Reisetagebuch Teil 64…Tupiza und traumhafte Uyuni Tour…einfach speziell, unglaublich, gewaltige Landschaften!!! Man kann es nicht fassen, wenn man es nicht selber gesehen und erlebt hat
23.11.2014…Yeeeeeee, auf nach Bolivien!!! An die Grenze von Humahuaca nach La Quiaca sind es gerade mal lockere 2 Stunden. Dann spazieren wir etwa einen Km zum Grenzübergang. Die Beamten beiderseits erweisen sich als sehr freundlich und zuvorkommend…Erstaunlicherweise wollen sie nicht mal eine “inoffizielle” Bearbeitungsgebühr einkassieren Mit einer “Erlaubnis” dürfen wir uns nun 90 Tage in Bolivien aufhalten, und reisen somit in das indigenste Andenland Südamerikas ein
Nächste Mission: Geldmaschine aufsuchen…dann ein weiterer Km Fussmarsch zum Busbahnhof…Um 13 Uhr steigen wir in eine Klappermühle ein, die uns in knappen 1,5 Stunden von dem Grenzort Villazon nach Tupiza bringt…Am Busterminal lernen wir eine weiteres Touristenpaar kennen, das auf dem selben Weg wie wir unterwegs ist…Alexandra und Andreas, aus Deutschland…
Die meisten Reisenden, die sich nach Tupiza verirren, sind eigentlich nur hier, um von hier aus in das “Reserva National de Fauna Andina Eduardo Avaroa“ zu gelangen und zum legendären Salar de Uyuni…
Vor etwa 20 und 12 Jahren besuchte ich diese beiden einzigartigen Plätze bereits von San Pedro de Atacama (Chile) aus…und weil es wirklich so gewaltig ist, musste ich unbedingt ein 3. Mal hierher kommen und diese Schönheiten Patick zeigen und natürlich mit ihm teilen…
Anfangs waren uns die beiden Deutschen sehr sympatisch und angenehm, später stellte sich aber heraus, dass beide extrem kompliziert sind, sich unglaublich schwer tun eine Entscheidung zu treffen und beides Hypochonder sind!!!
Tupiza, mit seinen rund 23 000 Einwohnern ist sehr beschaulich, ruhig, freundlich, angenehm…hier scheinen die Uhren etwas langsamer zu ticken als im übrigen Bolivien.
Wir fühlen uns in dem kleinen Hostel “Bien te fue”, das von der aufgestellten Paula (und ihrer Mutter) geführt wird, sehr wohl. Es hat gerade mal 5 Zimmer, welche sehr sauber sind, doch die Gemeinschafts-Bäder würden schon mal wieder eine gründliche Reinigung vertragen. Doch Paula macht dies mit ihrem Charme und Freundlichkeit allemal wieder wett, dass wir locker darüber hinweg schauen können Unser Motto: einfach nichts anfassen, nichts hinlegen und nirgends ankommen
und für 12 Dollar (inkl. Frühstück) darf man schliesslich auch keine zu hohen Ansprüche haben!!!
Alexandra und Andreas hatten ein hin-und her…sie gingen auch andere Unterkünfte anschauen, und konnten einfach keine Entscheidung treffen…kaum getroffen, wurde sie auch gleich wieder umgestossen, weil sie doch wieder irgend etwas störte…Schlussendlich entschieden sie sich für eine andere Bleibe…
Das selbe nochmals, wenn es darum geht “wo essen wir”??? Da ist es nicht sauber genug…dort nicht chic oder gemütlich genug…da passt ihnen die Menü-Auswahl nicht…etc., etc…. …echt, mit denen Beiden könnte man schlicht wegs verhungern!!!
