann bereits kennen, so ist es naheliegend, dass wir dessen Weingut aufsuchen. Da wir die falsche Einfahrt erwischen, fahren wir durch den Lieferanten-Eingang direkt an den riiiiiiiiiiiiiiiiesigen Tanks vorbei, in denen die kostbaren Tropfen gelagert werden. Aus der Traum, aus die Romantik von den währschaften, hölzernen Eichenfässern, die das edle Gut im dunklen, kühlen Natur-Keller lagert. Wir gönnen uns eine einzige Flasche, denn wir sind leicht irritiert ab den “horrenden” Preisen, denn in der Schweiz, welches ja direkt um die Ecke liegt, ist er um einiges günstiger erhältlich. Aber da ich als „Fahrerin” ja eh nicht degustieren sollte, heben wir uns den edlen Tropfen für einen besonderen Moment auf …nachdem ich mir aber trotzdem 3 kleine Schlücklein, von 3 verschiedenen Weinen “gegönnt” habe, parkieren wir auf dem nahegelegenen Rest-Area und nächtigen dort…Aber ehrlich gesagt, überzeugt uns der Wein nicht besonders….in der Schweiz mundete er uns besser….mag vielleicht daran liegen, dass er noch zu “jung” ist, aber solange haben wir ja nicht Zeit, noch haben wir einen “Keller” in unserem Fahrzeug, um ihn noch ein paar Jahre zu lagern…zum anderen haben wir uns wahrscheinlich an den billigen (ca. 2 Sfr. pro Liter) Fusel aus der praktischen 5 Liter Box gewöhnt???
22…Am nächsten Tag entfernen wir uns wieder von den idyllischen Reb-Anbaugebieten. Noch nirgends zuvor habe ich so viele Vögel wie hier in Australien gesehen. und…Wirklich faszinierend, wenn man auch sonst eigentlich kein Vogelfan ist…
…bei Murray Bridge bringt uns ein flotter Fährmann sicher ans andere Ufer rüber…auch dies erinnert uns irgendwie an Canada…
…es folgt ein laaaaaaaaaangweiliges Kilometer “fräsen” entlang der Limestone Coast…ööööööööööööööööööööde…rechts und links nur Farmland, oder besser gesagt, nur trockenes, abgeschnittenes Stroh…irgendwie eine “tote Gegend” und wie vielerorts in Australien wundert’s uns nicht, dass sich überall Ländereien und Häuser zum Kauf anbieten oder wiederum fahren wir an unzähligen verlassenen Farm-Ruinen vorbei…ja, hier scheint für viele Enthusiasten “aus der Traum” zu sein…Irgendwie stimmt es uns oft auch sehr fragwürdig, dass man auf so einem trockenen Kontinenten, dem es oft an Wasser mangelt, so viele riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiesigen Weizenfelder anzubauen und grosse Tierfarmen zu betreiben. Die armen Rinder und Schafe sind meist ohne jeglichen schattenspendenden Baum der knallenden Sonne ausgesetzt…grausam…Wenn sie nachher auch in irgendeinem Supermark im Kühlregal oder in eines Verbrauchers Teller landen, so sollten sie zumindest während ihres kurzen Lebens ein bisschen fairer behandelt werden…
…an der Grenze Süd-Australien nach Victoria erneuter “Früchte-Gemüse-Checkpoint”…eine weitere nicht Früchte tragende Massnahme das Fruchtfliegen-Problem in den Griff zu kriegen…
23…Da in Kaniva gestern nachmittags um 3 Uhr das Visitor –Center bereits geschlossen hatte, versuchten wir heute unser Glück in Nhill…Eigentlich rechneten wir nicht damit, dass um 8 Uhr die Info-Stelle bereits geöffnet ist, aber als wir ins Dorf fahren, direkt am Kabäuschen vorbei, sehen wir das Schild “geöffnet” im Schaufenster hängen. Und da sich nebenan ein Luxus von Toilette befindet, nutzen wir doch die Gelegenheit anzuhalten. Speziell…Wir spazieren ins Büro rein, aber kein Mensch ist da, auch als ich lautstark durch den gesamten Raum niesen muss taucht niemand auf, der sich für uns zuständig zu fühlen scheint. So schauen wir uns also ungestört um, und nehmen einige Prospekte und Flyer mit, einen unter anderem vom Wyperfeld Nat. Park, unserem nächsten Ziel…Als wir danach das Touristen-Center andersrum wieder verlassen, stossen wir auf das Schild “geschlossen”…ahaaaaaaaaaaa, nun ist uns alles klar, die haben gestern vergessen abzuschliessen!!!
