Reisetagebuch Teil 58…von Yokohama (Japan) via Hakodate (Japan), Mororan (Japan), Petropavlovsk (Russland) nach Vancouver (Kanada)…
10. Mai 2014…(doch ich bin bereits mehr als 2 Monate im Verzug mit dem Blog aktualisieren …ooooooooooooohhhhhhhhhhh Schande!!! )
Nicht wirklich fit, doch fühle ich mich zumindest etwas besser als gestern, marschieren wir vollgepackt runter zum Hafen. In der Hotel-Lobby lernen wir das sympathische Paar, “J” und Kevin, kennen…natürlich Kanadier …welche uns während den nächsten 2 Wochen “begleiten” werden…oder zumindest immer mal wieder unsere Wege kreuzen…
Bin immer wieder total fasziniert, wie reibungslos so eine Einschiffung abläuft…enorm durchdacht und sehr effizient!!! Super organisiert!!!
Ab 12 Uhr Mittag können wir einchecken (spätestens jedoch bis 17 Uhr…) und um 20 Uhr läuft unser “Hotel aus See” aus…Logischerweise checken wir so früh wie möglich ein, denn so können wir uns gleich hinters leckere Buffet her machen …hau rein und so
…doch zuvor dürfen wir uns noch 1,2…”Willkommens-Cüpli” genehmigen
…haha, “harter Stoff” war schon immer die beste Medizin…
“J” ist ehemalige Krankenschwester und sie meinte, als wir das “Gesundheits-Formular” ausfüllen mussten, ich solle nicht die “ganze Wahrheit” (zu meinem Gesundheits-Zustand) draufschreiben, denn sonst schicken sie mich auf direktem Wege in die Quarantäne!!! Als ehrlicher Schweizer-Bürger fällt mir dies natürlich schon etwas schwer, denn eigentlich bin ich immer zu ehrlich und gebe eher zu viel Preis als zu wenig…doch in dem Falle, möchte ich ja auf die 2 Wochen “Luxus” auch nicht verzichten und es mir unnötig vermiesen lassen…
Obwohl es mir oft mit meiner laufenden Nase und später mit meinen Reiz-Husten-Attacken und hoch rotem Kopf ziemlich unangenehm ist, mich in den öffentlichen Räumen aufzuhalten…natürlich desinfiziere ich xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxmal meine Hände…
Angeblich haben sie auf dem Schiff ein grosses Problem mit dem fiesen Noro-Virus….suuuper, hochansteckend und einmal drin, kaum mehr unter Kontrolle zu kriegen!!!
Tagtäglich kommt mehrmals über den Lautsprecher, Flyer oder via Fernseher die Durchsage, man soll sich doch unbedingt die Hände gut waschen und bitte, bitte, bitte zumindest wenn man den Speisesaal betritt, die Hände gut desinfizieren…
…uuuuuuuuuuuuuuuuuund wer fühlt sich mal wieder nicht angesprochen und von allen “doofen” Regel ausgenommen??? Riiiiiiiiiiiiiiiichtig, die Chinesen!!! Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah, meine Energie kommt langsam zurück und ich könnte so einige “Ignoranten” am Kragen packen und über die Reeling werfen
Den 2. Tag verbringen wir auf See…vorbei an Fukushima…es schaudert mich, wenn ich mich an den “Super-Gau” zurückerinnere…grausame Bilder, die durch Mark und Bein gehen…Angst einjagen und Gänsehaut zurücklassen…
…danach steuern wir den Hafen von Hakodate an…als erstes fallen mir diese Schilder auf und “die Problematik” ist einmal mehr sehr präsent….
Ein Land, ein Volk, das bezüglich Erdbeben und Tsunamis nie zur Ruhe kommen wird…Eine traurige Tatsache, und wenn noch ein Atomkraftwerk involviert, resp. beschädigt wird, umso dramatischer…doch kein anderes Volk, als die äusserst disziplinierten Japaner bewahren auch in solch unglaublich schwierigen Zeiten, “einen kühlen Kopf” und scheinen mit solch unvorstellbaren Lebenssituationen und Schicksalsschlägen umgehen zu können…Wie oft haben sie in ihrer Geschichte schon “alles” verloren, und sind tapfer immer wieder aufgestanden und haben alles von Neuem aufgebaut??? Ein bewundernswertes, starkes, tapferes, stolzes Volk, diese Japaner!!! Meine Hochachtung!!!