Schon vorab haben wir abgemacht, dass wir ja gemeinsam die 4 Tages-Tour nach Uyuni unternehmen könnten…Am ersten Tag nach Ankunft in Tupiza hatte Alexandra schon mit der Höhe zu kämpfen, was sich bei ihr mit Atemlostigkeit und heftigen Kopfschmerzen bemerkbar machte. Wir sagten ihnen, sie sollen sich unbedingt genügend Zeit zum Akklimatisieren nehmen, denn dies wäre sehr wichtig. Doch sie meinten, dass sie übermorgen auf jeden Fall aufbrechen wollen…
Uns egal, denn wir haben bewusst genügend Zeit bereits im Argentinischen Hochland verbracht, um uns langsam an die Höhe zu gewöhnen. Patrick ist eh schon ein Kopfschmerz und Migräne Kandidat, da wollten wir auf keinen Fall etwas herausfordern, noch riskieren…
Tupiza liegt etwa um die 3000 m…klar, auf dieser Höhe, dazu die grelle, brennende Sonne sind nicht zu unterschätzen…jede kleinste Anstrengung bereitet einem Atemlosigkeit…
Wir klappern mal diverse Tourenanbieter ab, um Preis-Leistung zu vergleichen. Es ist eine Tortur…Immer haben die beiden Deutschen etwas zu beanstanden…entweder ist das Fahrzeug zu alt…ein Sprung in der Windschutzscheibe…keinen Aircon…und blablabla…jedoch werfen sie keinen Blick auf den Fahrer, noch sprechen sie ein einziges Wort mit ihm??? Irgendwie schräg, denn für uns muss vor allem das Zwischenmenschliche stimmen, der Rest ist dann Nebensache…Wir sind viel spontaner und das Bauchgefühl hat uns bis anhin zum Glück selten im Stich gelassen…
Schlussendlich können wir uns alle 4 für einen Veranstalter einigen: Tupiza Tours hat das Rennen gemacht, der Pionier unter den Veranstaltern…Für die 4 tägige Tour bezahlen wir inkl. Fahrer (der auch als Guide fungiert), Köchin, Fahrzeug, Essen, Übernachtung…1250 Bolivianos, was etwa 180 US Dollar entsprechen…(exkl. Eintritte, die etwa nochmals 30 Dollar zusätzlich kosten)…
Am Tag vor Aufbruch ins Abenteuer decken wir uns in der Apotheke nochmals mit reichlich Knoblauchtabletten (die ein Furzkonzert gewährleisten ) ein, denn die verdünnen präventiv das Blut. Für die Notfälle nehmen wir gleich noch die von allen Einheimischen hoch gelobten “Sorojchi-Pills” mit…Sicher ist sicher…
26.11.14…Los gehts…Vamonos…Vamonooooos……Um 8 Uhr morgens ist das Dach des 4×4 vollgepackt mit reichlich Benzinkanistern, Gas zum Kochen, Trinkwasser, Essen und unserem Gepäck…
Wir (d.h. Alfredo, unser Fahrer und Guide…seine Frau Marlen, die die Rolle als Köchin übernimmt…die beiden Deutschen und unsere Wenigkeit…) starten unsere 4-tägige Tour auf einer Höhe um die 3000 m, bei strahlend blauem Himmel. Es ist enorm heiss und es brutzelt. Bei diesem Klima schmieren wir uns morgens immer gleich mit dem Sonnenschutzfaktor 50-zig ein, Sonnenbrille und Sonnenhut aufsetzen ist Pflicht…denn die Sonne ist so grell und intensiv, die darf man auf gar keinen Fall unterschätzen…sonst lacht am Ende noch der Krebs…
Alfredo erzählt uns, dass die farbigen Zottel (Flor…Blume genannt) in den Ohren der Tiere, auf den Besitzer hinweisen. Denn weit und breit ist ja kein einziger Zaun zu erkennen…Jeweils Jan./Februar findet ein Fest statt, wo die Lamas mit den bunten Blumen neu markiert werden und angeblich wechselt auch jedes Jahr die Farbe…wenn das nur mal kein Durcheinander gibt!
Die Landschaft ist enorm abwechslungsreich… mal zerklüftete Felsen, Vulkane, Berge…dann aber wieder karges Weideland mit grasenden Lamas, Alpacas, Guanacos und Vicunas…Die “Anden-Kamele” werden seit Jahrtausenden als Haustier gehalten, denn Genügsamkeit, Ausdauer und die Eignung für Höhen über 4000 m machte sie schon in der Inka-Zeit zu wichtigen Nutztieren.
Herrlich, wie diese Tiere posieren oder mit einem “hohlen Rücken” durch die Gegend stolzieren, als würden sie gerade an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen oder wären sie die Queen höchstpersönlich!!!
Ach ja, zudem sehen wir hier das erste Mal Anden-Strausse! Die Tiere sind zwar geschützt und eine Rarität, doch deren Eier nicht, die dürfen gegessen werden?!?! Ergibt dies irgendwelchen Sinn??? Muss vielleicht an der Höhe liegen, dass ich es nicht schnalle!!!
Der tiefe Südwesten Boliviens gehört zu den rausten Gegenden der Welt…Die Temperaturen schwanken zwischen bitter kalt und extrem heiss, dazu der eisige Wind, der einem um die Ohren bläst.
