Reisetagebuch Teil 37…Medellín…Fort Lauderdale…

6./7. April…Wir nehmen um 5pm den Nachtbus nach Medellín, DER EHEMALIGEN DROGENHOCHBURG, bekannt durch den berüchtigten, unberechenbaren PABLO ESCOBAR!!!…ca. um 7 Uhr morgens kommen wir an, perfekte Zeit zum Frühstücken…

Pablo Emilio Escobar Gaviria, auch „El Doctor“, „El Patrón“ oder „Don Pablo“ genannt, (* 1. Dezember 1949 in Rionegro bei Medellín; † 2. Dezember 1993 in Medellín) war ein kolumbianischer Drogenhändler. Durch groß angelegten und erstmals in der Kriminalgeschichte industrialisierten Drogenschmuggel wurde er zu einem der reichsten Menschen der Welt. Allgemein wird er als einer der mächtigsten und brutalsten Drogenhändler angesehen, die es je gegeben hat….er lernte die Menschen das Fürchten und das Zittern…

Wir haben bereits eine Nacht in einem Hotel vorausgebucht über Booking.com…Unglaublich aber wahr, es handelt sich mal wieder um ein Stundenhotel!!! Man muss wieder Laute und Geräusche mitanhören, die man eigentlich überhaupt nicht möchte!!! Aber das Hotel ist zentral gelegen, sauber, die Mitarbeiter sind sehr freundlich und es ist günstig, also verlängern wir noch 4 Nächte (…auch weil es einfach bequem war…)…denn für den 12. haben wir einen Flug gebucht…es ist mal wieder eine Entscheidung gefallen, die schon lange, lange fällig gewesen war…Wir können all dieses frittierte Zeugs nicht mehr sehen, noch riechen, geschwiege denn ESSEN!!! Ebenso wenig mögen wir keine Eier, Reis und Bohnen mehr !!! Wir vermissen einfach nur frischen, knackigen Salat und Gemüse!!! Man wird von diesem Schrottessen einfach nur fett und feiss  Weinendes SmileyVor Wut kochen…Es benötigt bei uns beiden wirklich sehr, sehr viel, bis WIR nur noch essen um satt zu werden und ohne Lust & Genuss das “Futter” nur noch in uns reinstopfen…Dann wissen wir spätestens: es ist dringend Zeit etwas zu ändern!!! Aber wir waren tapfer und haben dieses eintönige Essen immerhin doch einige Monate ausgehalten…

Medellín, eine x-Millionen Stadt, soll eine der schönsten Kolumbiens sein…wir fragen uns nur: WO???

Also da wir nun endlich eine Entscheidung gefällt haben, müssen wir unsere längst überfällige Shoppingtour starten. Unsere grosse Mission: neue Schuhe und Kleider kaufen! Es ist einfach nur anstrengend und eine grosse Herausforderung, da soll mir mal wieder einer sagen “shoppen mache Spass”! (…stattdessen ist es einfach NUR ANSTRENGEND!!!) Das Angebot ist zwar riesig, aber überall irgendwelche unnötigen Glitzer und Klimbim dran,  Rüschchen oder irgendwas für meinen Geschmack “hässliches” und “überflüssiges”…

Des weiteren ist es mal wieder an der Zeit, einen Coiffeur aufzusuchen. Wie ich es liebe und nach meinem letzten Besuch in Mexico Vor Wut kochen, kein Wunder, dass ich diesem Besuch nun mit gemischten Gefühlen entgegenschaue…

Im ersten Salon wollten sie mir meine Haare nicht machen, weil sie angeblich nur spezialisiert ist auf Schwarze…da bin ich definitiv trotz viel Sonne noch zu wenig dunkel dafür Zwinkerndes Smiley