Wir machen einen Umweg von etwa 100 km pro Weg in den Norden, zum Wyperfeld Nat. Park. Unzählige Male fahren wir den ausgeschilderten Wegweisern entlang auf schmalen und teils auf ungefestigten Strassen…kaum Gegenverkehr…kurz vor dem Park sehen wir nur noch die Spuren eines Busch-Feuers…Wir ahnen nichts Gutes…und leider bestätigte sich unser Verdacht auch bald, als wir vor den geschlossenen Toren stehen…Ich bin stinkig! Die Australier sind Meister im überflüssige Strassenschilder aufzustellen, aber es wäre ihnen nicht in den Sinn gekommen, zum Beispiel die Strassenschilder abzudecken oder auf den Visitor-Centers eine Notiz zu hinterlegen…
Ziemlich genervt rase ich die 100 km wieder zurück in Richtung Süden und verheize sinnlos noch mehr Sprit… In Horsham haben wir endlich Glück und das Visitor-Center ist endlich mal geöffnet. Sicherheitshalber steuern wir auf direktem Wege dieses Office an, bevor wir weiter zum etwa 34 km entfernten Grampians Nat. Park fahren. Aber auch hier, wir kriegen beinahe die Kriese! Eben erzählten wir den beiden “versierten” Angestellten unseren Frust und 5 Minuten später möchten sie uns in den geschlossenen Park schicken!!! Zu allem waren die Buschbrände vor mehreren Wochen und nicht gerade erst eben gestern morgen…
Sie drücken uns einen Flyer des Grampians NP. in die Hand. Um diesmal auf Nummer sicher zu gehen, stellen wir ihnen explizit Fragen, bezüglich was alles geöffnet ist, resp. geschlossen hat…alles klar so weit…
Danach geniessen wir bei Mc Donalds ein Sundee-Eis, nur um die Toilette nutzen zu dürfen …Heute scheint einfach nicht mein Tag zu sein…Ich hocke gemütlich auf der Schüssel und muss merken, dass sich in diesem riesigen Trommelbehälter kein einziges, jämmerliches Blättchen Toilettenpapier mehr befindet!!!
Als wir dann den Abzweiger zum Park nehmen wollen, steht auch hier: GESCHLOSSEN!!! Wir sind einfach nur genervt und zweifeln einmal mehr an der Intelligenz und der Kompetenz der Australier!!! Sie hat uns wohl darauf hingewiesen, dass der nördliche Teil des Parks ebenfalls einem Buschbrand zum Opfer fiel und daher die Camping-Plätze geschlossen seinen. Daraufhin fragten wir sie, ob aber die Durchgangsstrassen geöffnet seien…es war ein klares Jaaaaaaaaaaaaaaaaa aus ihrem Mund zu vernehmen…Dieses Office ist die Haupt-Anlaufstelle zu diesem Park, aber wir müssen einmal mehr enttäuscht feststellen, dass auch sie hier KEINE AHNUNG haben…kein Interesse…oder zu bequem sind…keine Ahnung, wo das wirkliche Problem liegt…aber es nervt!!!
Immerhin, irgendwann kommen wir dann mit einigen grauen Haaren & Ärgerfalten mehr, doch noch im Grampian NP. an. Im Visitor Center müssen wir uns ein Permit erwerben, damit wir auf einem im Park liegenden Campground nächtigen dürfen.