Dennoch, es ist eines der schönsten, faszinierendsten Gegenden dieses Planeten! So manch Sehenswertes von überraschender Schönheit verbirgt sich in diesem abgelegenen Winkel des Landes. Die surreale Landschaft ist fast baumlos, dafür bunte Felsen und Gestein, goldgelb leuchtende Grasbüschel, grüne Moosgewächse, welcher dieser öden (öde, aber schön!!!) Gegend einen herrlichen Farbtupfer verpassen…
Eine Traumgegend!!!
In San Antonio de Lipez, 4200 m, machen wir eine kurze Mittagspause. Da Marlen das Essen (Zuhause) schon gut vorbereitet hat, dürfen wir uns nach kurzen 10 Minuten bereits an den gedeckten Tisch setzen und uns mit einer leckeren Mahlzeit stärken. Schliesslich dürfen wir nicht zu viel Zeit verlieren, denn es steht Heute noch ein langer Weg vor uns…
Es geht mir immer wieder ein und derselbe Gedanke durch den Kopf: Wer kann hier nur freiwillig leben??? Ich glaube, ausser dem Himalaya Gebiet gibt es keinen anderen Flecken auf dieser Erde, dem man so extrem schwierigen Konditionen ausgesetzt ist!!! Das Leben der wenigen Menschen hier muss sehr hart und enorm einsam sein. Immerhin haben sie nun meistens eine Stromleitung die direkt in ihr bescheidenes Heim führt, oder zumindest versorgt sie ein auf dem Dach deponiertes Solarpennel…So haben sie wenigstens den kleinen Luxus, vielleicht für einige Stunden am Abend im “Hellen” zu sitzen…Diese Überlebenskämpfer sind für mich alles wahre Helden!!!
Etwas später machen wir einen Halt bei den Ruinas. Diese ärchäologische Anlage nennen die Einheimischen auch “das kleine Macchu Picchu”…eigentlich weiss man nur sehr wenig darüber…Man nimmt aber an, dass sich die Inkas wegen des reichen Silber-Vorkommens hier niederliessen. Später übernahmen natürlich die Spanier diese lukrative Mine…(…die spanische Krone…im Namen der Kirche…)
Alexandra hat mit der Höhenkrankheit zu kämpfen (was uns natürlich alles andere als überrascht!!!)…Bei ihr zeigt es sich in extremen Kopfschmerzen und Übelkeit. Wirklich ein Fehler, wenn man nicht auf seinen Körper hört, denn er zeigte deutliche Signale bereits in Tupiza (auf 3000 m)…und nun befinden wir uns auf 4855 m!!!
Kurz noch zur Höhenkrankheit: Als Höhenkrankheit bezeichnet man einen Komplex von Symptomen, der bei Menschen auftritt, die sich in grosse Höhen von über 2500 m begeben oder dort leben. Die Leitsymptome sind Kopfschmerzen, dazu kommen häufig Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwäche, Atemnot, Schwindel, Benommenheit, Ohrensausen und Schlafstörungen.
Die Höhenkrankheit kann in ein akutes und lebenbedrohliches Höhen-Hirn-Ödem übergehen, auch kann sich ein ebenfalls lebensgefährliches Höhen-Lungen-Ödem bilden…
Darum, um Schlimmeres zu vermeiden ist eine gute Akklimatisation dringendst empfohlen!!! Und egal wie fit und sportlich man ist, es kann JEDEN treffen!!!
Die Einheimischen trinken präventiv reichlich Tee des Cocastrauches und kauen tagsüber stundenlange deren Blätter. Die Wange unseres Fahres ist immer “dick”, weil er immer noch mehr Coca-Blätter in sich reinstopft. Aber sie sollen auch eine Aufputschwirkung, wie die des Koffeins haben. Die Blätter schmecken ziemlich bitter und die Wange wird ziemlich schnell taub (sowie beim Zahnarzt, wenn man eine Spritze kriegt…)…ein eigenartiges Gefühl…
Da ist mir die tibetische Wirkung des Buttertees doch lieber…
Obwohl es Alexandra so schlecht geht, verstehe ich nicht, dass sie so lange wartet, um endlich eine Sorojchi Tablette runterzuschlucken. Sie ist dem Heulen nahe und hat Angst, vor einem möglichen Hirnödem oder einem Herzkasper…
Heute haben wir stunden- und kilometermässig den längsten Reisetag vor uns…gute 400 km, doch bei diesen unbefestigten Staubpisten kann es eine Ewigkeit dauern, vorallem, wenn man sich nicht wohl fühlt und die tolle Gegend nicht geniessen kann…dann ist es die reinste Tortour!!! Die Reise ist enorm anstrengend, auch wenn man ansonsten top fit ist, kann der eine oder andere durchaus an seine Grenzen kommen…
Kurz vor 19 Uhr treffen wir schliesslich in Quetena Chico (rund 4800m), einem kleinen Dorf ein, wo wir für heute Nacht unser Lager aufschlagen werden. Da es kurz vor dem Eindunkeln ist, müssen wir uns alle beeilen und mitanpacken, damit wir schnell noch das Fahrzeug entladen können. Dann möchte Alfredo dringendst mit Alexandra und Andreas zum Arzt fahren. Ich soll mit um zu übersetzen. In dem Moment wo wir losfahren, finden die Beiden, dass es eigentlich nicht nötig wäre und sie lieber doch noch einmal abwarten würden.