Beim 2. endete es im Desaster!!! Im sogenannten “Schönheitssalon” befanden sich 3  Frauen und 1 Mann zu meiner alleinigen Beratung, denn sie hatten ansonsten nichts zu tun und sassen nur gelangweilt rum…Gut, ich erklärte ihnen, dass ich frische, neue Strähnchen machen möchte, in 2 verschiedenen Farb-Nuancen (und nicht heller als sie jetzt sind), mit Folie, und dass ich meine Haare auf keinen Fall komplett färben möchte…Alles klar soweit?!?! Ja, aber ich hätte so viele graue Haare (…ich erklärte ihnen, dass diese vom vielen Ärger mit unfähigen Coiffeuren käme Zwinkerndes Smiley…), ob ich sie denn nicht alle zuerst färben möchte, um dann die Strähnen zu machen? NEIN! NICHT FÄRBEN, nur Strähnchen, denn ich hätte mit einigen grauen Harren kein Problem, denn ich bevorzuge einen natürlichen Look und bin ja auch keine 20 mehr Zwinkerndes Smiley…Also, soweit schien sie mich nun verstanden zu haben (…glaubte ich wenigstens…)…Doch dann möchte sie mir so ne dämliche Haube aufsetzen, um die Strähnchen zu machen…NEIN, BITTE MIT FOLIE!!! Dann merke ich aber, dass sie mit dieser Technik alles andere als vertraut ist, ich hätte mich eigentlich besser auf mein Gefühl verlassen sollen, und diese Mission augenblicklich abbrechen müssen…Aber nun war ich im Klinsch, da es nun wirklich mal wieder dringendst nötig war…Sie pflasterte nun irgendwie meine “Mèches” hin und als sie fertig mit ihrem Werk war, die Strähnen aufgebleicht genug waren, wusch sie mir diese Chemikalien wieder vom Kopf. Das Ergebnis war erschreckend! Viel zu hell und vorne in der Mitte einen riesen “Fladen”!!! Ich war schockiert!!! Sie schaute ihr Kunstwerk aber als “gelungen” an…Ich sagte ihr, dass ich so unmöglich auf die Strasse gehen kann! Also machte sie DAS, was ich eigentlich auf gar keinen Fall wollte, sie färbte mir meine gesamten Haare!!! Ergebnis: nicht besser!!! Ich war nun so ziemlich überfordert & ratlos, was ich nun aus dieser unglücklichen Situation machen sollte…Da es schon Abend war, dachte ich mir, ich verschaffe mir erstmals etwas Luft und gehe ins Hotel zurück, um Patrick das “gelungene” Ergebnis zu zeigen. Da das Licht im Zimmer aber etwas heller war als im Salon, sah ich aber das Ergebnis auch noch umso besser & nüchterner: ich war schockiert und wäre beinahe Amokgelaufen!!! Sie hat mir meine schönen blonden Haare allesamt grau gefärbt!!! Grau!!! Grau??? Ich hatte ja von Natur aus schon genug davon und mit meinen natürlichen konnte ich eigentlich soweit gut leben, aber nun noch diese Färbung!!! Der gesamte Glanz und das Leuchten von meinem Haar war verschwunden (…nun glich ich einer Maus…oder doch einem Elefanten???…)und ich zahlte ihr auch noch (zu) viel Geld dafür, damit sie mir mein Haar kaputt macht!!! Wie eine Furie ging ich wieder zurück zum Salon, in der Hoffnung, dass sie noch geöffnet hat. Wenigstens diesbezüglich hatte ich Glück, den 2 mutigen Männern auf den Frisier-Stühlen sei Dank!!! Ich machte also meinem Unmut Luft und sagte ihnen nochmals, dass ich mit diesem Ergebnis absolut NICHT GLÜCKLICH UND ZUFRIEDEN bin!!! Irgendwie wollte sie mich einfach nicht verstehen, denn das Ergebnis sei doch gut (Eigenlob stinkt!!!) und dass die Haare so glanzlos und stumpf seien, sei Mangel der Pflege (obwohl ich j-e-d-e-s-m-a-l nach dem Waschen eine Haarkur benutzen muss, denn sonst kann ich meine Haare gar nicht erst kämmen…)…Also “schliergt” sie mir nochmals eine andere Färbung aufs gesamte Haar…und morgen früh um 9 Uhr soll ich nochmals kommen, dann mache sie mir nochmals Strähnchen…Ich könnte heulen…Das Ergebnis ist schlussendlich besser, weder gut noch schön, NUR BESSER…und vor allem habe ich nun 2 Färbungen auf dem Kopf und 2 mal Strähnchen…GENAUS SO, wie ich es auf keinen Fall wollte!!!  Ich überlege mir noch lange, ob ich im Supermarkt mir noch eine Färbung kaufen soll, um den Schaden zu begrenzen, wollte meinem geliebten Haar aber nicht noch mehr Strapazen zuführen…obwohl es nun einen unnatürlichen Gelbton hat…na ja, grün wäre noch schlimmer gewesen…

