Reisetagebuch Teil 50…von West-Australien on the road nach Melbourne…10’000 km…

 

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…zur kleinen Orientierungshilfe Zwinkerndes Smiley

 

Vorbei an Denmark in Richtung Albany…Der Torndirrup NP nimmt fast die komplette Halbinsel ein. Er ist bekannt für seine windgepeitschten und vom Ozean geformten Klippen. Der Gap ist eine natürliche Spalte im Fels. Das Wasser fliesst durch die mächtigen Granitwände wie durch einen Kanal; durch den Sog entstehen fantastische Wellen. In der Nähe ist die Natural Bridge, eine gewaltige Brücke aus Stein.

 

 

Albany…mit seinen 25 000 Einwohnern, die grösste Stadt weit und breit, da aber heute Sonntag ist, sind alle Läden geschlossen…kein Shopping…und somit auch keine Vorräte-Aufstockung…Immerhin finden wir aber einen Wasserhahn, um unser Trinkwasser aufzufüllen Smiley  …zudem ist unser Wunsch-Campground besetzt…Am Strand sind die meisten Spots leider nur mit einem 4 WD zu bewältigen und da wir bereits Erfahrungen mit “im Sand stecken bleiben” (Lake Powell in den USA) vorweisen können, sind wir da äusserst vorsichtig mit Experimenten Zwinkerndes Smiley Da nützt kein Jammern…Weiterfahren ist angesagt, bis wir den nächsten Gratis-Hot-Spot entlang des Highways finden Zwinkerndes Smiley Australien ist wirklich ziemlich teuer und wir müssen schliesslich sparen wo es geht Zwinkerndes Smiley Immerhin haben wir ja unser mobiles Bett, unsere Küche, Koch-Anlage und Kühlschrank dabei…und eine “hinter den Busch-Toilette” bietet sich in dieser Wildnis auch fast überall an Zwinkerndes Smiley…nur sind diese Einheimischen Ungeziefer um einiges gefährlicher, tödlicher und aggressiver, als kaum auf einem anderen Kontinenten…Schlimmstenfalls gäbe es ja noch “Pampers” Zwinkerndes Smiley….haaaaaaaaaaaaaaaaa, an Ideen-Reichtum fehlt es uns jedenfalls nicht!!!

…aber da das Glück einmal mehr auf unserer Seite ist, finden wir auch für diese Nacht ein ruhiges Schlafplätzchen…und keine Schlange beisst uns in den Poooooooooooooooooooo Zwinkerndes Smiley

 

 

 10.2.14… weiter in Richtung Jerramungup und Ravensthorpe…minus ein Papagei Trauriges Smiley…immer diese suizidalen Vögel auf der Strasse!!! Im kleinen Ort decken wir uns wieder mit dem Nötigsten ein, füllen den Tank auf…Obwohl sich hier 3 ATM’s befinden, sind leider alle “out of order” und so fahren wir “erfolglos oder in diesem Falle trifft es eher: bargeldlos” zum nahegelegenen Rest-Area, wo wir die herannahende Gewitterfront abwarten und unser Nachtlager etwas früher aufschlagen als gewohnt…obwohl wir meist bereits zwischen 6 und 6.30 Uhr morgens losfahren, ist das Licht bereits sehr grell und ziemlich ermüdend…dafür geht um sieben Uhr abends bereits die Sonne wieder runter, und wir können uns früh schlafen legen…

 

 

Wie schön, nachts hat es geregnet & abgekühlt und so genossen wir es in “unserem Bett” zu liegen und dem Regen zu lauschen, der auf das Dach des Campervans prasselt…es erinnert uns an “die guten alten Zeiten” in Canada (11 Wochen Regen am Stück Zwinkerndes Smiley )

Tagsüber ist es wieder ziemlich stürmisch und regnerisch…herrlich!!! Was für eine willkommene Wohltat im ansonsten heissen Australien!!!

Da wir uns wie immer sehr früh schlafen legen, stehen wir natürlich auch demensprechend früh auf und so stärken wir uns jeweils nur mit einem “alle Geister weckenden” Kaffee, bevor’s wieder auf dem Highway weiter geht. Unterwegs nutzen wir dann eine Pause, um das Frühstück nachzuholen…an uns brettern die Road Trains vorbei…Trucks mit 2 Anhängern…mit um die 16 bis 20 Achsen…Mit etwas Glück bleibt sogar die Windschutzscheibe von unserem Fahrzeug vom Kieselhagel verschont…

 

 