Hallo??? Ich verstehe die Beiden echt nicht!!! Den ganzen Tag dieses Gejammer und Rumgequängel und nun wo sich die Möglichkeit für einen Arztbesuch bieten würde, Alfredo alle Hebel in Bewegung setzt, wollen sie streiken??????? Und wie immer bin natürlich ich die Doofe, weil ich natürlich diejenige bin, die Alfredo den Sinneswandel erläutern muss…gut ist er sooooooo geduldig und hat Nerven wie Drahtseile!!!
Doch im kleinen “Centro de Salud” (Gesundheitszentrum) ist heute niemand anzutreffen…Andreas verliert völlig die Nerven und redet partout englisch auf den “nichtsverstehenden” armen Alfredo ein. Er verlangt einen englisch sprechenden Übersetzer, den es hier in der absoluten Pampa natürlich nicht gibt!!! Andreas möchte am liebsten augenblicklich die Tour abbrechen, aber das ist in dieser abgeschiedenen Region “so schnell” nicht möglich!!!
Alfredo fährt zu einem anderen Haus und klopft da an dessen Tür. Der Mann meint, dass im Nachbardorf im Notfall ein Arzt zur Verfügung stehen würde…
Aber die beiden Deutschen meinen, es wäre ja im Moment nicht mehr so schlimm und es gehe ihr nun schon wieder einiges besser…???…
Alexandra erzählt mir dann, dass sie ab und an ein Problem mit ihrem entzündeten Herzmuskel hat…und dadurch auch Puls- und Herzrythmus-Störungen hervorgerufen werden…Die vergangenen Stunden hätte ihr Herz so sehr geschmerzt und sie hatte solche Angst ausgestanden…Möchte aber trotzdem NICHT zum Arzt?!?! Wenn sich einer mit Höhenkrankheit auskennt, dann er!!!
Ehrlich gesagt, versteh ich die Beiden überhaupt nicht, dass sie die Höhenkrankheit nicht erster genommen haben und sie sich möglicherweise einer grossen Gefahr aussetzen!!! Sie haben ja noch 2,5 Monate Zeit, bis sie wieder Nachhause fliegen, WARUM hören sie nicht auf die Signale des Körpers?!?! Es zeichnete sich ja bereits in Tupiza ab, es war ja alles andere als unerwartet…Alexandra ist immerhin schon 43 Jahre alt und keine naive, leichtsinnige 20-zig mehr…zudem ist sie Lehrerin, unterrichtet junge Erwachsene in Sport und BWL…Wie gesagt, ICH VERSTEHE ES NICHT!!! WIE KANN MAN SO FAHRLÄSSIG & LEICHTSINNIG HANDELN UND MÖGLICHERWEISE SEIN LEBEN AUFS SPIEL SETZEN?!?!?!
So bald die Sonne von der Bildfläche veschwindent wird es eisig kalt…Natürlich wird in der einfachen Unterkunft nicht geheizt. Eigentlich sind wir alle viel zu müde und erschöpft, und würden uns am liebsten gleich ins Bett des Massenschlages legen. Doch da Marlen für uns noch ein herrliches Abendessen auf den Tisch zaubert, wollen wir es uns natürlich nicht entgehen lassen Die leckere, heisse Gemüsesuppe wärmt uns von innen so richtig auf…dann folgt noch schmackhaftes Rindfleisch, gekochte Kartoffeln, Reis, Gurken- und Tomatenscheiben…köstlich!!! Obwohl eigentlich keiner mehr Hunger hatte, als es dann schön präsentiert und wohlduftend vor uns stand, assen wir doch weit mehr als erwartet
Zähneputzen und ab in die Federn, warm eingehüllt in den kuschligen Schlafsack…Buenas Noches…
Wenn man nachts aus dem warmen Schlafsack steigen muss, um in dieser eisigen Kälte auf die Toilette zu gehen, ist es nicht zwingend ein Vergnügen. Doch wenn man schon mal auf ist, muss man unbedingt einen Fuss vor die Haustür wagen, und wird dann von einem gewaltigen Sternenhimmel überrascht!!! Was für eine Milchstrasse!!! Wow, wow, wow…einach ein Wahnsinn!!!