Da ja eine Entscheidung vor wenigen Tagen von uns gefällt wurde, ist noch einiges zu erledigen…Wir müssen noch das notwendige ESTA Formular ausfüllen, warten mehr als 24 Stunden bis wir “grünes Licht” von den US Behörden kriegen, das uns schliesslich aufatmen lässt. Immerhin befinden wir uns ja in Kolumbien und in DER Drogenhochburg!!!…doch die Zeit alles noch zu regeln, planen und organisieren wird immer knapper…

12. April… Am Morgen treffen wir im Flughafen ein. Da wir bereits gestern Abend online eingecheckt haben, ist es am Schalter zum Glück nur noch eine kurze Sache, ohne unangenehme Überraschungen, wie bei vielen anderen Flugpassagieren. Bei der Spirit Air darf ein Gepäckstück nicht mehr als max. 18kg wiegen und ein bestimmtes Mass nicht überschreiten…sonst wird man enorm zur Kasse gebeten! Ansonsten kostet ein Koffer, wenn man es vorher ankündigt und es online eincheckt 30 Dollar. Viele Fluggäste packen ihre Koffer nochmals aus, lassen vieles hier zurück oder ziehen mehrere Kleiderschichten übereinander an und vergrössern ihr Handgepäck. Bei Spirit Air bezahlt man jede erbrachte Leistung nochmals extra…So gibt es im Flugzeug auch nichts gratis, weder Wasser noch irgendwelche Knabbereien…alles nur gegen Bezahlung…obwohl die Flugzeit zum Zielort etwa 3,5 Stunden betrugen. Aber für uns kein Problem, denn wir haben uns ja vorab erkundigt und vorgesorgt Zwinkerndes Smiley

Aber an und für sich ein gutes Prinzip und schlussendlich auch ein erfolgreiches! Die Fluggesellschaft Spirit Air ist auch in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit, als eine der wenigen überhaupt, welche auf Erfolgskurs ist!!!

Als wir landen ist es bereits dunkel und bis wir endlich durch die Passkontrolle sind, vergehen 2 l-a-n-g-e Stunden (verursacht durch die lange Warteschlange…)…dabei hätte ich doch schon längst aufs WC müssen!!!…doch die befanden sich erst NACH der Immigration!!!…da bereute ich es, dass ich meine Notdurft nicht doch noch im Flugzeug erledigte…

Die Fahrt mit dem Taxi zum gebuchten Hotel kostete uns schmerzhafte 80 Dollar!!! DAS TAT WEH!!!

Willkommen in Amerika!!! Willkommen in Fort Lauderdale!!!

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…dass wir uns schon so bald wieder auf amerikanischem Boden befinden werden?!?!?!?

Wir haben Hunger…Im Hotel fragen wir an der Rezeption, ob wir der Strasse nach rechts oder links folgen sollen, um ein Restaurant zu finden. Ach egal, es befinden sich überall viele Verpflegungsmöglichkeiten, Pizza, Burger, Chinese…Frohen Mutes und mit knurrendem Magen laufen wir los und laufen und laufen und laufen…Schliesslich geben wir auf und kehren noch immer mit knurrendem Magen zum Hotel zurück. An der Rezeption erkundigen wir uns nochmals…Ach, ihr seid zu Fuss unterwegs, OHNE FAHRZEUG?!?!? Okay, dann ist es viiiiiel zu weit!!! Wir haben aber Glück, der chinesische Lieferdienst hat noch gerade mal eine halbe Stunde geöffnet und so geniessen wir um 23 Uhr ein leckeres, üppiges Dinner…mit vollem Magen schläft sich’s zwar schlecht, aber mit leerem wäre es sicherlich auch nicht besser gewesen Zwinkerndes Smiley