Auf der Hinfahrt sehen wir eine bereits überfahrende Schlange auf der Schotterstrasse und etwas später huscht ein Schnabel-Igel waghalsig über die Fahrbahn. Bis ich natürlich ausgestiegen bin, ist er schon beinahe im dichten Unterholz untergetaucht…immerhin haben wir mal für kurz einen lebendig zu Gesicht gekriegt, denn die meisten liegen platt am Strassenrand…schon ein skurriles Ding, mit seiner langen Nase…
Er ist in den Busch- und Strauchgebieten Australiens anzutreffen. Verhalten uns Aussehen gleichen zwar dem europäischen Igel, doch ist er, auch wenn es sein Name vermuten lässt, keineswegs mit ihm verwandt. Mit seiner harten, spitzen Schnauze und seinen schaufelähnlichen Vorderfüssen gräbt er in Ameisen- und Termitennestern und angelt sich mit der klebrigen Zunge die Leckerbissen, die er anschliessend mangels Zähnen mit der Zunge zermalmt. Pro Mahlzeit verzehrt er dabei Portionen von etwa einem Drittel seines eigenen Körpergewichts. Schleicht sich ein Feind an, so helfen ihn seine Vorderfüsse: blitzschnell gräbt er sich damit in den Boden ein und sollt sich zu einer Kugel zusammen. So haben seine Hauptfeinde, Adler, Dingos und Hunde, kaum eine Chance, unverletzt an ihn heranzukommen, denn bei seiner Verteidigung verlässt er sich ganz auf seine zu Stachelmutierten Haare.
Da die putzigen Tiere ihre Körpertemperatur nur schlecht regulieren können, halten sie Winterruhe.
Die Australier lieben ihren Schnabeligel so sehr, dass sie sein Abbild auf den Fünf-Cent-Münzen verewigten…
Ausser einem anderen deutschen Pärchen sind wir ganz alleine auf dem idyllischen Camp Spot…Es sind sogar einfache Duschen vorhanden, das heisst, ein Kabäuschen, indem eine Hängevorrichtung montiert ist, wo ein Blecheimer mit Brause dranhängt…man muss ihn nur noch mit erfrischendem Kaltwasser füllen, raufziehen und sich mutig drunter stellen…brrrrrrrrrrrrrr, die Kälte ist eines, aber als ich die riesen Spinne darin erblicke, das ist nochmals eine weitere (willkommene) Ausrede, die Dusche nochmals zu verschieben
Dafür machen wir etwas, DAS man nicht machen sollte!!! Von weitem sehe ich ein niedliches Wallaby rumhoppeln. Als ich mich ihm vorsichtig und gemächlich nähere, denke ich eh schon, dass es sich ängstigt und sich unverzüglich aus dem Staub machen wird. Ich gehe also in die Hocke und es kommt näher. Es kommt mir sogar so nahe, dass es mir anfangs schon beinahe unwohl ist! Um ihm wieder genügend Raum zu geben, stehe ich auf, entferne mich, setze mich auf eine Holzbank und beobachte es weiter aus sicherer Entfernung. Das kleine Ding ist aber so neugierig und kommt erneut näher. Etwas später als wir uns in unserer Küche zu schaffen machen, hockt es vor unserem Fahrzeug…Es guckt uns mit seinen dunklen, treuherzigen Knopfaugen so eindringlich an, dass ich nicht anders kann und ihm ein leckeres, knackiges Rüebli anbiete…Stückenweise…es packt es gemächlich mit seinen Vorderpfoten und führt es zum Mund und knabbert genüsslich daran…wir sind uns nur noch etwa einen halben Meter entfernt…schon speziell, diese niedlichen Tiere so nah zu sehen und zu erleben …aber eben, füttern sollte man sie nicht!!! Ich weiss, ich weiss…fühle mich schuldig im Sinne der Anklage…aber diese süssen Augen!!!…da konnte ich einfach nicht wiederstehen…
Die Familie wächst, später gesellt sich noch der Nachwuchs dazu , dann ein weiterer Kollege…sie folgen uns sogar, als wir bei den Deutschen einen Nachbar-Besuch machen. Aber da die Beiden gerade am Kochen sind, werden sie (die Wallabys) uns untreu, und bleiben natürlich lieber in der Nähe der neuen Futterquelle…
24….von dem Grampians Nat. Park, geht ins südliche Hamilton, wo es zu einer öffentlichen Gratisdusche kommt und dann tätigen wir einen Einkauf beim ALDI…ALDI?!?!?…jaaaaaaaaaaaaaaa richtig gelesen, wir waren auch geschockt!!! Die beiden Deutschen erzählten uns davon, sogar dass sie auf ihrem Handy ein ALDI- App installiert hätten. Als wir wirklich rein zufällig daran vorbeifuhren, waren wir irgendwie doch neugierig und mussten unseren Fuss in die Filiale stecken. Noch mehr wundert’s uns, dass sich wirklich auch viele Deutsche darin befinden!!!
