Reisetagebuch Teil 69…Pläne ändern sich ständig…doch wir haben mal wieder “Nägel mit Köpfen” gemacht!!!
26. Februar 2015…Arinaga, Gran Canaria…Jaaaaaa, heute ist die Entscheidungen gefallen!!!
(…permanent fegt ein kräftiger, stürmischer Wind durch Arinaga…hahahahaaaaaaaaaa, dafür verirren sich kaum Touristen hier her :)…)
Wir genossen unser “Zuhause auf Zeit”, doch machte sich mehr und mehr eine grosse Unruhe in uns breit. Es kribbelt in unseren Händen und wir verspüren einen mächtigen Tatendrang…
Während einem Monat waren wir nun beschäftigt mit rumsitzen & im Internet googeln und uns überlegen, was wir wohl als nächstes tun wollen/sollen???
Wie schon gesagt, waren wir ein bisschen reisemüde…müde, ständig umherzuziehen…Aber wir konnten es uns auch überhaupt nicht vorstellen, uns irgendwo wieder “für immer” niederzulassen, Job suchen, Wohnung zu mieten, und den ganzen Kram von Hausrat, etc. zuzulegen, den wir vor 3 Jahren verscherbeln mussten. Alles aufzulösen hatte soviel Befreiendes, soviel Leichtigkeit und Unbeschwertheit…
So suchten wir nach Jobangeboten entweder auf einer Alp, Berghütte oder einem Campingplatz…egal wo…doch da wurden wir nicht so wirklich fündig…Es würde uns gefallen in der Natur zu sein und von netten Menschen umgeben…
(El Pincho…jeden Donnerstag Abend, aber nocht immer mit uns… Und zur Anmerkung: wir TUN nur so doof …andere Länder, andere Sitten…schliesslich müssen wir uns immer der Gesellschaft und den Umständen anpassen!!!)
Also googelte ich einmal mehr nach Voluntärjobs, diesmal aber für Afrika. Und ich kann es kaum glauben, habe 2 Angebote gefunden, die sehr spannend klangen und meldete mich bei beiden via Mail. Bei beiden erhielt ich schon am darauffolgenden Tag eine erfreuliche Antwort…
Das eine Projekt liegt in einem kleinen Dorf im Westen Kenias (kiptere.ch) und das andere am Malawisee in Mosambik (Mbuna Bay). Beide Projekte reizen uns sehr…
Heute Morgen schrieb uns Maya Litscher aus Mosambik, uns sie wäre sehr froh, wenn wir baldmöglichst anreisen könnten. Uns so sind die Würfel gefallen und wir machten gleich “Nägel mit Köpfen” und buchten noch am selben Tag Flüge!!!
Zuvor kommunizierte ich 2 Mal mit ihrem Mann Thomas, der als Schweizer Botschafter in mehreren Ländern Afrikas tätig ist (und zur Zeit gerade in der Elfenbeinküste). Er erzählte mir, dass sich Maya gerne selber mit uns in Verbindung gesetzt hätte, doch die Satelliten-Anlage auf der Lodge funktioniere gerade mal wieder nicht…
Als wir später nach ihren Namen und der Mbuna Bay googelten, fanden wir den SRF Beitrag aus dem 2010 “Von Kairo nach Kapstadt” (Teil 5)…da kriegten wir wenigstens einen ersten Eindruck und der ist gar nicht schlecht…
Mit Nadja, der Präsidentin des kleinen Hilfswerks “kiptere.ch” werden wir in einer Woche noch skypen, denn das Eine muss ja das Andere nicht ausschliessen…
Nun haben wir noch einiges zu erledigen…uns auf das neue Abenteuer Afrika vorzubereiten und uns noch ins Neuland einzulesen…Ebenso müssen wir uns um die Malaria-Prophylaxe noch kümmern…ein Zahnarztbesuch wäre nach 3 Jahren auch mal wieder fällig, möchte dort nicht unbedingt den Busch-Doktor mit Zange, Hammer und Meissel aufsuchen …dann möchte ich mir noch eine viel kürzere Afrika taugliche Frisur zulegen…etc, etc…
Wir freuen uns riesig auf unsere neues Projekt und schweben auf Wolke 7…
In einer guten Woche, am Samstag 7. März fliegen wir weg von der Insel über Madrid nach Rom…Und schliesslich verlassen wir Italien abends um 10 Uhr in Richtung Doha und kommen schliesslich am folgenden Mittag in Dar es Salam, Tansania, an. Dort werden wir einige Tage verbringen, und sollten dann auf Mayas Sohn Ueli stossen, der dort lebt. Er wird uns mit der Visabeschaffung für Mosambik behilflich sein. Wir werden nur für 30 Tage ein Touristen Visum kriegen, dass wir aber vor Ort 2 mal um weitere 30 Tage verlängern können. Danach werden wir uns entscheiden, “unseren Vertrag” auslaufen zu lassen, oder eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung zu beantragen…Schon gut, wenn man Connection zum Botschafter hat!!!