Bei Hayden bewundern wir den faszinierenden “Wave Rock”, eine perfekt geformte Granitwelle, in unterschiedlichen Farben. Er entstand etwa vor 60 Mio. Jahren durch Verwitterung und Wassererosion; seine Streifenfärbung verdankt er dem mineralischen Wasser aus den örtlichen Quellen… Gleich nebenan befindet sich ein Campingplatz, mit Dusche… und da es mal wieder an der Zeit ist für eine wohlduftenden, schaumige “Körper-Säuberung”, lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen…obwohl wir noch immer keinen funktionierenden ATM gefunden haben und wir nicht mehr viel Bargeld in unserer Geldbörse haben, ist es uns das doch wert und immerhin haben wir noch etwas Benzin im Tank und Lebensmittelvorräte befinden sich auch noch in “unserer Wohnung”…also: take it easy Zwinkerndes Smiley

 

 

Am nächsten Morgen machen wir unterwegs einen kurzen Stopp bei den Mulka Caves, einer bedeutenden Stätte der Höhlenkunst mit über 450 Zeichnungen und Handabdrücken…bevor es dann weiter auf holperigen über 100 km Gravel Road in Richtung Norden geht…In Southern Cross finden wir dann endlich eine Tankstelle, einen ATM und sogar eine Apotheke, denn seit wir bei Richard waren, habe ich tagtäglich sehr starke Rückenschmerzen…haha, mit fortschreitendem Alter kommen langsam die Beschwerden…Nein eher, weil sein Gästebett so weich war und zum anderen, weil er eigentlich nur einen 2 Plätzer-Flitzer hat und ich, weil ich kompakter bin als Patrick, mich meist hinten verkrümmt auf den “Notsitz” gepflanzt habe…beginnt nun langsam aber sicher meine leidgeplagte Wirbelsäule an zu rebellieren…

 

 

Das australische Gemurmel ist nicht einfach zu verstehen…Die Menschen sprechen, als würde sich in ihrem Mund noch Kartoffelbrei  befinden…oder, als wären sie zu “faul”, um ihren Mund zum Sprechen zu öffnen…schon irgendwie ein spezielles Volk…wir können es noch nicht so richtig deuten, noch einordnen…ja, warten wir mal…aber irgendwie können wir noch nicht so richtig “warm” werden mit den Aussis…

Aber in dieser Einsamkeit und Öde, irgendwie auch kein Wunder…da muss man ja irgendwie “EIGEN” werden Zwinkerndes Smiley

Vor den Toren der Gold Mine Towns übernachten wir nochmals auf einem Rest-Area….irgendwo im nirgendwo…so wie wir’s lieben…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

13. 2… Kalgoorlie-Boulder, gilt als eine Erfolgsgeschichte des Outbacks. Die Wohlhabende Stadt schmücken gut erhaltene historische Gebäude, und es gibt Strassen, die so breit sind, dass Kamelkarawanen auf ihnen wenden können – eine Notwenigkeit in den Goldgräberstädten der Jahrhundertwende. Die beständigste und produktivste der westaustralischen Goldstädte ist noch heute das Zentrum des Bergbaus in diesem Teil von WA (Westaustralien).

Busch, harte Jungs, Spielhöllen, Bordelle, Kirchen und Minenarbeiter in Overalls, die ihren Lohn in Bars, in denen sie von leicht bekleideten Damen bedient werden, investieren – all das erinnert in der Grenzstadt noch immer an den Wilden Westen…

Es gibt eine Aussichtsplattform, von der man einen beeindruckenden Blick auf den Super Pit werfen kann. Unglaublich, die haushohen Lastwagen, die in der riesigen Grube umherdüsen, wirken von hier aus wie Spielzeugautos! Man hat den Grössen – Vergleich aber erst, wenn man einen Winzling von Mensch neben diesen riesigen Maschinen stehen sieht. Ein Wahnsinn!!!

Die freigelegten Felswände sind rot, schwarz und grau gefärbt…es wirkt irgendwie wie ein Kunstwerk…Wirklich beeindruckend, so eine riesen Mine mal aus Nähe zu sehen, aber wiederum auch ein Irrsinn, wie hier und überall die Erde ausgebeutet wird…

 

 

 

In einem Outdoor-Geschäft ergattern wir uns 2 Goldwäscher-Pfannen. Wahrscheinlich kommen sie aber in Australien eher nicht in den Einsatz, aber sicherlich in Neuseeland Smiley 

Sicherheitshalber stocken wir unser Trinkwasser und Gas nochmals auf, bevor wir uns von der Zivilisation verabschieden…denn es geht in Richtung Nullarbor Plain

 

 

…von Norseman nach Ceduna sind es rund 1200 km…Dazwischen verläuft ein Streckenabschnitt 145 km nur GERADEAUS (…eine der längsten geraden Strecken der Welt… der sogenannten Ninety Mile Straight) !!!