Weiter gehts zum Mt. Eccles Nat. Park…na ja, weder sonderlich nett, noch spektakulär, aber liegt auf dem Weg…weiter südlich finden wir im Wald einen herrlichen Übernachtungsplatz…Es tummeln sich und unzählige faszinierende Vögel…bunte Papageien und der “Lachende Hans”, den Kookaburra…wunderbar dieses Geschnatter und wir staunen nicht schlecht, was sich die alles zu erzählen haben…natürlich sind sie nicht immer gleicher Meinung, dies artet manchmal in ein lautstarkes “Gezanke” aus…aber der Kookaburra ist schon so ein bisschen unser Favorit unter den Vögeln und bringt uns immer wieder zum Schmunzeln
Ein schadenfroher Zeitgenosse – der Kookaburra
Schon mancher Australier soll vor Wut aus der Haut gefahren sein, wenn nach einem Missgeschick zufällig das hämische Gelächter eines Kookaburras ertönte. Diese Rufe brachten ihm den Beinamen Lachender Hans (laughing Jack) ein. Obwohl durch seinen plumpen Körper und den viel zu grossen Schnabel nicht gerade eine Schönheit, zählt er zu den beliebtesten Vögeln in Australien und ziert auch Briefmarken.
Der lustige Geselle gehört zur Familie der Eisvögel, die mit einigen Unterarten auf dem ganzen Kontinenten verbreitet sind.
Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung sorgen diese Grossfamilien für ein unvergessliches Klangerlebnis, wenn sie ihre Lachkonzerte zur Markierung ihres Reviers anstimmen.
Aber nicht nur wegen seines eigentümlichen Gesangs ist dieser Vogel bei den Menschen beliebt. Er frisst nahezu alles, was sich bewegt. Seine Nahrungspalette reicht von kleinen Reptilien und Vögeln bis zu lästigen Insekten, Mäusen, Ratten und Schlangen.
Den Ureinwohnern war dieser Vogel heilig. So hatte er den göttlichen Auftrag, den Menschen am Morgen zu wecken. Kindern würde ein Zahn im Mund schief wachsen, wenn sie einen Kookaburra ärgern sollten…so zumindest nach der Sage…
Wir lieben ihn jedenfalls auch!!!
19. März 2014……….So, leider habe ich nicht ganz geschafft, was ich mir vorgenommen habe…doch immerhin habe ich einen Teil des riesigen Bergs abgebaut…
Bald gehts in Richtung Flughafen und kurz vor Mitternacht heben wir mit Jetstar ab in Richtung Neuseeland…(Malaysia Airways schien uns zu unsicher, denn die gehen gerne unterwegs verloren…) und morgens um 7 Uhr nehmen wir unser “neues Heim auf Zeit” in Empfang
…entschuldigt also bitte, dass der Blog noch immer nicht “up to date” ist und dass ich noch immer KEIN EINZIGES MAIL geschrieben habe…
…hoffe aber, dass die 6 Wochen “Reisen in NZ” mit weniger Fahren verbunden sind und ich so mal eher “à jour” sein werde, um endlich mich auch mal wieder persönlich per Mail zu melden…
Also bis dann, ganz herzliche Grüsse aus Down Under
Monika und Patrick