Am folgenden Tag, ob wir wollen oder nicht, müssen wir noch unsere Mission: Shoppen, zu Ende bringen! Wolkenbruch, Regengüsse, weiter Fussweg, Lustlosigkeit hin oder her, da müssen wir durch!!! Immerhin, wir wurden dann doch noch fündig, haben endlich ein paar neue Schuhe gefunden, Hosen, etc…

Im Hotel auf unserer Etage befindet sich zum Glück noch eine Waschmaschine und ein Trockener, so ist das Abendprogramm bis in die späten Stunden auch so richtig SINNVOLL genutzt!…und sogar ein Bügelbrett und ein Bügeleisen befindet sich in unserem Zimmer! Was für ein Luxus und was für eine ungewohnte Tätigkeit zugleich!!!

14. April…Heute ist es soweit!!! Wir können es noch kaum glauben und sind schon riesig gespannt!!! An der Rezeption fragten wir nochmals nach, wie wir denn nun zum Hafen kommen. Sie meinte: NUR via Taxi!…nochmals 80 Dollar ausgeben?!?! Patrick fand aber nach langem Suchen im Internet heraus, dass es auch günstig mit dem Bus gehen müsste…Die Rezeptionistin riet uns davon ab, weil es viel zu kompliziert sei und es viel zu lange dauern würde…zudem sei Sonntag, da fahren viel weniger Busse und die verspäten sich gerne…pure Dramatik!!!…Egal, wir versuchen es trotzdem, schliesslich sind wir ja keine Amis! Wir starten früh und haben REICHLICH Zeit einkalkuliert…Die Busse sind pünktlich und obwohl wir 2 mal umsteigen müssen, sind wir viel zu früh dran!!! Die AMIS haben einfach keine AHNUNG, sie sind es einfach nicht gewohnt zu laufen, ÖV zu benutzen etc., statt dessen setzen sie sich einfach in ihr Auto und fahren los…

So setzen wir uns gezwungenermassen nochmals ins “Mc Do”, trinken was und überbrücken unsere Zeit, bis wir aufbrechen können…

Als wir dem Hafengelände näher kommen, sind wir schon mächtig von diesen riesigen Schiffen beeindruckt!!! Aber als wir dann vor “UNSEREM” stehen, noch viel mehr!!!

Einschiffung!!! Endlich Ferien!!! Da gesamte Prozedere ist so super organisiert und so viele Schalter sind gleichzeitig geöffnet, dass keine Wartezeiten entstehen…Über so eine super Organisation sind wir noch viel mehr beeindruckt! Wir kriegen gleich unsere beiden Bordpässe und dürfen “unseren” Riesenpot betreten…Die Celebrity Silhouette: Unser Zuhause für die nächsten 16 Tage!!!

Für die folgenden 16 Tage & 15 Nächte wissen wir schon, wo wir schlafen werden und uns verpflegen können Smiley Keine tägliche, mühsame Jagt danach…und dies für den Spottpreis für nur gerade mal 430 Euro pro Person!

Vom oberen Deck aus geniessen wir die herrliche Aussicht, den faszinierenden Hafen und die umliegenden Kreuzfahrtschiffe…Eins nach dem anderen tritt die Seereise an und verlässt den “sicheren” Hafen…

Um 17 Uhr ertönt ein lautes Hornen, das uns zusammenfahren liess, das Signal, dass wir gleich ablegen…und auch wir uns von dem “sicheren” Festland entfernen…in Richtung…???…oder Gegenrichtung…???…Sonnenuntergang!!! Smiley

Um den Abschied gebührend zu feiern spendiert die Celebrity Cruise allen Passagieren Champagner Smiley Cheers, so lässt es sich leben und geniessen!!!

By, by Amerika!!!