 

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Wiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie langweilig…wiiiiiiiiiiiiiiiiiie monoton…

Aber “zum Glück” landet ein Riesen-Vogel beinahe in unserer Windschutzscheibe, so wird wenigstens mal wieder etwas Adrenalin freigesetzt und wir sind innert Sekunden wieder wach und top fit!!!

Eigentlich dürfte man 110 km/h fahren, doch da unser kleines Gefährt relativ hoch ist und wir immer wieder von heftigen, fiesen Seitenböen überrascht werden, tuckern wir etwas gemütlicher von west nach ost…Eins haben wir ja: ZEIT Zwinkerndes Smiley

Nebenbei futtern wir Rüebli, Knoblauch und Co wie die “Pickten”, denn in Eucla befindet sich der erste Check-Point, bezüglich Frucht-Fliegen-Quarantäne…Grenze West-Australien nach Süd-Australien

 

 

Langsam kommen wir der Küste wieder etwas näher und es bieten sich immer wieder herrliche Lookouts…nur geniessen kann man sie leider gar nicht wirklich, denn die unzähligen lästigen Fliegen wittern schon wieder ihre Chance und stürzen sich auf all unsere, für sie erreichbaren, feuchten Körperöffnungen…pfuiiiiiiiiiiiiiiiii, pfuiiiiiiiiiiiii…

 

 

…unterwegs nutzen wir die Gelegenheit eines Roadhouses, um eine Dusche zu nehmen…Herrlich, wie neu geboren!!! An diesem Highway befindet sich ca. alle 200 –  250km so ein Roadhouse (ähnlich unserer Autobahn-Raststätten), was eigentlich nicht viel mehr ist als eine einfache Tankstelle, Minishop, mit Toiletten und Duschen…vor allem gedacht für die vielen Truck Fahrer, aber stehen auch jedem anderen zahlenden “Stinker” zur Verfügung Zwinkerndes Smiley In Australien nennen sich die langen Lastenzüge mit bis zu ca. 20 Achsen, Road-Trains…mach denen ja Platz, sonst schieben sie dich gleich zur Seite…

Normalerweise bratet man hier bei 40 Grad plus…wir haben Glück und kommen in den seltenen Genuss, dass es kalt ist und wir sogar FRIEREN!!! Aber Hallo, in Australien im Sommer, mit allem haben wir gerechnet, aber bestimmt zuletzt damit, dass wir hier frieren werden!!! Anscheinend auch hier, ein aussergewöhnliches Jahr, ein aussergewöhnlicher kalter, nasser Sommer!!! Aber uns soll es nur recht sein, wir ziehen etwas frischere Temperaturen den 40 Grad vor…uns so fahren wir gemütlich und gelassen den endlos langen Strassen und Weiten entgegen…

Weil man ja viele Stunden mit monotonem Fahren verbringt, es sehr wenig Verkehr hat, winkt man sich jeweils zu…so hat man zumindest etwas Bewegung, Abwechslung und ist mal wieder für einen kurzen Augenblick beschäftigt…

Einzig was uns ein wenig enttäuscht ist, dass wir so wenige Tiere sehen…anfangs noch Vögel, aber auch die machen sich in dieser endlosen “Prärie” rar und rarer…einmal sahen wir einen Adler, der sich auf ein frisch überfahrenes Känguru hermachte…3 Dingos…einige Emus und wenige lebende Kängurus (nebst den plattgefahrenen am Strassenrand Trauriges Smiley)…auch all die Wombats verstecken sich in ihrem Bau, sodass wir keinen einzigen zu Gesicht kriegen.

 

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Der Sündenbock der Nation – Der Dingo

In australischen Anekdoten und Buschliedern wird kaum ein anderes Tier so oft erwähnt wie der Dingo. Ihm werden hohe Intelligenz, List und Wildheit ebenso zugeschrieben wie Lust am Töten. Die meisten Australier, besonders die Farmer, sehen in ihm nur einen Schädling, den es zu vernichten gilt.

Mit der Besiedelung durch die Europäer und der Einführung der Schafe veränderte sich auch das Leben des Dingos. Gegen ihn wurde das längste Bauwerk der Erde errichtet: der Dingozaun (ursprünglich 8 – 10’000 km lang, heute noch ca. 5’000 km). Er sollte die grossen Schafherden vor dem “blutrünstigen” Tier schützen. Die Regierung setzte Kopfpreise auf Dingos aus, und sie wurden erbarmungslos gejagt, sogar mit Strychnin vergiftet. Das Bild des mordlustigen Killers, der ganze Schafherden reisst, wird auch heute noch von Generationen zu Generationen weitergegeben – und der Dingo mit verwilderten Hunden verwechselt.