Die Japaner lieben vor allem auf ihrem Speisezettel: Fisch, Meerestiere und Algen…Miso, eine Algensuppe…Sushi, natürlich mit rohem Fisch…Reis, Nudeln und viel frisches Gemüse…Sie lassen sich “gutes Essen” auch gerne etwas kosten…
Wir stöbern etwas durch den Markt und die Stadt…überall blühen die bekannt, berüchtigten “japanischen Kirsch-Bäume”…was für ein Duft!!!
Am nächsten Tag legen wir in Mororan an und da der Hafen ziemlich abgelegen ist vom Zentrum, entscheiden wir uns nur kurz an Land die Füsse zu vertreten und dann bereits wieder an Bord zu gehen…
Von hier aus starten Tour-Busse nach Sapporo…aber ansonsten soll der Ort Mororan nicht wirklich etwas zu bieten haben…egal…auch gut…Uns war ja bewusst, dass die Landgänge auf dieser Fahrt nicht wirklich lohnenswert sind, doch uns geht es eigentlich einmal mehr darum möglichst komfortabel und günstig von A nach B zu gelangen
Für die Trans-Pazifik-Reise bezahlen wir total pro Person rund 700 Franken…für 14 Nächte, 15 Tage “all inclusiv”…ein bequemes Bett, ein privates Bad, und Essen rund um die Uhr …was will man mehr?!?! Urlaub vom Reisen…mal wieder keine Unterkunft und keine Futterquelle aufsuchen…alles liegt zu unseren Füssen…Herrlich!!!
Die Japaner überraschen uns einmal mehr…Jedesmal, wenn wir auslaufen, trifft ein riesen Aufgebot an freundlichen, tanzenden, singenden und musizierenden Kindern und Erwachsenen am Pier ein und verabschiedet uns herzlichst!!! Was für ein Fest-Akt…die scheinen sich ja besonders darüber zu freuen, dass wir wieder verschwinden und das Weite suchen!!!
…für uns heisst es nun: Japan adeeeeeeeeeeee
Es folgen 2 erholsame Tage auf See, bevor wir in Russische Gewässer gelangen…Eigentlich wollten wir in Petropavlovsk an Land gehen und zumindest einen Wodka auf Putin trinken , doch das mühsame Pass-Prozedere dauerte uns doch zulange…wenn uns Putin nicht in seinem Herrschaftsgebiet haben möchte, so wollen wir ihm auch keinen einzigen Rubel “schenken”…
Morgens um 7 Uhr legten wir am Dock an und eine Stunde später richteten sich die russischen Immigration Officer gemütlich in der Cosmos Lounge ein, um all unsere Pässe durchzuschauen…natürlich zuerst jene, die eine teure Tour gebucht haben…
Unsere waren erst um 2 Uhr nachmittags zum Abholen bereit…na Danke…nun eilt es auch nicht mehr…zudem ist es Draussen eh eisig kalt….brrrrrrrrrrrrr…
So geniessen wir die Aussicht auf die kleine, urchige Stadt und die Bucht mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund, gemütlich vom Schiffsdeck aus…die Wolken hingen jedoch ziemlich tief…doch kurz finden sogar mal ein paar kräftige Sonnenstrahlen den beschwerlichen Weg durch die dichte Wolkendecke und so können wir für einen Augenblick das herrliche Panorama auf uns wirken lassen…
Haha, die heutige Lachnummer: Eigentlich hätten wir um 7 pm den Hafen verlassen und die lange Seereise antreten sollen…Jedoch vergehen Stunden ohne dass sich unser Schiff auch nur einen einzigen Zentimeter rührt…Interessant, interessant…
Um 11 Uhr nachts kommt dann die erste laute Durchsage direkt ins Zimmer (auf englisch, deutsch und französisch…)…Jene, die ihren Pass noch nicht eingereicht haben, sollen doch umgehend zur Cosmos Lounge gehen und ihren Pass zum Abstempeln bringen!!! Das Schiff darf nicht auslaufen, bevor nicht alle Pässe von den russischen Behörden abgestempelt wurden!!!