27.11.14…2. Reisetag…Um 6 Uhr ist eigentlich tagwach, doch da es bereits um 5.15 langsam hell wird, stehen wir vor dieser offiziellen Zeit auf…Morgenstund hat Gold im Mund oder eher die Hoffnung, schon bald eine heisse Tasse Kaffee zu kriegen???
Alexandra hat zum Glück gut geschlafen und fühlt sich heute wieder etwas besser…So Frühstücken wir gemeinsam, dann wird das gesamte Gepäck wieder auf das Fahrzeug verladen und mit einer Plastikplane gut eingepackt, um die Ladung möglichst vor dem Staub zu schützen…
Die Eiskrusten deuten noch darauf hin, wie “arschkalt” die letzte Nacht war….brrrrr….dafür hinterlassen sie nun in der Landschaft einen ganz besonderen Reiz
Darunter war ein 5 Tage junges Baby-Lama…Süss, und wie flauschig sein Fell ist! Im bolivianischen Frühling (also jetzt) werden die meisten Jungtiere geboren…
Als wir in Richtung “Reserva National de Fauna Andina Eduardo Avaroa” fahren, passieren wir die ersten traumhaften Lagunen (Lag. Hedionda Sur, Kollpa Lag., Salar de Chalviri). In einigen waten grosse Flamingo-Schwärme und suchen nach Plankton…3 verschiedene Arten sollen hier leben und heimisch sein…irgendwie schon skurril hier solche Vögel anzutreffen!!!
Die verschiedenen Farben der einzelnen Lagunen sind einzigartig!!! Hervorgerufen durch das reiche und vielfältige Vorkommen von unterschiedlichen Mineralien, Algen, Plankton und Bakterien…wie z.B. Eisen, Kupfer, Zink, Magnesium, Arsen, Blei, Calciumcarbonat, etc…
Der grandiose Nationalpark wurde 1973 gegründet und ist der meistbesuchte Park Boliviens. Wir bezahlen 150 Bolivianos Eintritt, was etwa 22 US Dollar entsprechen…Hier gibts noch viele aktive Vulkane, heisse Quellen und dampfende Geysire…Das Reservat erstreckt sich über eine Fläche von etwa 7147 km2 und liegt durchschnittlich auf 4000 m.
Die Laguna Blanca, welche ebenfalls durch ein Mineral zu ihrer Farbe erlangt ist, liegt nur unmittelbar vor der wunderschönen “Grünen Lagune”…Der mächtige Vulkan Licancabur ragt mit einer stattliche Höhe von 5950 m in den Himmel und trohnt zu dessen Füssen… Das türkisgrüne Wasser der Laguna Verde erstrahlt wie ein Juwel aus dem NICHTS!…Was für einen herrlichen Kontrast!!! Die auffällige Färbung wird durch einen hohen Anteil an Mineralien wie Magnesium, Calciumcarbonat, Blei und Arsen verursacht. Je nach Windstärke und den dadurch aufgewirbelten Sedimenten wechselt die Farbe zwischen hellem Türkis und dunklem Grün. Der besondere Mineralgehalt wird auch dafür verantwortlich gemacht, dass es in der Laguna Verde keine Flamingos gibt. Ja, bei der Ladung Arsen möchte ich auch nicht zwingend Schwimmen gehen, wenn er noch so schön und verlocken aussieht!!!
Der See hat was magisches…Wir befinden uns auf 4400 m, die Höhe und der stark fegende Wind machen uns den Aufenthalt nicht sonderlich angenehm…Aber der einzigartigen Schönheit wegen, trotzen wir natürlich Wind, Höhe und Wetter Die wahre Intensität der Farben ist jedoch auf kein einziges Foto zu bringen…Obwohls einem fast weg windet, könnte ich stundenlange wie angewurzelt hier stehen, staunen und geniessen!!!
(Soooo, die Tour ist natürlich noch längst nicht vorüber, doch hab ich es mit dem Fotografieren mal wieder ordentlich übertrieben!!! Ich weiss, ich weiss… …und wie immer, wenn ich viiiiiele Stunden bis mehrere Tage investiere, um den Blog wieder zu aktualisieren und Fotos auszusortieren…irgendwann sehe ich es einfach nicht mehr…und da ich doch irgendwann mal wieder ein Ende sehen möchte, mache ich halt “hüü und hopp”
)
Fortsetzung folgt gleich…ist bereits in Bearbeitung
Hasta la vista, ihr Lieben!!!