Tatsächlich besteht die Nahrung der Dingos hauptsächlich aus Kängurus, Ratten und Kaninchen. Nutztiere wie Schafe oder Rinder nehmen nur eine untergeordnete Stelle in seinem Speiseplan ein (1-7 %).

Über Ursprung und Abstammung des Dingos gibt es verschiedene Theorien. Die geläufigste ist, dass er von indischen Wolf abstamme, und mit den Aborigines eingewandert ist. Heute gibt es jedoch nur noch wenige reinrassige Dingos, da sich die Rudel mit verwilderten Hunden gemischt haben.

 

 

 

 

16.2… In Ceduna angekommen, Ende der Nullarbor Plain…zurück in der “Zivilisation”!!! …Besonders die unzähligen Windräder der Wasserpumpen und das weite, öde Farmland machen es uns bewusst…

 

 

Hier heisst es erneut Kontrolle, wegen der grossen Frucht-Fliegen-Problematik…wir dürfen weder Früchte, Gemüse, Honig, Pflanzen, etc.…dabeihaben…yeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, wir haben alles aufgegessen, zwar machten uns die Blähungen nun mächtig zu schaffen (in der Nase und im Darm Zwinkerndes Smiley ), aber egal…lecker war’s Smiley mit geöffnetem Mund

Ach jaaaaaaaaa und plötzlich haben wir 2,5 Stunden Zeit “verloren” und müssen unsere Uhren nach vorne drehen…Sinn oder Unsinn??? Die Sonne geht nun etwa um 8 Uhr auf und erst um 8 Uhr runter…und so macht es wegen der Wild-Tier-Gefahr auf den Strassen absolut keinen Sinn, früher loszufahren…denn genau zu diesen Zeiten sind sie am aktivsten und somit am ehesten anzutreffen…also sind wir sozusagen gezwungen worden, morgens etwas länger liegen zu bleiben, aber bei diesen eisigen Temperaturen fällt uns dies relativ leicht…

 

 

 

 

Auf der westlichen Seite fahren wir wiederum der Küste entlang die Eyre Peninsula (Halbinsel) hinunter.

Murphys Haystacks…eine eindrucksvolle Gruppe kugelrunder “Inselberge” – farbenfrohe Granitfelsen, die über Jahrmillionen von Wind und Wetter geformt wurden…umgeben von Weizenfeldern…

 

 

In der Venus Bay ziehen uns die faszinierende Pelikan-Schwärme in den Bann.  In grossen Schwärmen werden sie natürlich von den Fisch-Abfällen angezogen, die ihnen die grosszügigen, herzerweichenden Fischer hinterlassen…Ein witziger Vogel…aber so geheuer ist er mir mit seinem riesigen Schnabel auch wieder nicht…so halte ich mal wieder freiwillig den “Sicherheits-Abstand” ein…

 

 

…und natürlich wie an jedem anderen Ort am Wasser, darf auch hier der obligate Anglersteg nicht fehlen…und wenn man die Holzwägelchen und deren Schienen sieht, kann man sich gut vorstellen, was für riesen Kaliber die Fischer oft an Land ziehen müssen!!!

 

17.2…nördl. von Elliston hatten wir gestern unser Nachtlager aufgeschlagen, direkt am Meer, so können wir vor dem Schlafengehen noch einen wunderbaren Abendspaziergang geniessen… und frische Meeresbrise einatmen…

 

 

Am Morgen starten wir den Scenic “Great Ocean Drive”…Immer wieder lassen wir unseren Blick über herrliche Klippen und ins weite, türkisfarbene Meer hinaus schweifen…und da wir wie immer früh dran sind, begegnen wir kaum einer Menschenseele und können die Ruhe und tolle Stimmung auf uns wirken lassen…

 

 

Der wilde Küstenabschnitt bietet zudem prima Möglichkeiten zum Lachs fischen. Patrick hat es natürlich schon gereizt (…und mir wurde der Mund auch schon wässrig Zwinkerndes Smiley ), aber da wir keine Ausrüstung dabei haben, muss auch dieses Vergnügen bis auf Neuseeland warten…

Auf dem Weg zu Locks Well, muss ich eine Vollbremse reissen, weil so eine hässliche, ledrige Echse sich nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung sie nun die Strasse überqueren möchte und im Zweifelsfall bleibt sie mal lieber in der Mitte stehen…Patrick steigt aus dem Fahrzeug und sucht sich am Strassenrand einige kleine Kieselsteine, aber das doofe Ding scheint sich keinen einzigen Millimeter bewegen zu wollen…es hat nun die Wahl, von einem grossen Stein erschlagen zu werden, vom Auto überfahren oder endlich in die Gänge zu kommen und seinen Hintern in Bewegung zu setzen…