Interessant, interessant…
Irgendwann später eine weitere Durchsage, diesmal auch noch auf spanisch und auf japanisch…Keine Ahnung mehr, wie oft wir aus dem Halb-Schlaf gerissen wurden, weil eine weitere dringende Aufforderung durch den Lautsprecher dröhnte…
Interessant, interessant…
Wieso auch immer, ich vermisse noch immer die dringende Durchsage auf CHINESISCH!!!!!!!!!! Irgendwie habe ich so eine Vorahnung
Jedenfalls standen wir um 1 Uhr morgens noch immer regungslos im Hafen von Petropavlovsk…Keine Ahnung, wahrscheinlich waren die Russischen Beamten irgendwann so vollgefressen und vollgesoffen, dass sie “freiwillig” aufgaben und das Feld räumten, damit das Schiff seine Reise mit viiiiiiiiiiiiiiel Verspätung doch endlich noch fortsetzen konnte…yeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee
Als wir am folgenden Morgen am Frühstückstisch sassen, befanden wir uns glücklicherweise wieder auf offenem Meer…Wasser rundum und Land “far far away”!!! Adiooooooooooooooooooooooooooooosssssssssss Putin
Dafür scheint unser Kapitän Konstantinos Patsoulas heute Morgen stinksauer zu sein, denn üblicherweise spricht er Punkt 10 Uhr von der Brücke und gibt die aktuellen Koordinaten, etc., bekannt…egal, wir lassen uns den leckeren geräucherten Lachs weder entgehen, noch vermiesen
Später erfahren wir, dass wir nur knapp einem Hurrikan ausgewichen sind…der hohe Wellengang lässt uns nur einen Tag lang am Rande erahnen, wie es sein könnte, wenn sich das Meer von seiner rauen Seite zeigt, aber bis anhin konnten wir uns noch gar nicht beklagen…hoffen wir mal, dass dies auch so bleiben wird…
Täglich treffen wir uns mit unseren neuen Freunden zu einem stundenlangen, spannenden Gespräch und Austausch. Noriko und Ken standen bereits beim Einschiffen direkt vor uns und waren uns auf Anhieb sehr sympathisch. Die Beiden herzigen, äusserst herzlichen Japaner arbeiteten einst Beide als Flugbegleiter bei der japanischen Airline. Es ist einmal mehr wie “Liebe auf den ersten Blick”…auch die Beiden würden wir doch glatt adoptieren!!!
Noriko und Ken meinen, wir wären die Freundlichsten auf dem gesamten Schiff, denn wir Lächeln immer (….rund um die Uhr ESSEN, wenn DIES nicht Grund genug zum pausenlosen Strahlen ist?!?!) …was für ein grosses Kompliment!!! Ken ist bereits 70 Jahre alt, doch wirkt er auf uns doch so jugendlich und dynamisch wie ein 40-jähriger!!!
Goldig die Zwei…weltoffen, interessiert, spannend…es gibt nicht die richtigen Worte für die zwei ganz besonderen Menschen!!! Ach wir lieben euch und wir werden diese wertvollen Momente mit euch sehr vermissen!!!
Kleines Japan-Mini-Wörterbuch…
Ohayo-gazaimas = Guten Morgen
Konnichiwa = Guten Nachmittag
Konbanwa = Guten Abend
Oyasumi-nasai = Gute Nacht
Aligato-gazaimas = Thank you very much
Tscha Matane! = See you again
Sayonara = Tschüss, auf Wiedersehen…
Dann gibt es leider aber auch diese unliebsamen Gäste, die niemanden respektieren, unhöflich sind und Teller voller Essen vom reichlichen Buffet schöpfen und dann beinahe unangerührt wieder von Angestellten wegtragen lassen…natürlich würdigen sie auch denen keinen einzigen Blick…was für eine Schande!!!
Sorry, für meine Ausdrucksweise, doch in solchen Momenten fühle ich mich einfach soooooooooooooo ohnmächtig, soooooooooo wütend!!!
Warum muss man Essen soooooooooooooooooo verschwenden?!?!?!? Vor allem wenn man noch die dicke, fette, eingebildete, aufgetakelte Drohne sieht, die vor all diesen gefüllten Tellern sitzt…zum Heulen!!!
Wie müssen sich wohl die “einfachen” Angestellten fühlen, die das Essen wegräumen und schliesslich wegschmeissen müssen, die zB. aus Ländern wie den Philippinen, Indonesien, Indien, etc., stammen, aus Ländern, wo viele Menschen auf offener Strasse hungern und verhungern?!?!
Zudem verachte ich Menschen, die einem anderen nicht mit Respekt begegnen…nur weil er/sie mir mein “Dreck” wegräumt, mir meine Klo-Schüssel putzt…etc.…heisst dies noch lange nicht, dass ich “was Besseres” bin als er/sie…stattdessen verdienen diese Menschen ein grosses “Dankeschön”, Respekt und Würde…schliesslich können sie ja nichts dafür, dass sie nicht gleichviel Glück im Leben hatten, zur richtigen Zeit am richtigen Ort geboren worden zu sein…stattdessen sollten wir umso dankbarer dafür sein!!!