Anfangs überlegten wir uns über die Schweiz zu fliegen und dort noch ein paar Tage einzulegen…Familie und Freunde zu besuchen, was uns natürlich riesig gefreut hätte!!! Aber da es nur mit viel Stress und Kosten verbunden gewesen wäre, liessen wir es dann doch bleiben …und es ist ja immer schwierig, es allen recht zu machen…besucht man den Einen und den Anderen nicht, ist der Eine sauer….also lassen wir es lieber bleiben und fliegen ohne grosse Umschweife direkt nach AFRIKA!!!
Es reizt uns riesig, einige Monate oder 1, 2 Jahre in einem Projekt auf einem uns noch fremden Kontinent zu arbeiten. Wieder einmal längere Zeit an einem Ort zu sein, Wurzeln zu schlagen und sich auf etwas Neues einlassen…Wir sind im Moment einfach unglaublich glücklich und dankbar, ist mal wieder alles so gut aufgegangen!!!
Und es zeigt uns einmal mehr, wenn man offen und flexibel ist, ergibt sich zur richtigen Zeit das RICHTIGE!!! Ansonsten möchte man nicht wirklich, oder die Zeit ist noch nicht reif dafür…
Einziger kleiner Nachteil: in Mosambik wird portugiesisch gesprochen…
…aber was man noch nicht kann, kann man noch lernen…Wir lieben ja gewisse Herausforderungen…
Mosambik liegt im Süd-Osten des afrikanischen Kontinentes, also weit weg von der Ebola-Epidemie und genug weit weg der brutalen Boko Haram…
Einzige Gefahren und Ärgernisse, lästige Mücken, Schlagen, Parasiten, etc. …sowie keinen Strom, kein Internet, keine heisse Dusche…dafür viel pures Afrika Feeling…
Also, falls ihr längere Zeit nicht von uns hören werdet, was ziemlich sicher der Fall sein wird, macht euch bitte keine Sorgen!!! Uns wird es gut gehen…
Bis bald, das nächste Mal dann aus Afrikaaaaaaaaaaaaa… Seid herzlichst gegrüsst, Monika und Patrick…
5. März 2015…Wir haben nun beinahe die Krise gekriegt…Seit dem 26. versuchten wir täglich mehrmals den Blog hochzuladen, doch ging es einfach nicht…Stattdessen zeigte es ein Problem mit dem Server auf…Super, dabei wollten wir euch doch unbedingt noch “up daten”, bevor wir ab nach Afrika fliegen…denn weiss nicht, wie einfach es sein wird, dort jeweils den Blog hochzuladen…
Via Foren versuchte sich Patrick schlau zu machen. Anscheinend wurde am 19.2. ein neues Update gemacht und nun macht es rieeeesen Probleme…versuchen es mal, alle “Smileys” herauszunehmen..vielleicht klappt es ja diesmal…
Aber ansonsten haben wir erledigt, was wir erledigen und vorbereiten mussten…Es war aber mit ganz viel Stress verbunden…Leider konnten wir hier keinen Bluttest machen, um die Verträglichkeit des Malariamittels Primaquine zu testen. So nahmen wir gezwungenermassen mit unserem Hausarzt in der Schweiz Kontakt auf, der uns innerhalb von 15 Minuten schon zurück schrieb und meinte, wir sollen die Medikamente bedenkenlos einnehmen, denn am ehsten weisen die Schwarzafrikaner eine Unverträglichkeit auf dieses Medikament hin…ganz, ganz selten jedoch Mitteleuropäer…und falls doch, wird sich der Urin dunkel verfärben…
Gestern waren wir seit 3 Jahren mal wieder beim Zahnarzt…Wir hatten schon etwas Schiss, doch besser hier noch eine Praxis aufsuchen, als dann im äussersten Notfall irgendwo im Busch in Afrika…Und zu unserer grossen Freude und Überraschung, war bei uns beiden alles i.O….kein Loch Das war ein günstiger Besuch…2 mal Dentalhygiene und Check 80 Euro total
Und seit 30 Jahren habe ich mal wieder meine Haare kurz geschnitten!!! Irgendwie litten meine Haare dermassen seit den vielen misslungenen Coiffeurbesuchen auf der Reise und sie machten mir gar keine Freude mehr…also ist es an der Zeit mal für einen grosszügigen Haarschnitt und eine Veränderung …ehrlich gesagt, gefällts mir eigentlich überhaupt nicht (muss mich wahrscheinlich einfach noch daran gewöhnen)…Schnitt…Farbe…na ja…aber es ist bequem und pflegeleicht!!!
Was für eine Überraschung, von Hinten sehen meine “neuen” Haare ja gar nicht so rot aus, wie von vorne!!!