 

 

Eine Riesentreppe, die Staircase to Heaven, führt mit 283 steilen Stufen zum Strand hinunter…wir zählen nicht nach Zwinkerndes Smiley

 

 

Cummings Monument Lookout…Wir fahren ungebremst an dem Coffin Bay Nat. Park vorbei, da wir unterwegs noch immer keinen einzigen ATM finden konnten…und nur noch mit 10 Dollar im Portemonnaie, ist es ratsamer, keine grossen Extra-Loops mehr zu fahren, denn der Tank ist schon fast leer…So brausen wir auf direktem Weg nach Port Lincoln, und hier in dieser grösseren Stadt, ist wieder alles zu finden und kriegen, was wir benötigen…sogar einen funktionierenden Geldautomaten!!! Wir sind gerettet!!!

 

 

Der angrenzende Park ist zwar ein ziemlicher Flop…und die vielen Schotterstrassen in erdenklich schlechtem Zustand sind sehr ermüdend und was wir zu sehen kriegen, sind eigentlich nur “Angelplätze”…und da wir ja leider mit keinem Fischer-Equipment ausgerüstet sind, ziemlich langweilig…

 

 

Eigentlich kamen wir hierher, um möglichst viele Tiere zu sehen, so wie es uns der “Reiseführer” auch versprochen hat. Als wir aber am Morgen doch noch 3,4 Kängurus zu Gesicht kriegen und unterwegs zu den Dünen sich noch einige Emus aus den Busch-Savannen auf die Strasse getrauten, ist unsere Welt halbwegs wieder in Ordnung…denn die Hauptgründe für uns überhaupt nach Australien zu kommen, waren die Natur und natürlich die einzig artige Tierwelt…

 

 

…fragwürdig ist jedoch nur, muss man in einem Nationalpark unbedingt mit Quads oder anderen 4×4 Fahrzeugen unbedingt auf diesen Dünen rumbrettern?!?!?! Dachte eigentlich zuvor immer, das ein Nationalpark – Label, für Schutz und Erhalt der Flora und Fauna steht…

 

 

Interessant, diese Schnecken scheinen sich hier besonders wohl zu fühlen Zwinkerndes Smiley

 

Das Känguru…DAS Nationalsymbol von Australien

…ist vermutlich das bekannteste Tier des Kontinents. Derzeit leben etwa 50 verschiedene Arten mit rund 90 Unterarten in Australien. Bis auf das Moschusrattenkänguru, das sich auch von Insekten ernährt, sind alle Pflanzenfresser. Ihre Verbreitung beschränkt sich nicht, wie allgemein angenommen, ausschliesslich auf Australien. So leben z.B.  Baum- und Busch-Kängurus auch in den Urwaldgebieten von Papua-Neuguinea und eine Unterart des Filanders auch auf den Aru- und Bismarckarchipel wie auch, von Menschen eingeführt, in Neuseeland.

Kängurus leben in Steppen, Wäldern, Bergen und offenen Ebenen. (…die toten sind im Kühlregal der Supermärkte erhältlich…oder werden zu Dosenfutter  für Haustiere verwertet…)

Schon bald nach der Einwanderung der ersten Siedler veränderte sich der Lebensraum für die Kängurus. Die Farmer rodeten Wälder, nutzten Weideland für ihre Schafe, veränderten Wasserläufe und führten unbekannte Pflanzen und Tiere ein. Diese Veränderungen schadeten vor allem den vielen kleinen Känguru-Arten und brachten einige an den Rand der Ausrottung. Im Gegensatz dazu vermehrten sich die grösseren Arten zunehmend. Zu Tausenden weiden sie mit dem Vieh zusammen das spärliche Gras ab oder sammeln sich an den Letzten, schon halb ausgetrockneten Wasserlöchern. Die Folge: die Regierung gab sie zum Abschuss frei. Millionen Kängurus wurden erlegt; bis 1965 wurden jedes Jahr 1,5 Millionen Kängurufelle exportiert….Nach wie vor werden Tiere der grossen Känguru-Arten mit staatlicher Genehmigung geschossen, teils von professionellen Jägern, teils von erbosten Farmern, die jedes Känguru als Plage ansehen, teils von schiesswütigen Grossstadt-Cowboys, die nur ihren Spass haben wollen. Gejagt wird nachts mit Scheinwerfern, die die Tiere blenden.