7 Tage verbringen wir nun auf offener See…dazwischen passieren wir die Internationale Datumsgrenze…Ich glaube, ich habe ein “Deja vu”, denn wir erleben den selben Tag 2-mal…witzig…Nicht schlecht, wenn man “heute” was falsch macht, hat man die Chance es “morgen” besser zu machen
Wir haben Glück , denn weil ein weiterer Hurrikan im Anmarsch ist, fahren wir die Inside Passage durch…so sind wir weniger dem offenen Meer ausgesetzt und die heftigen Wellen bringen die sensiblen Fahrgäste weniger zum “Kotzen”
…und die Chance Delfine und Wale zu sehen ist deutlich besser…haha, die meisten Wale jedoch umrunden das beinahe rund um die Uhr geöffnete Buffet
Nein, Scherz beiseite, ein paar wenige mächtige Meeressäuger sichten wir…faszinierend!!!
Obwohl oder gerade weil das Wetter ziemlich rau ist, empfinde ich die Einfahrt nach Vancouver als ziemlich mystisch…Nebelschwaden liegen über den dichten, grünen Wäldern… herrlich!!!
Freitag, 23. Mai 2014…Nach 4,655 Seemeilen (1 Seemeile = 1,8 km) oder doch Km??? kommen wir bei Regen und 15 Grad in Vancouver, Canada an….Yeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeh, geschafft!!!
Um 9 Uhr morgens verlassen wir unser schwimmendes Hotel und betreten nach vielen Tagen auf hoher See mal wieder festen Boden unter den Füssen…ein eigenartiges Gefühl…
Die Einreise ist einmal mehr “speziell”…Beim Hafen befinden sich zwei Schalter, die die gesamte Meute abfertigen sollen. Die Frau von der Immigration möchte nur kurz unseren Pass sehen und winkt uns durch…doch STOPP, wir wollen einen Stempel, denn so wollen wir bei der Ausreise mögliche Schwierigkeiten vermeiden…Hmmmmmmmmmmmmmmmmmm, sie scheint ein bisschen ratlos zu sein…überlegt kurz was sie nun machen soll, schliesst den Schalter, begleitet uns in eine andere Abfertigungshalle und schliesslich stehen wir von einem anderen Schalter, mit einer anderen Immigrations-Beamtin…wunderbar und schlussendlich haben wir sogar unseren Stempel im Pass, der uns nun erlaubt, uns legal ein halbes Jahr in Kanada aufzuhalten
Es ist kühl & regnerisch und eigentlich sind wir so ziemlich müüüüüüüüüüüüüüüüüüde, denn die letzten Nächte haben wir kaum geschlafen. 8 oder 9 mal mussten wir unsere Uhren beinahe täglich also, eine Stunde vorstellen. Da wir zusätzlich eine günstige Innen-Kabine, ohne Fenster und somit ohne Tageslicht bezogen…es zudem über Russland ziemlich düster, dunkel und regnerisch war, ist irgendwie unser gesamter Bio-Rhythmus aus dem Lot geraten…
Um 13.30 Uhr haben wir im Zentrum mit Amber, unserer Hostin von Airbnb, abgemacht…nun heisst es tapfer noch durchhalten und einige Stunden überbrücken…
Wir sind total froh, dass wir 8 Nächte bei Amber und Jeff gebucht haben (50 Dollar pro Nacht, entspricht etwa 40 SFr.), so haben wir etwas Zeit anzukommen…Das sympathische junge Paar besitzt einen jungen Hundewelpen, Oreo, ein süsser verspielter Fratz…
Er kennt noch kein Mass und beim Spiel setzt er seine scharfen Zähne etwas zu heftig ein…auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaaaaaaaaaa…Folge: blutige Zehen und blutige Finger…wenn er zuschnappt, dann aber so richtig…..aber was soll’s, wir sind ja hart im Nehmen und wenn der Süsse einem mit seinen treuherzigen Augen so anschmäht, ist es eh um unser eh Herz geschehen und wir können ihm auf keinen Fall böse sein!!! Schmerz und Blut hin oder her…
Wir fühlen uns total wohl in der Wohnung und Amber & Jeff sind enorm nett und unkompliziert…am Wochenende gehen sie Zelten und würden uns gerne mitnehmen, doch wir sind einfach nur zu müde und wollen erst mal ankommen und langsam wieder in einen gesunden Schlaf-Rhythmus kommen…
Patrick kriegt am Freitag-Abend schon ziemlich starke Kopfschmerzen….eigentlich nichts wirklich Aussergewöhnliches…doch am Samstag hält es den ganzen Tag an…kein Medikament hilft, nicht mal sein übliches Migräne-Mittel…Eigenartig…Als Patrick die ganz Nacht kein Auge zutun kann, weil die Kopfschmerzen so stark sind und noch schlimmer, wenn er sich hinlegt, beginnt er zu googeln…
So stösst er auf Cluster-Kopfschmerzen…Die gesamten Symptome sprechen direkt dafür…
Anfangs waren wir ziemlich besorgt, es könnte sich eventuell um einen Tumor (…oder so…) handeln, denn der enorm starke Schmerz strahlt direkt hinter dem einen Auge aus…
Internet bildet und so fanden wir raus, dass es sich um einen entzündeten Nerv handelt…einseitig, ebenfalls auf derselben Seite tränt das Auge, und ein Nasenloch läuft…
…Bewegung lindert und Ruhe verstärkt…
Das Cluster Headache wird in der Regel ausgelöst, wenn die Innere Uhr aus dem Lot gerät!!! Oft geschieht dies im Frühjahr und im Herbst…man weiss allerdings noch nicht viel über diese relativ seltene Krankheit, doch in den meisten Fällen verlief der Krankheitsverlauf chronisch, weil es in der Regel nicht richtig diagnostiziert wurde und zum anderen falsch behandelt wurde…Tragisch, früher nannte man es auch “Selbstmord-Kopfschmerzen” weil der Schmerz so stark und unerträglich ist und die Betroffenen oft nicht erst genommen wurden…
Die Schmerz-Schübe treten oft in wiederkehrenden Intervallen auf…
Die Behandlung erfolgt nur entweder über reinen Sauerstoff über die Nase oder das rezeptpflichtige Triptan…
So machen wir uns am Sonntag-Morgen früh auf, um in unserem Quartier eine geöffnete Arzt-Praxis oder Apotheke zu finden…leider ergebnislos…
So nehmen wir den Bus in die City…schlussendlich benötigen wir Stunden, bis wir endlich einen Termin kriegen und das benötigte Rezept…dann Apotheke aufsuchen, zuerst etwas Essen gehen, damit Patrick endlich das starke Medikament einnehmen kann. Der Arzt drängte darauf, zuerst ein anderes Migräne-Mittel auszuprobieren, doch dies verstärkte eher den Schmerz noch mehr, anstatt ihn zu lindern!!! So nehmen wir den Bus zurück in unser stationäres Heim…und das andere Medikament ausprobieren, dass der Arzt nur sehr widerwillig aushändigen wollte…Doch wir sind enorm erleichtert, dass es bereits nach 5 Minuten wirkte und nach nur 10 Minuten ist der Spuk endlich vollständig vorbei!!! Triptan war die Lösung!!! Wir sind enorm erleichtert und hoffen, dass dieser lästige Cluster-Kopfschmerz nie mehr wiederkehrt!!! (…und Holz halten, bis jetzt hatten wir Glück und Patrick benötigte für “sein Problem” nur eine einzige Tablette!!!)
Irgendwie war der Druck, der Stress, die Sorge so gross, dass ich am folgenden Tag mal wieder eine riesige Fieberblase auf meiner Lippe habe…Freude herrscht!!! Meine Lymphknoten sind geschwollen und schmerzen tagelang, doch dies ist im Vergleich zu Patricks Schmerzen Peanuts…dies ist zwar auch schmerzhaft, hässlich und lästig, doch ich kenne es und weiss, dass es nach einigen Tagen auch wieder verschwindet…
So verlief unsere erste Woche zurück in Canada nicht ganz so reibungslos und wir waren keinen Teil so effizient wie wir eigentlich wollten…haben noch immer nichts erledigt…keinen Blog aktualisiert, keine Mails geschrieben, kein Fortbewegungsmittel gefunden, etc.…
Doch stressen wir nicht, denn schon vorab klärten wir mit Amber und Jeff, dass wenn diese 8 Nächte nicht ausreichen, um “Alles” zu erledigen und organisieren, ob wir allenfalls verlängern könnten…NATÜRLICH können/dürfen wir…
Also ihr Lieben, habt noch etwas Geduld mit mir, ich kämpfe mich laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangsam vorwärts